Old Trafford Stadium in Manchester
GEPA/Pro Shots/Joep Leenen
Fußball

England vereint in Herz und Kommerz

England ist das Mutterland des modernen Fußballs. Hier wird das Spiel mit dem runden Leder nicht nur geliebt und gelebt, es wird verehrt. Doch der treue Anhänger ist seit einigen Jahren auf der Insel mit einer Entwicklung konfrontiert, die diese Liebe auf eine Belastungsprobe stellt. Der längst Einzug gehaltene Kommerz hat den Fußball verändert, nicht aber die Zuneigung der Menschen zum Sport.

„Fußball ist eine Gelddruckmaschine geworden“, sagte Paul Scharner im Gespräch mit ORF.at. Der 39-Jährige, der 2013 seine Profikarriere beendete, spielte insgesamt sechseinhalb Jahre in der Premier League, an seine 221 Einsätze im Oberhaus kam kein Österreicher seither heran. Scharner war von 2006 bis 2013 reif für die Insel, als der Wandel des Fußballs zu einem „Big Business“ bereits vollzogen war.

Seit der Jahrtausendwende haben Unternehmer – zumeist aus Asien oder den USA – Vereine in der Premier League übernommen, zudem entwickelte sich die Liga zielsicher zu einem riesigen Unternehmen, das im Jahr mittlerweile über fünf Milliarden Euro Umsatz erzielt. Das Interesse an der Premier League mit den 20 Clubs ist enorm, sie ist die meistgesehene Liga der Welt und das bringt ihr alleine in den nächsten drei Jahren TV-Einnahmen von insgesamt mehr als 13 Milliarden Euro.

Wo Sonne ist, da ist bekanntlich auch Schatten. Doch auch wenn sich die treuesten Anhänger die Tribünen mittlerweile mit Touristen teilen und die Trikots ihrer Stars asiatische Flugunternehmen zieren müssen, so hat sich das Mutterland dennoch seinen Charme bewahrt. Davon konnte sich auch ORF.at bei einem Lokalaugenschein überzeugen.

Montagabend in Manchester

Es ist ein unwirtlicher Montagabend in Old Trafford: Typisch britisch gibt sich der Himmel über jener Gegend von Manchester, wo die „Red Devils“ mit einer Unterbrechung seit fast 110 Jahren ihre Heimspiele austragen. Langsam, aber sicher bricht auch über den Südwesten der früheren Industriestadt die Nacht herein, der hartnäckige Regen zwingt die Menschen, ihre Fish and Chips dicht an den Mauern der umliegenden Backsteinhäuser zu verzehren. Es gab schon schönere Tage, vor allem hier. Unwirtlich sagen die einen, die anderen bezeichnen sie als passend zur gegenwärtigen Situation des Clubs.

Old Trafford Stadium in Manchester
ORF.at/Bernhard Kastler
Old Trafford in Manchester: Heimat der „Red Devils“, die schon schönere Zeiten erlebt haben

Manchester United, mit 20 Titeln Rekordmeister in England und der bisher einzige Club aus der Liga, der jemals das Triple bestehend aus Meisterschaft, Cup und Champions League gewonnen hat, hinkt dieser Jahre den hohen Erwartungen, die sich der Club in den 50er und 60er Jahren sowie in der legendären 26-jährigen Ära unter Trainer Sir Alex Ferguson erarbeitet hatte, hinterher. Das tut dem Interesse aber keinen Abbruch, wieder strömen über 70.000 Menschen in das Stadion mit Ecken und Kanten, das 1910 eröffnet, zwischenzeitlich zerbombt und seither wieder auf das frühere Fassungsvermögen von 76.000 Zuschauern erweitert worden war. Es ist alt, ehrwürdig und ikonisch.

Viele internationale Besucher

Das „Theatre of Dreams“, wie es von Clublegende Sir Bobby Charlton liebevoll getauft worden war, ist nach der Londoner Wembley-Arena das zweitgrößte Fußballstadion Englands. Die enormen Erfolge der Vergangenheit sorgen dafür, dass sich unter die United-Fans auch viele internationale Besucher mischen. Das ist nicht nur hier so, sondern auch im bereits 2006 eröffneten Emirates Stadium von Arsenal, Uniteds Gegner an diesem Montagabend, oder bei den Spielen des Stadtrivalen City sowie den anderen Großclubs wie Liverpool, Chelsea und Tottenham.

Es überrascht also nicht, dass Menschen aus aller Welt auch bei diesem Spiel anzutreffen sind. Asiaten hier, US-Amerikaner da, Südamerikaner dort, viele Europäer sowieso. Die Fußballtouristen haben eine halbe Stunde vor Anpfiff längst ihre Plätze bezogen, sind sie doch nicht nur von weither angereist, sondern haben mitunter auch für die Tickets Geldbeträge im dreistelligen Bereich hingelegt. Allen Unkenrufen zum Trotz ist und bleibt United gegen Arsenal ein Schlagerspiel in England.

Totale vom Match Manchester United – Arsenal
ORF.at/Bernhard Kastler
Über 73.000 Zuschauer aus aller Welt wohnten dem Spiel zwischen Manchester United und Arsenal bei

Während die Touristen noch bis kurz vor Anpfiff ihre Fotos schießen und schließlich einer der zahlreichen Ordner das Schauspiel am Geländer des zweiten Ranges auf dem East Stand beenden muss, nehmen die Heimischen erst jetzt ihre Plätze ein. Das ist auf der Insel alles andere als ungewöhnlich, eher wie der Regen ziemlich britisch.

Beliebte Fangesänge

Ein junger Mann bahnt sich dabei Sekunden vor Spielbeginn den Weg aus dem Innenraum des Stadions zu seinem Platz. Er erfüllt dabei das nächste britische Klischee, indem er seinen Oberkörper bei gefühlten zehn Grad nur mit einem T-Shirt umhüllt. Dort, wo er herkam, gibt es Alkohol und darf auch nur dort getrunken werden, sonst geht es ab ins Gefängnis. Das wird mit einem Schild auch so festgehalten. Reichlich motiviert erhebt der United-Anhänger mit der breiten Brust die Faust und stimmt bei einem der beliebten und mit Inbrunst vorgetragenen Fangesänge ein – zu den Klängen des Kinderliedes „This Old Man“.

Der Kick hält das, was er versprach. United befindet sich unter Trainer Ole-Gunnar Solskjaer im Neuaufbau mit Talenten wie Scott McTominay, der gegen Arsenal sein erstes Tor in Old Trafford erzielt. Sein sehenswerter Schuss sorgt nicht nur für den unvergleichlichen „Roar“ des Publikums in einem britischen Stadion, sondern wird in der Folge auch von einem eigens für den Spieler entworfenen Sprechchor gewürdigt. Auch das gehört hier zur Fankultur. Praktisch, dass der Treffer kurz vor der Pause fällt, so können die Massen im Innenraum des Stadions bei der auf Bildschirmen gezeigten Wiederholung bei einem Bier oder nach dem Gang auf die Toilette gleich wieder feiern.

Fans im Stadion beim Match Manchester United – Arsenal
ORF.at/Bernhard Kastler
Im Innenraum des Stadions geht es in der Halbzeit ebenfalls zur Sache

Das maue Spiel endet schließlich mit 1:1. Pierre-Emerick Aubameyang sorgt für den Ausgleich, der erst nach Intervention des Video Assistant Referees (VAR) gegeben wird. Das lange Warten und nach einem Fingerzeig des Schiedsrichters plötzliche Jubeln ist in England wie in anderen Ländern zwar noch immer Neuland, die Arsenal-Fans wirken aber darin schon ziemlich geübt und erfreuen sich in erster Linie des Ausgleichs.

Während sich die Einheimischen weiter über ihre Mannschaft ärgern dürfen, nehmen die Touristen einmalige Eindrücke mit. Vom Stadion, das mit den sterilen Neubauten andernorts kaum etwas gemein hat, von den Fans, die trotz schwerer Zeiten ihre Mannschaft anfeuern und bei jeder Situation – und sei sie noch so aussichtslos – mitleben. Die Stimmung leidet an diesem Abend nicht unter der Anwesenheit jener Zuschauer, die nicht bekennende Anhänger von United oder Arsenal sind. Die heimischen Fans, wenn sie nicht selbst Touristen im eigenen Land sind, scheinen sich mit ihrer Anwesenheit arrangiert zu haben.

Viele Clubs in ausländischen Händen

„Fußball ist einfach ein großes Geschäft geworden“, betonte Keith, der bei Uniteds Stadtrivalen City arbeitet. Wie Manchester United, das sich im Besitz der US-amerikanischen Familie Glazer befindet, steht auch City ein ausländischer Investor vor. Mansour bin Sajed al-Nahjan, ein Scheich aus den Vereinigten Arabischen Emiraten, übernahm den Club 2008. Fast zwei Drittel der 20 Premier-League-Clubs befinden sich in Händen ausländischer Eigentümer oder Unternehmer.

Noch in den 90er Jahren haben Übernahmen dieser Art begonnen, Mohammed al-Fajed hatte 1997 den FC Fulham für damals nur rund sieben Millionen Euro gekauft. Der Einstieg des russischen Milliardärs Roman Abramowitsch bei Chelsea sollte fortan ebenso für Schlagzeilen sorgen wie jener der Glazers bei United. Auch Tabellenführer Liverpool ist in US-amerikanischen Händen der Fenway Sports Group aus Boston. Nicht allen Anhängern haben diese Übernahmen gefallen, weswegen es auch neu geschaffene Vereine in unterklassigen Ligen wie FC United of Manchester, AFC Liverpool und City of Liverpool FC gibt.

Etihad Stadium von Manchester City
ORF.at/Bernhard Kastler
Im Etihad Stadium von Manchester City sind ausländische Einflüsse nicht zu übersehen

Aber bei Weitem sehen das nicht alle so kritisch. „Wenn jemand bereit ist, viel Geld in die Hand zu nehmen, warum nicht bei uns?“, meinte Keith, der als Mitarbeiter des Clubs naturgemäß befangen ist, aber durchaus nachvollziehbare Argumente vorbringt. Als United 1999 im Champions-League-Finale gegen Bayern München in der Nachspielzeit zweimal traf und das Triple fixierte, spielte City nur drittklassig. Seit 2012 wurden hier nun die Meisterschaften drei bis sechs gefeiert.

City-Fans huldigen Eigentümer

Keith verweist auch auf die Investitionen in den unweit gelegenen Etihad Campus, der eine Akademie, Büros und Shops beinhaltet und im Nordwesten der ehemaligen Stadt Arbeitsplätze bindet. Anhänger danken es ihrem Eigentümer mit Spruchbändern und Sprechchören, er selbst soll erst einmal bei einem Spiel gewesen sein. Nahjan, der wegen Menschenrechtsverletzungen in der von seiner Familie beherrschten Heimat auch in der Kritik steht, hat City zurück an die Spitze des englischen Fußballs geführt.

„Bei uns scheint die Sonne, und woher kommt immer der Regen? Richtig, aus Old Trafford“, sagte Linda und kann sich bei der Stadionführung einen Seitenhieb nicht verkneifen. Tatsächlich hatte es an diesem Freitag bei jener im Zuhause von Manchester United am Vormittag geregnet, ehe am Nachmittag das Etihad Stadium von der Sonne geküsst wurde. Nach Adaptierungen finden hier aktuell 55.000 Menschen Platz, die Kapazität soll auf 63.000 angehoben werden.

Stars und Event

Innen fehlt es unter der Leitung von Startrainer Josep Guardiola, der die Spielerkabine nach US-Maßstäben verändert hat, ohnehin an nichts. Die Fans sind zudem nahe dran, können beim Einzug der Spieler mit ihnen abklatschen und ihnen beim Gang auf das Spielfeld zusehen. Ein Heimspiel bei Manchester City bedeutet mehr als nur das Spiel selbst, es wird auch rund um das Match einiges geboten. Der Eventcharakter spielt eine Rolle und wird von den Zuschauern ebenfalls angenommen.

Fans
ORF.at/Bernhard Kastler
Am Weg auf das Spielfeld können Zuschauer die beiden Teams durch Glasfassaden beobachten

Wie andernorts auch haben sich die Stadien in England in den vergangenen Jahren verändert. Das legendäre Stadion in Wembley, das Fußballlegende Pele einst als Herz des Fußballs bezeichnet hatte, ist nach der Jahrtausendwende abgerissen und an selber Stelle neu aufgebaut worden. Tottenham hat, wie in den USA üblich, neben seinem früheren Stadion ein neues gebaut – für 1,3 Milliarden Euro.

Andere Clubs wie United und Liverpool investieren ins vorhandene Stadion. „In Deutschland sind zur WM 2006 viele neue Stadien entstanden, in England gibt es aber noch viele historische Plätze. Da ist noch der alte Flair drinnen, der auch unvergleichlich ist“, so Scharner, der im Villa Park von Aston Villa in Birmingham die stimmungsvollsten Auswärtsspiele erlebte.

Gabriel Agbonlahor (Aston Villa) und Paul Scharner (Wigan Athletic)
APA/AFP/Ian Kington
Paul Scharner (r.) an einer seiner liebsten Spielstätten: Im Villa Park von Aston Villa in Birmingham

Alternative Championship

Aston Villa ist gerade erst aus der Championship aufgestiegen, doch die zweite englische Liga ist auch für echte Fußballfans ein Anziehungspunkt, um der einzigartigen Atmosphäre in England beizuwohnen. Zumal Tickets deutlich günstiger und die Eventtouristen weniger als bei den Großclubs in der Premier League sind.

„Da sitzt du dann bei Fulham neben einem 90-Jährigen, der dir sein 80-jähriges Leid über seinen Club klagt“, erzählte Manuel, der jährlich zumindest einmal mit Freunden nach England reist, um im Mutterland des Fußballs Spiele zu schauen. Gemeinsam schwärmen sie von der einmaligen Atmosphäre, die ohne Pyrotechnik und Megaphone, mit denen Menschen vorgeben, was gesungen werden muss, auskommt.

Nationales Fußballmuseum

Wer in Manchester weilt und vom Fußball einfach nicht genug bekommt, geht ins hiesige National Football Museum. Wie jenes in Deutschland (Dortmund) steht dieses nicht in der Hauptstadt, sondern in einer Stadt, die auch von zahlreichen Traditionsclubs umgeben ist. Anders zum deutschen Pendant gibt es aber weniger Erfolge des Nationalteams zu präsentieren. Während der Deutsche Fußball-Bund (DFB) mit Stolz auf vier Weltmeisterschaften und drei Europameisterschaften verweist, kann der älteste Fußballverband der Welt, The Football Association (FA), nur einen WM-Titel im eigenen Land vor den Teppich kehren.

Nichtsdestoweniger hat das Gebäude, das von der Form an das berühmte Flat Iron Building in New York erinnert, mit seinen Memorabilien viel zu erzählen, vom Beginn des modernen Fußballs im 19. Jahrhundert bis zu den Entwicklungen der Neuzeit, die durchaus auch kritisch beleuchtet werden. „Wenn du dem Teufel die Hand schüttelst, musst du den Preis dafür bezahlen.“ Dieses Zitat von Trainerlegende Sir Alex Ferguson ist im Fußballmuseum nicht zu übersehen und bezieht sich auf die hohen TV-Gelder, aber auch auf das Diktat der Medienunternehmen, wann Fußballspiele gespielt werden.

Fußballmuseum in Manchester
ORF.at/Bernhard Kastler
Das nationale Fußballmuseum in Manchester erinnert unweigerlich an das Flat Iron Building in New York

Ein Gespräch mit einem Mitarbeiter über die Entwicklung der englischen Nationalmannschaft kann aber ebenso kritisch verlaufen. Der Halbfinal-Einzug bei der WM 2018 und die Erfolge bei den Turnieren im Nachwuchsbereich – 2017 gewann England die U19-EM, wurde bei der U17 Zweiter und bei der U21 Dritter – löste bei ihm keine große Hoffnung auf einen zweiten Titel der „Three Lions“ aus. „Wir haben es 2002 ja auch nicht geschafft, da hatten wir ein herausragendes Team mit Spielern wie David Beckham, Rio Ferdinand, Paul Scholes oder Michael Owen.“ Auch mit späteren Legenden wie Steven Gerrard (Liverpool), Frank Lampard (Chelsea) und Wayne Rooney (Manchester United) schaffte es das Team nicht zu reüssieren.

Englands Fußball kommt auf

Doch unter Trainer Gareth Southgate zeigt die Formkurve nach oben, zuletzt konnten selbst bei der Weltmeisterschaft in Russland sowie beim Final Four der Nations League zwei Elfmeterschießen in Folge gewonnen werden. Das neue England profitiert freilich auch von der gestiegenen Qualität in der Premier League, die sich nicht nur zu vermarkten weiß, sondern auch sportlich Erfolg hat. In diesem Jahr stellte der Verband in beiden Europacup-Endspielen alle vier Vertreter.

Die absoluten Weltstars wie Lionel Messi (FC Barcelona) und Cristiano Ronaldo, der über United zu Real Madrid und Weltruhm gelangte beziehungsweise nun in Italien bei Juventus Turin spielt, fehlen zwar in der Liga, doch mit Guardiola (Manchester City) und Jürgen Klopp (Liverpool) sind zwei der besten Trainer der Welt auf der Insel. Beide Fußballenthusiasten sorgen nicht nur dafür, dass die Qualität der Liga steigt, sondern bringen auch die Leidenschaft mit. „Die hat in den Jahren vor Klopp oder Guardiola gefehlt, die Identifikation mit dem Club, der Stadt und den Leuten war nicht so. Als der große Geldeinbruch kam, hatte man das Gefühl, dass viele nur wegen dem Geld hierher kamen und nicht wegen dem Club“, erklärte Scharner.

Anziehungskraft für Österreicher

Mit Ralph Hasenhüttl trainiert auch ein Österreicher ein Premier-League-Team, Southampton. England hat für viele Österreicher eine große Anziehungskraft. 18 Legionäre spielen oder haben in der höchsten Liga gespielt. Der erste war Alexander Manninger im Tor von Arsenal, zuletzt wechselte Kevin Danso nach Southampton.

Rekordspieler Scharner spielte sechseinhalb Jahre für Wigan und West Bromwich, das zweite Gastspiel in Wigan gipfelte 2013 letztlich im Gewinn des FA-Cups, dem ältesten Fußballbewerb der Welt, im Wembley-Stadion mit der „historischen Energie“. Doch nicht nur das blieb Scharner in Erinnerung. „Du wirst einfach mit Respekt behandelt. Es wird ein Tackling genau so bejubelt wie ein Tor. Wenn du alles für deinen Club gibst und das am Platz vermittelst, dann bist du ein Held.“

Helden bleiben in Erinnerung

Und Helden bleiben vor allem in England in Erinnerung. „Das Rundherum in Anfield (Liverpool, Anm.) hat beispielsweise so viel Geschichte, es gibt viele Statuen, den Verstorbenen wird gedacht.“ Den ganz Großen werden auch Bars gewidmet. Wer in Manchester in „The Old Nag’s Head“ geht, wird nicht nur mit der typischen Einrichtung eines Pubs konfrontiert, sondern ebenfalls mit vielen Bildern von George Best, der nordirischen Stürmerlegende von United.

Fußballübertragung in einem Pub in Manchester
ORF.at/Bernhard Kastler
Im „Old Nag’s Head“ von Manchester ist George Best allgegenwärtig

Dabei blieben vom 2005 verstorbenen Fußballer nicht nur viele Tore in Erinnerung, sondern auch sein exzessiver Lebensstil, den er selbst in vielen berühmten Zitaten festhielt. „Wenn du mir die Wahl gibst, vier Spieler auszuspielen und aus 30 Metern gegen Liverpool zu treffen oder mit der Miss World ins Bett zu gehen, dann wäre es eine schwierige Wahl. Glücklicherweise hatte ich beides.“ Auch wenn sich der Fußball in England zu einem „Big Business“ entwickelt hat, die Einheimischen wissen den einzigartigen Charme zu bewahren.