Die Partie am Samstag gegen Favres Ex-Club ist wegweisend für den selbst ernannten Meisterschaftsanwärter Dortmund – und für den Trainer. Dass im Borussia-Duell der Tabellenführer einläuft, haben sie in Dortmund durchaus für möglich gehalten. Allerdings hatten sie da an sich gedacht. Nun, nach drei Unentschieden in Folge, kann der achtplatzierte BVB selbst mit einem Sieg noch nicht an Gladbach vorbeiziehen. Der BVB muss also gewinnen. Und es mehren sich die Stimmen derer, die sicher sind, dass Favre Ergebnisse liefern müsse.
Dreimal verspielte der BVB zuletzt Siege, kam jeweils nur zu einem 2:2, rutschte auf Platz acht ab. Nun wird die Titelreife des selbst ernannten Meisterschaftskandidaten angezweifelt. Die Kritik, die gegen ihn aufkommt, hat der 61-Jährige durchaus registriert. Es hält sie offenbar für normal, aber auch für übertrieben. „Wenn es nicht gut läuft, weiß ich, wie es geht“, sagte er. „Ich bin lange in der Branche. Leider ist es heutzutage so. Aber ich mache weiter und habe kein Problem damit.“
Wochen der Wahrheit
Auch dass in der Länderspielpause rund um den BVB wieder mächtig von Jürgen Klopp geschwärmt wurde, wird Favre registriert haben. Der Ex-Coach hatte gemeinsam mit Watzke dessen Biografie vorgestellt. Und der BVB-Boss hatte darin verraten, dass er vor der Verpflichtung von „Wunschkandidat“ Favre für alle Fälle erst einmal Klopp angefragt habe. „Aki Watzke hat es sicher nicht mit Vorsatz gemacht“, meinte der langjährige BVB-Abwehrchef Jürgen Kohler deshalb in der „Sport Bild“: „Aber unbewusst schadet er dem eigenen Trainer.“
Michael Zorc hat Favre in den vergangenen Wochen mehrfach demonstrativ den Rücken gestärkt. Doch auch der Manager wird genau beobachten, wie der Verein und der Trainer durch die kommenden drei Wochen kommen. Mit dem Hammerprogramm zweimal gegen Gladbach (auch im DFB-Pokal), zweimal gegen Inter Mailand in der Champions League sowie gegen den Zweiten Wolfsburg, Erzrivale Schalke und Meister Bayern München in der Liga.