Serge Gnabry (GER) und Juan Foyth (ARG)
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Fußball

Deutsche verspielen Sieg gegen Argentinier

Deutschland und Argentinien haben sich am Mittwochabend in Dortmund in einer Neuauflage des WM-Finales von 2014 mit 2:2 (2:0) getrennt. Serge Gnabry (15.) und Kai Havertz (22.) trafen in dem Testspiel zwischen zwei ersatzgeschwächten Mannschaften früh für die Hausherren. Die eingewechselten Lucas Alario (66.) und Lucas Ocampos (85.) retteten den Südamerikanern in der zweiten Halbzeit aber noch ein Remis.

Bei den Deutschen, die zum ersten Mal seit fünf Jahren ohne Weltmeister aufliefen, gaben nach vielen verletzungsbedingten Absagen mit den Freiburgern Luca Waldschmidt und Robin Koch ihr Teamdebüt. Bei den Argentiniern fehlten neben dem gesperrten Weltfußballer Lionel Messi auch die Routiniers Angel di Maria und Sergio Agüero.

„Grundsätzlich ärgert es einen immer, wenn man 2:0 führt und dann 2:2 spielt“, sagte Bundestrainer Jochim Löw nach dem Match. „Man muss aber ein bisschen Nachsehen haben“ mit seinen vielen jungen Spielern. Diese hätten in der ersten Halbzeit „sehr mutig und beherzt nach vorne gespielt und viele gute Aktionen gehabt“, sagte Löw. „In der zweiten Halbzeit war Argentinien stark. Wir haben ein paar Ballverluste gehabt und sind ins Schwimmen gekommen.“ Eine Führung zu verspielen, sei „leider schon öfter“ passiert, sagte der als Kapitän aufgelaufene Münchner Joshua Kimmich.

Gnabry weiter in Torlaune

Gnabry, zuletzt vierfacher Torschütze für Bayern München beim 7:2-Champions-League-Kantersieg gegen Tottenham Hotspur in London, war auch vor 45.200 Zuschauern im Signal Iduna Park zunächst der Mann des Spiels. Er ließ mit einer gekonnten Ballannahme drei Argentinier stehen und schloss mit seinem zehnten Tor im erst elften Länderspiel zur Führung ab. Sieben Minuten später lieferte Gnabry die Vorarbeit zum 2:0 durch Havertz aus einem perfekten Gegenstoß.

Deutschlands Serge Gnabry schießt ein Tor gegen Argentinien
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Serge Gnabry sorgte in Dortmund für das erste Tor des Abends

Bis zum Pausenpfiff traf Deutschlands Marcel Halstenberg noch per Freistoß die Latte, ein Fernschuss von Rodrigo de Paul krachte auf der Gegenseite an die Stange. Die Führung der Elf von Bundestrainer Löw in Prestigeduell war vorerst verdient.

Argentinische „Joker“ stechen

Nach dem Seitenwechsel kamen die Gäste immer besser ins Spiel. Der erst kurz davor für Paulo Dybala eingewechselte Alario erzielte per Kopf das Anschlusstor, die Deutschen zitterten danach mehrmals. Der in der Halbzeit ins Spiel gekommene Ocampos glich schließlich aus, wobei Bayer-Leverkusen-Legionär Alario die Vorarbeit leistete.

Argentiniens Lucas Alario schießt ein Tor gegen Deutschland
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Lucas Alario leitete mit dem Kopfballtor zum 1:2 die Aufholjagd der Gäste ein

Im deutschen Tor stand Marc-Andre ter Stegen, Stammkeeper Manuel Neuer wird aber in der EM-Qualifikation in Estland am Sonntag wieder das Gehäuse hüten. Der Weltmeister von 2014 führt die Gruppe C nach fünf Spielen mit zwölf Zählern punktegleich vor Nordirland an. Die Niederlande sind drei Punkte dahinter Dritter, haben aber ein Spiel weniger ausgetragen. Die Esten sind punkteloses Schlusslicht.

Fußballländerspiel

Mittwoch:

Deutschland – Argentinien 2:2 (2:0)

Dortmund, 45.200 Zuschauer, SR Turpin (FRA)

Torfolge:
1:0 Gnabry (15.)
2:0 Havertz (22.)
2:1 Alario (66.)
2:2 Ocampos (85.)

Deutschland: Ter Stegen – Can, Koch, Süle – Klostermann, Havertz (83./Rudy), Kimmich, Halstenberg – Brandt (66./Amiri), Gnabry (72./Serdar), Waldschmidt

Argentinien: Marchesin – Foyth, Otamendi, Rojo (46./Acuna), Tagliafico – Pereyra (76./Saravia), De Paul (92./Rodriguez), Paredes, Correa (46./Ocampos) – Dybala (62./Alario), Martinez