Jubel von Portugals Cristiano Ronaldo
Reuters/Valentyn Ogirenko
EM-Qualifikation

Portugal-Pleite trotz Ronaldo-Jubiläumstors

Die Ukraine hat sich am Montagabend das Ticket für die Fußball-EM 2020 gesichert und gleichzeitig den Gruppe-B-Sieg in der Qualifikation fixiert. Die Ukrainer setzten sich gegen Portugal in Kiew mit 2:1 durch. Der Europameister verlor trotz des 700. Karrieretors von Superstar Cristiano Ronaldo erstmals und muss noch um das EM-Ticket bangen.

Seine Spitzenposition in der Gruppe A behauptete England mit einem 6:0-Kantersieg in Bulgarien. Keinen Sieger gab es hingegen im Schlager zwischen Weltmeister Frankreich und der Türkei. Nach dem 1:1 führen beide Teams weiter punktegleich die Gruppe H an.

Die ersten beiden Teams jeder Gruppe sind fix bei der Endrunde dabei. Vor der Ukraine, die bei einem Remis im siebenten Spiel den sechsten Sieg feierte, hatten sich bereits Belgien und Russland (jeweils Gruppe I), Italien (J) sowie Polen in der Österreich-Gruppe G qualifiziert.

Ukrainer retten Sieg über die Zeit

Roman Jaremtschuk (6.) und Andrej Jarmolenko (27.) legten schon in der ersten halben Stunde den Grundstein für den ukrainischen Triumph. Nach einem Handspiel von Taras Stepanenko im Strafraum samt Gelb-Roter Karte und verwandeltem Elfmeter von Ronaldo (72.) wurde es noch einmal spannend, die Hausherren brachten den Sieg aber über die Zeit.

Für den 34-jährigen Ronaldo war es laut UEFA-Angaben der insgesamt 700. Treffer – 95 im Nationaltrikot, 450 für Real Madrid, 118 für Manchester United, 32 für Juventus Turin und fünf für Sporting Lissabon. Der Vorsprung der in Gruppe B zweitplatzierten Portugiesen auf Verfolger Serbien, der in Litauen einen 2:1-Sieg feierte, schrumpfte damit zwei Spiele vor Schluss auf einen Punkt.

England-Sieg von Rassismus überschattet

Der 6:0-Erfolg der Engländer in Sofia war vor der Pause zweimal wegen rassistischer Äußerungen von bulgarischen Fans unterbrochen worden. Der Schiedsrichter warnte per Stadionlautsprecher vor dem Abbruch der Partie. Die Anhänger sollen unter anderem Affenlaute von sich gegeben haben, gerichtet waren diese gegen die dunkelhäutigen Engländer Marcus Rashford, Raheem Sterling und Teamdebütant Tyrone Mings. Englische Spieler hatten vor der Begegnung gedroht, den Rasen bei rassistischen Vorfällen zu verlassen.

Bulgarische Fans während des Matches gegen England
Reuters/Action Images/Carl Recine
Beim Match in Sofia drohte wegen rassistischer bulgarischer Fans gegen englische Spieler der Abbruch

Sportlich hatten die „Three Lions“ nach dem 1:2-Ausrutscher am Freitag in Tschechien in Sofia leichtes Spiel. Rashford (7.), Ross Barkley (20., 32.), Sterling (45.+3, 69.) und Kapitän Harry Kane (85.), der zuvor drei Treffer vorbereitet hatte, machten den Kantersieg perfekt. England setzte sich vor den letzten zwei Spielen wieder drei Punkte von den Tschechen ab. Der Kosovo ist nach einem 2:0-Sieg gegen Montenegro mit vier Zählern Rückstand ebenfalls noch im EM-Rennen.

Türkische Spieler salutieren auch in Frankreich

Frankreich und die Türkei konnten mit der Punkteteilung gut leben. In einem packenden Finish legte „Joker“ Olivier Giroud (76.) für die Hausherren in Saint-Denis vor, mit Kaan Ayhan (82.) stach aber auch auf der Gegenseite ein Wechselspieler noch. Das Duo führt das Feld somit mit 19 Punkten an. Island rückte mit einem 2:0-Pflichtsieg gegen Andorra bis auf vier Zähler heran. Der Vierte Albanien hat trotz eines 4:0-Erfolgs in Moldawien keine Chance mehr auf ein EM-Ticket.

Nach dem Ausgleich salutierten türkische Spieler erneut vor den eigenen Fanblock und zeigten so ihre Sympathie mit der Politik von Präsident Recep Tayyip Erdogan.

Bereits am Freitag beim Spiel gegen Albanien in Istanbul hatten die Türken mit einer militärischen Ehrenbezeugung auf dem Spielfeld das 1:0-Siegestor den in Syrien eingesetzten Soldaten gewidmet und damit für Aufsehen gesorgt. Die UEFA wird ein Verfahren einleiten und zunächst Stellungnahmen von den Beteiligten einholen. Das Verfahren kann sich gegen den türkischen Verband, aber auch gegen einzelne Spieler richten. Laut den UEFA-Statuten sind politische Äußerungen und Gesten auf dem Spielfeld verboten.