Lucien Favre und Marco Reus
APA/AFP/Ina Fassbender
Fußball

Viel Druck auf Favre und Dortmund

Dass der Druck nur von außen gekommen sei, wird Lucien Favre nach dem Spiel gegen Borussia Mönchengladbach nicht sagen können. Als der Trainer von Borussia Dortmund mit Blick auf das Spiel gegen den Tabellenführer auf die Wichtigkeit eines Sieges hinwies, fiel mehrmals das Wort „unbedingt“. Mehr Druck kann man sich und dem Team nicht machen.

Die Partie am Samstag gegen Favres Ex-Club ist wegweisend für den selbst ernannten Meisterschaftsanwärter Dortmund – und für den Trainer. Dass im Borussia-Duell der Tabellenführer einläuft, haben sie in Dortmund durchaus für möglich gehalten. Allerdings hatten sie da an sich gedacht. Nun, nach drei Unentschieden in Folge, kann der achtplatzierte BVB selbst mit einem Sieg noch nicht an Gladbach vorbeiziehen. Der BVB muss also gewinnen. Und es mehren sich die Stimmen derer, die sicher sind, dass Favre Ergebnisse liefern müsse.

Dreimal verspielte der BVB zuletzt Siege, kam jeweils nur zu einem 2:2, rutschte auf Platz acht ab. Nun wird die Titelreife des selbst ernannten Meisterschaftskandidaten angezweifelt. Die Kritik, die gegen ihn aufkommt, hat der 61-Jährige durchaus registriert. Es hält sie offenbar für normal, aber auch für übertrieben. „Wenn es nicht gut läuft, weiß ich, wie es geht“, sagte er. „Ich bin lange in der Branche. Leider ist es heutzutage so. Aber ich mache weiter und habe kein Problem damit.“

Mats Hummels
APA/dpa/Patrick Seeger
Mats Hummels und Co. konnten die hohen Erwartungen bisher noch nicht erfüllen.

Wochen der Wahrheit

Auch dass in der Länderspielpause rund um den BVB wieder mächtig von Jürgen Klopp geschwärmt wurde, wird Favre registriert haben. Der Ex-Coach hatte gemeinsam mit Watzke dessen Biografie vorgestellt. Und der BVB-Boss hatte darin verraten, dass er vor der Verpflichtung von „Wunschkandidat“ Favre für alle Fälle erst einmal Klopp angefragt habe. „Aki Watzke hat es sicher nicht mit Vorsatz gemacht“, meinte der langjährige BVB-Abwehrchef Jürgen Kohler deshalb in der „Sport Bild“: „Aber unbewusst schadet er dem eigenen Trainer.“

Michael Zorc hat Favre in den vergangenen Wochen mehrfach demonstrativ den Rücken gestärkt. Doch auch der Manager wird genau beobachten, wie der Verein und der Trainer durch die kommenden drei Wochen kommen. Mit dem Hammerprogramm zweimal gegen Gladbach (auch im DFB-Pokal), zweimal gegen Inter Mailand in der Champions League sowie gegen den Zweiten Wolfsburg, Erzrivale Schalke und Meister Bayern München in der Liga.

Deutsche Bundesliga, achte Runde

Freitag, 18.Oktober:
Frankfurt Leverkusen 3:0
Samstag, 19. Oktober:
Augsburg Bayern München 2:2
Leipzig Wolfsburg 1:1
Bremen Hertha BSC 1:1
Union Berlin Freiburg 2:0
Düsseldorf Mainz 1:0
Dortmund Mönchengladbach 1:0
Sonntag, 20. Oktober:
Köln Paderborn 3:0
Hoffenheim Schalke 04 2:0

Tabelle: