Marko Arnautovic sitzt verletzt auf dem Rasen
ORF.at/Christian Öser
EM-Qualifikation

Einsatz von ÖFB-Trio weiter offen

Alle drei Sorgenkinder des österreichischen Nationalteams haben am Samstag die Reise nach Slowenien mitgemacht. Marko Arnautovic, Konrad Laimer und Stefan Posch sind für das EM-Qualifikationsspiel am Sonntag (20.45 Uhr, live in ORF1) aber weiter fraglich. „Ich hoffe, dass alle drei spielen können. Im Moment ist es aber so, dass wir keine Prognose abgeben können“, sagte Teamchef Franco Foda vor dem 35-minütigen Flug nach Ljubljana.

Arnautovic plagt seit dem Spiel gegen Israel eine Muskelverletzung im Oberschenkel. Das Abschlusstraining am Samstagabend hat der China-Legionär nicht mitgemacht. Die zahlreichen Therapien, manuell, mit Ultraschall und Eis, hätten aber geholfen. „Es ist etwas besser“, sagte Arnautovic Samstagmittag. „Ich habe ein gutes Gefühl. Ich bin ein Mensch, der immer positiv ist.“

Erst ein Fitnesstest am Spieltag wird Klarheit bringen. „Dann werde ich mit der medizinischen Abteilung und mit dem Trainer entscheiden, ob ich von Anfang an spiele, ob ich auf die Ersatzbank gehe, oder ob ich gar nicht dabei bin“, sagte der 30-Jährige. Gedanken, vom Team abzureisen, habe es jedenfalls nie gegeben. „Die Leute, die mich kennen, wissen, dass ich nicht der Typ bin, der aufgibt.“

Marko Arnautovic mit verbundenem Oberschenkel
ORF.at/Christian Öser
Mit einem Verband am Oberschenkel kann auch ein Marko Arnautovic nicht spielen

Foda hat Plan B für Arnautovic-Ausfall

Arnautovic hat seit dem Test vor einem Jahr in Dänemark (0:2) kein Länderspiel verpasst. In einem ÖFB-Pflichtspiel fehlte der Angreifer zuletzt im Juni 2017 in Irland (1:1) gesperrt. Wegen einer Verletzung ist Arnautovic seit 2009 in keinem Bewerbsspiel Österreichs mehr ausgefallen – mit ein Grund, warum er mit 84 Länderspielen schon Fünfter der ewigen ÖFB-Bestenliste ist. Auf Rekordmann Andreas Herzog (103) fehlen ihm 19 Einsätze.

Bangen um Arnautovic

Einen Tag vor dem EM-Qualifikationsspiel gegen Slowenien ist nicht klar, ob Marko Arnautovic auf dem Rasen stehen wird. Er nahm nicht am Abschlusstraining teil.

In der laufenden EM-Qualifikation hat Arnautovic bisher sechs Tore erzielt. „Marko ist für unsere Mannschaft ein ganz wichtiger Spieler – durch seine Art, durch seine Präsenz“, sagte Foda. „Er hat seine Qualitäten.“ Ob er ihn bei einem negativen Fitnesstest im Sturmzentrum durch Michael Gregoritsch, Lukas Hinterseer oder Marcel Sabitzer in einer vorgezogenen Rolle ersetzen würde, ließ der Teamchef vorerst offen. Er sagte aber: „Es gibt immer einen Plan B.“

Schwierige Entscheidung über Laimer-Einsatz

Den muss es im Falle eines Ausfalls auch für den zuletzt im Team stets enorm starken Laimer geben. „Es zwickt ganz hinten in der Leiste“, beschrieb der Leipzig-Legionär die Adduktorenprobleme, die ihn schon seit einiger Zeit plagen. Gegen Israel musste er nach rund einer Stunde vom Platz. Seither gab es keinen Belastungstest mehr. Die Entscheidung über einen Einsatz sei schwierig zu fällen. „Man will natürlich unbedingt spielen, aber man will auch nicht riskieren, dass man dann vielleicht monatelang ausfällt“, erklärte Laimer.

Anstelle des Mittelfeldspielers war gegen Israel Louis Schaub in die Partie gekommen, statt Rechtsverteidiger Posch war es Christopher Trimmel. Der nachnominierte Union-Berlin-Kapitän wäre auch die logische Alternative, sollte Posch wegen seiner Probleme im Hüftbereich in Slowenien nicht spielen können. Es wäre Trimmels erster Einsatz in der ÖFB-Startformation.

Trimmel kennt keine Nervosität mehr

Die beiden Ex-Rapidler sind allerdings bereit, ihre Aufgaben zu erfüllen. Für den 32-jährigen Trimmel war Israel das erste Länderspiel seit März 2010. Unter Dietmar Constantini kam er auf drei Kurzeinsätze, unter Nachfolger Marcel Koller verlor er seinen Platz im Aufgebot. „Ich habe jetzt etwas mehr Erfahrung. Sobald der Schiedsrichter anpfeift, bin ich fokussiert. Da gibt es keine Nervosität“, so Trimmel.

In Ljubljana könnte er die Bundeshymne erstmals als Spieler der ÖFB-Startelf hören. Seine eigenen Ansprüche stellt der Routinier hintan. „Wir müssen den Fokus darauf legen, die Punkte zu holen. Wir denken nicht daran, dass wir es schon geschafft haben“, sagte Trimmel, der statt eines Heimaturlaubs ins Teamcamp eingerückt ist. „Wenn man auf Abruf ist, muss man bereit sein“, betonte der Burgenländer. Seine Loyalität gegenüber dem Team ist groß: „Man muss und will die Vorgaben des Teamchefs umsetzen – auch als Einwechselspieler.“

Schaub würde gerne spielen

Das gilt auch für Schaub, der im Finish gegen Israel im offensiven Mittelfeldzentrum vor allem um Ballsicherheit im ÖFB-Spiel bemüht war. „Natürlich würde ich gerne spielen. Ich weiß aber auch, dass wir einen richtig guten Kader haben“, sagte der 25-Jährige, der erst eines seiner bisher 13 Länderspiele über die vollen 90 Minuten bestritten hat. „Man muss schauen, dass man in der kurzen Zeit dem Teamchef zeigt, dass man bereit ist.“

Die nächste Chance dazu könnte sich in Slowenien ergeben. Schaub darf ebenso wie sein Kölner Clubkollege Florian Kainz auf einen Einsatz hoffen, wenn im Offensivbereich Bedarf besteht. „Wir wollen unser Spiel durchziehen und uns viele Chancen herausspielen“, lautete seine Zielvorgabe. „Vom Heimspiel wissen wir aber, dass es nicht so leicht gehen wird“, erwartet Schaub eine enge Partie.