Szene aus dem Match Dortmund gegen Mönchengladbach
APA/AFP/Ina Fassbender
Fußball

Dortmund stoppt Gladbachs Erfolgslauf

Die deutsche Bundesliga ist spannend wie schon lange nicht. Nach den Samstag-Spielen der achten Runde trennen die ersten neun Teams – sprich die halbe Liga – nur zwei Punkte. Zum Abschluss eines ereignisreichen Nachmittags stoppte Borussia Dortmund die Siegesserie von Borussia Mönchengaldbach mit einem knappen 1:0-Heimerfolg.

Nach vier Siegen erstmals wieder verloren, aber trotzdem weiter Tabellenführer. So lässt sich der Arbeitstag von Gladbach beschreiben. Das Team von Trainer Marco Rose behielt aber dank der besseren Tordifferenz gegenüber Wolfsburg vorerst die Spitzenposition. Die Dortmunder verbesserten sich auf Rang vier und schlossen nach Punkten zum Dritten Bayern München auf.

Den einzigen Treffer der Partie erzielte BVB-Kapitän Marco Reus in der 58. Minute. Die Dortmunder hatten bis dahin leichten Vorteile gehabt, wobei in der ersten Hälfte beide Mannschaften den gegnerischen Torhüter beschäftigten. Der Ex-Salzburger Stefan Lainer hatte in der 26. Minute eine große Möglichkeit für die Gäste auf dem Fuß, Torhüter Roman Bürki wehrte den Ball aus kurzer Distanz jedoch ab.

BVB setzt sich hauchdünn durch

Der frühere Gladbacher Thorgan Hazard brachte die Gelb-Schwarzen in der 33. Minute dann nur vermeintlich in Führung, da der Videoassistent ein knappes Abseits von Reus anzeigte und der Schiedsrichter dieser Sichtweise folgte. Für die TV-Zuschauer war die Abseitsposition mit den vorhandenen Kameraperspektiven hingegen nicht klar zu erkennen. Nach der Pause spielte Hazard im richtigen Moment für Reus ab, der ließ sich die Chance nicht nehmen.

Ein weiterer BVB-Treffer wurde ebenfalls wegen eines Reus-Abseits nicht gegeben. Gladbach blieb bis zum Schluss gefährlich. Lainer, der zuvor wegen einer Bänderverletzung außer Gefecht gewesen war, spielte durch und zeigte eine starke Leistung. Sein Trainer sah in der Schlussphase wegen Kritik die Gelbe Karte.

Bayern kassieren Last-Minute-Ausgleich

RB Leipzig und der VfL Wolfsburg von Trainer Oliver Glasner trennten sich mit einem 1:1. Die „Wölfe“ sind damit nach acht Runden noch unbesiegt – als einziges Team der Liga. David Alaba gab beim 2:2 der Bayern nach Last-Minute-Ausgleich von Augsburg sein Comeback nach Rippenverletzung.

Dabei war das in der Art gar nicht geplant. Denn der Österreicher begann die Partie, in der Marco Richter den FC Augsburg nach wenigen Sekunden in Führung schoss, auf der Ersatzbank. Weil sich aber Innenverteidiger Niklas Süle einen Kreuzbandriss zugezogen hatte, kam Alaba in der zwölften Minute ins Spiel.

Zwei Minuten später traf Robert Lewandowski zum 1:1-Ausgleich. Der Pole erzielte im bereits achten Ligaspiel nacheinander mindestens ein Tor. Das war in der Bundesliga zuvor nur Pierre-Emerick Aubameyang von Dortmund in der Saison 2015/16 gelungen. Nach der Pause sorgte Serge Gnabry mit einer schönen Einzelaktion in Robben-Manier (49.) für die vermeintliche Entscheidung.

Schock für Rekordmeister in 91. Minute

Thomas Müller kam ab der 80. Minute zu einem Kurzeinsatz, die Bayern sahen zu diesem Zeitpunkt wie der sichere Sieger aus. Doch in der 91. Minute traf Sergio Cordova zum stürmisch bejubelten Ausgleich der Augsburger, bei denen ÖFB-Teamstürmer Michael Gregoritsch wegen einer Sprunggelenksverletzung fehlte.

Süle droht nun eine lange Pause. „Das, was ich jetzt schon gehört habe, ist, dass das Kreuzband beschädigt ist“, sagte der Münchner Trainer Niko Kovac. „Jetzt müssen wir schauen, inwieweit noch andere Bereiche im Knie in Mitleidenschaft gezogen wurden“, fügte der Kroate hinzu. Süle war bei einem Laufduell und Zweikampf mit Florian Niederlechner zu Boden gegangen. Dem Anschein nach dürfte sich Süle aber ohne Einwirkung von außen verletzt haben.

Wolfsburg bleibt ungeschlagen

Auch die Leipziger vermochten es mit Marcel Sabitzer und Konrad Laimer nicht, ihre Führung gegen Wolfsburg über die Zeit zu bringen. Nach einem Treffer von Timo Werner (54.) glich Wout Weghorst (82.) spät aus. Die Niedersachsen sind damit weiter die einzige Mannschaft ohne Niederlage im deutschen Oberhaus.

Szene aus dem Match Wolfsburg gegen Leipzig
AP/dpa/Jan Woitas
Wout Weghorst rettete Wolfsburg noch einen wichtigen Punkt in Leipzig

Union Berlin schaffte mit einem 2:0-Sieg gegen den SC Freiburg nach vier Niederlagen en suite einen Achtungserfolg. Bei den Berlinern spielte Christopher Trimmel als Kapitän durch, auf der Gegenseite Philipp Lienhart. Das Mittelständlerduell Werder Bremen gegen Hertha BSC endete mit 1:1, Fortuna Düsseldorf besiegte FSV Mainz mit 1:0.

Deutsche Bundesliga, achte Runde

Sonntag:

Köln – Paderborn 3:0 (1:0)

Tore: Terodde (8.), Schaub (59.), Bornauw (85.)

Köln: Schaub bis 84. Minute, Kainz bis 63. Minute

Hoffenheim – Schalke 2:0 (0:0)

Tore: Kramaric (72.), Bebou (85.)

Hoffenheim: Posch bis 76. Minute, Baumgartner und Zulj Ersatz, ohne Grillitsch; Schalke: Burgstaller und Schöpf spielten durch

Samstag:

Dortmund – Mönchengladbach 1:0 (0:0)

Tor: Reus (58.)

Mönchengladbach: Lainer spielte durch

Augsburg – Bayern München 2:2 (1:1)

Tore: Richter (1.), Finnbogason (91.) bzw. Lewandowski (14.), Gnabry (49.)

Augsburg: Gregoritsch (verletzt) und Teigl nicht im Kader; Bayern: Alaba ab 12. Minute

Leipzig – Wolfsburg 1:1 (0:0)

Tore: Werner (54.) bzw. Weghorst (82.)

Leipzig: Sabitzer spielte durch, Laimer bis 75. Minute, Ilsanker Ersatz, Wolf nicht in Kader; Wolfsburg: Schlager nicht im Kader, Trainer Glasner

Bremen – Hertha BSC 1:1 (1:0)

Tore: Sargent (7.) bzw. Lukebakio (70.)

Bremen: Friedl spielte durch

Düsseldorf – Mainz 1:0 (0:0)

Tor: Hennings (82.)

Gelb-Rote Karte: Fernandes (45.+1/Mainz)

Düsseldorf: Suttner und Stöger (beide verletzt) nicht im Kader; Mainz: Onisiwo bis 70. Minute, Mwene (verletzt) nicht im Kader

Union Berlin – Freiburg 2:0 (1:0)

Tore: Bülter (1.), Ingvartsen (84.)

Berlin: Trimmel spielte durch, Flecker Ersatz; Freiburg: Lienhart spielte durch

Freitag:

Frankfurt – Leverkusen 3:0 (2:0)

Tore: Paciencia (4., 16./Elfmeter), Dost (80.)

Frankfurt: Hinteregger spielte durch, Trainer Hütter; Leverkusen: Dragovic und Baumgartlinger spielten durch, Özcan Ersatz

Tabelle: