Coach Franco Foda (AUT) mit Spielern
GEPA/Matic Klansek
EM-Qualifikation

Sonderlob von Foda für alle

Nach dem Schlusspfiff von Schiedsrichter Cüneyt Cakir hat Franco Foda seiner Freude freien Lauf gelassen. Der ÖFB-Teamchef feierte am Sonntag den 1:0-Erfolg in Slowenien überschwänglich. Die ausgelassene Stimmung war verständlich, denn Österreich fehlt nur noch ein Punkt zur erfolgreichen EM-Qualifikation. Entsprechend fiel das Resümee von Foda aus, der der gesamten Mannschaft ein Sonderlob aussprach.

„Ich bin sehr stolz. Ein großes Kompliment dafür, wie sie heute Fußball gespielt hat. Es war ein tolles Spiel“, geriet Foda nach dem fünften Sieg in den letzten sechs Spielen ins Schwärmen. „Die Mannschaft hat sich von Beginn an so präsentiert, wie wir uns das vorgenommen haben. Sie war griffig und bissig. Wir haben auch ballsicher nach vorne gespielt. Defensiv waren wir kompakt und haben wenig zugelassen. Das war eine tolle Mannschaftsleistung und ein verdienter Sieg.“

Am 16. November reicht dem ÖFB-Team nun im Heimspiel gegen Nordmazedonien ein Remis, um nächsten Sommer an der EM-Endrunde teilzunehmen. Foda vergaß aber nicht, darauf hinzuweisen, dass auch das noch geschafft werden muss. „Wir haben es weiter in der eigenen Hand. Den Sack müssen wir noch zumachen. Wir müssen wissen, dass wir noch nichts erreicht haben. Aber die Situation ist natürlich gut, viel besser als am Anfang“, sagte der Deutsche.

Österreich ein Punkt von EM-Endrunde entfernt

Nur noch ein Punkt trennt Österreich von der EM-Endrunde 2020. Nach dem 1:0 in Slowenien reicht gegen Nordmazedonien bereits ein Remis.

Fehlstart hat Team „stark gemacht“

Foda erinnerte damit an den verpatzten Auftakt mit den Niederlagen gegen Polen und Israel. Dieser Fehlstart wurde allerdings zur Initialzündung für eine merkliche Entwicklung des Teams. „Dass wir nach den ersten beiden Spielen pausenlos mit dem Rücken zur Wand gestanden sind, hat uns stark gemacht. Die Mannschaft hat unter Drucksituationen gewonnen und sich damit Selbstvertrauen geholt. Das hat sie in den letzten Spielen dann durchgezogen“, erklärte Foda.

Der Teamchef lobte vor allem die Konzentration und Aufmerksamkeit, die seine Mannschaft mittlerweile in einem Spiel über 90 Minuten zeigen kann. Auch ein Rückstand wie im Hinspiel gegen Nordmazedonien oder zuletzt im Heimspiel gegen Israel brachten die Mannschaft nicht aus der Ruhe. „Wir haben immer unser Spiel durchgezogen“, freute sich Foda über eine der wichtigsten Verbesserungen.

Coach Franco Foda (AUT) mit Spielern
APA/Robert Jaeger
Franco Foda und seine Spieler genossen die Glücksgefühle des knappen Sieges in Ljubljana

Mit Teamgeist den Ausfällen getrotzt

Dabei war die Ausgangslage aufgrund der Verletzungen vor den Schlüsselspielen gegen Israel und Slowenien alles andere als optimal. Zuerst fielen David Alaba und Stefan Lainer aus. In Ljubljana musste dann auch noch Marko Arnautovic mit einer Oberschenkelverletzung passen. Zum Glück wurden Siegestorschütze Stefan Posch und Konrad Laimer rechtzeitig fit. Beide erwiesen sich erneut als sehr wichtig.

„Wir mussten viele Ausfälle verkraften. Ich habe aber immer gesagt, dass es wichtig ist, dass wir alle Spieler benötigen. Die Spieler, die reingekommen sind, haben sich nahtlos angepasst. Wir haben einen großen Kader und ein großes Spektrum an guten Spielern. Am wichtigsten ist aber der Teamgeist“, betonte Foda, der aufgrund der Personalsituation erst am Spieltag Klarheit über die Startelf bekam.

Früher als bei Laimer und Posch stand fest, dass Arnautovic nicht spielen wird können. Als ersten Ersatzmann hatte Foda immer Michael Gregoritsch im Kopf. „Er hat diesen Einsatz verdient, weil er gegen Lettland und Israel schon seine Qualitäten angedeutet hat. Deshalb war für mich klar, dass er Arnautovic ersetzen wird. In der Hinterhand habe ich ja auch noch Onisiwo und Hinterseer. So gesehen habe ich da kein großes Problem“, sagte Foda.

„Wir haben einen großen Traum“

Dass auch die vermeintlich zweite Reihe überzeugt, hat für Foda viel damit zu tun, dass er jedem seiner Spieler sein Vertrauen schenkt. „Ich rede sehr viel mit ihnen. Bei mir dürfen die Spieler Fehler machen. Letztendlich spielen sie für Österreich, das ist das Höchste. Da muss man hochmotiviert und mit Freude sowie Begeisterung spielen. Wir haben einen großen Traum, das ist die EM 2020. Das hat man heute gespürt. Die Jungs haben alles unternommen, um dieses Ziel zu erreichen“, lobte Foda Leidenschaft und Einsatz seiner Spieler.

Mitte November gilt es, diese Tugenden noch einmal zu zeigen. Foda hofft dabei gegen Nordmazedonien auch auf mehr Zuschauer als gegen Israel. „Wenn in diesem entscheidenden Spiel das Stadion nicht voll ist, dann verstehe ich die Welt nicht mehr“, so der Teamchef.