Filip Stojkovic (Rapid) und Nemanja Rnic (WAC)
GEPA/David Bitzan
Bundesliga

WAC erkämpft Unentschieden bei Rapid

Rapid und RZ Pellets WAC haben sich in einem packenden Spiel der tipico-Bundesliga am Sonntag mit einem 1:1 getrennt. Die Wolfsberger verteidigten damit Platz drei vor den Wienern, die weiter zwei Punkte hinter den Kärntnern liegen. Taxiarchis Fountas (31.) brachte Rapid in Führung, Mario Leitgeb (64.) gelang per Kopf der Ausgleich.

In einem Spiel mit elf Gelben Karten – darunter auch für WAC-Coach Gerhard Struber – war das Unentschieden am Ende verdient. Die Wolfsberger vermochten in der zweiten Halbzeit zuzulegen, nachdem Rapids Pausenführung gerechtfertigt war. Der WAC ist damit bereits acht Ligaspiele ungeschlagen, Rapid sechs. Für die Kärntner geht es am Donnerstag in der Europa League gegen Basaksehir in Istanbul weiter. Rapid ist kommenden Sonntag bei Red Bull Salzburg im Einsatz.

Die Elf von Dietmar Kühbauer versuchte den Wolfsbergern von Beginn an die Schneid abzukaufen – und wandelte dabei an der Grenze zur Überhärte. Die Wiener gingen rustikal in die Zweikämpfe, Schiedsrichter Alexander Harkam ließ in der einen oder anderen Szene Milde walten. So kam Rapid-Kapitän Stefan Schwab bei einem Tackling gegen Romano Schmid mit gestrecktem Bein ohne Verwarnung davon, der bereits in der Anfangsphase mit Gelb bedachte Fountas erhielt wenig später nach einem gelbwürdigen Foul an Nemanja Rnic keine Karte.

Fountas im Mittelpunkt

Der Grieche war insgesamt die auffälligste Person auf dem Feld. Über Fountas liefen alle gefährlichen Angriffe der Hütteldorfer. So auch in der 21. Minute, als der aufgerückte Filip Stojkovic mit einem Schuss über die Latte die erste gute Torchance der Partie vorfand. Fountas ließ sich bei einem Konter zu weit abdrängen, knallte in die Werbebande und verletzte sich am Ellenbogen. Der Angreifer konnte nach einer kurzen Behandlung aber weiterspielen.

Der von Struber in Bestformation aufgestellte WAC ließ sich vorerst von Rapids Aggressivität verunsichern. Einzig ein Kopfball von Leitgeb nach einem Freistoß von Michael Liendl (18.) bedeutete zunächst Gefahr im Strafraum der Hausherren. Im Angriff kamen Shon Weissman und Anderson Niangbo kaum zur Geltung.

Das 1:0 für Rapid war ob des Spielverlaufs verdient. Mateo Barac erkämpfte gegen Weissman an der Seitenlinie den Ball, eine schnelle Kombination später traf Christoph Knasmüllner zunächst die Stange, Fountas staubte zu seinem achten Saisontor ab. Harkam zückte danach die Rote Karte und schickte WAC-Kotrainer Mohamed Sahli auf die Tribüne. Die Kärntner hatten ein Foul von Barac an Weissman gesehen.

Taxiarchis Fountas (Rapid) und Alexander Kofler (WAC)
APA/Herbert Neubauer
Taxiarchis Fountas sorgte mit dem Führungstor für Jubel bei den Rapid-Fans

Rapid reklamiert vergeblich Elfer

Der WAC mühte sich, Linie ins Offensivspiel zu bringen, die Lavanttaler offenbarten aber defensiv Lücken. Neben Fountas setzte sich auch Aliou Badji in Szene. Der Senegalese agierte im Abschluss aber zu überhastet, schoss auch in der 56. Minute am Tor vorbei. Bei einem Tackling von Lukas Schmitz gegen Stojkovic im WAC-Strafraum wurde zuvor nicht auf Elfmeter entschieden, obwohl der Deutsche seinen Gegenspieler im Rutschen getroffen hatte.

Leitgeb köpfelt Ausgleich

In einer nun deutlich weniger ruppigen Partie vermochte der WAC aus einer Standardsituation zurückzuschlagen. Schmid holte gegen Barac einen Freistoß nahe der Torlinie heraus, Liendls Maßflanke beförderte Leitgeb über die Torlinie. Rapid-Torhüter Richard Strebinger machte dabei nicht die beste Figur.

Rapid und WAC teilen sich die Punkte

In einer hitzigen Partie trennten sich Rapid und der WAC mit 1:1. Taxiarchis Fountas brachte die Wiener in Führung, Mario Leitgeb traf zum Ausgleich.

Die Antwort der Hütteldorfer hätte prompt kommen können: Fountas zog ab, WAC-Goalie Alexander Kofler verhinderte mit einer Fußabwehr einen sicher scheinenden Gegentreffer (66.). Beide Teams hätten am Ende noch gewinnen können. Die letzte Chance vergab Christopher Dibon für Rapid nach einem Eckball per Kopf (87.).

Stimmen zum Spiel:

Dietmar Kühbauer (Rapid-Trainer): „Es war für mich ein ähnliches Spiel wie gegen Hartberg, das wir auch früher entscheiden hätten müssen. Das Einzige, was ich der Mannschaft vorwerfen muss, ist, dass wir nicht das zweite Tor gemacht haben. So hat man immer gewusst, dass der WAC Qualität hat. Natürlich war da das Elfmeterfoul an Filip Stojkovic, das man einfach geben muss. Dann hätten wir es vielleicht via Elfmeter geschafft. So muss ich sagen, es sind für mich zwei verlorene Punkte.“

Gerhard Struber (WAC-Trainer): „Es war eine unglaublich hohe Intensität in dem Spiel über die gesamte Dauer. Ein richtiger Abnützungskampf. Aus meiner Sicht hätte hier Schiedsrichter Harkam das eine oder andere Mal seiner Rolle gerecht werden müssen – das ist nicht passiert. Deswegen haben wir ein Spiel gesehen, das an der Grenze war und teilweise auch ein Stück weit drüber. Wir haben uns in der ersten Hälfte spielerisch schon beeinflussen lassen von der Gangart. Wir haben nicht immer den Zugriff geschafft. Wir haben dann aber unsere Positionierung ein bisschen verändert, sind schlagkräftiger geworden und dann auch verdient zum 1:1 gekommen.“

Tipico-Bundesliga, elfte Runde

Sonntag:

Rapid – WAC

Wien, Allianz Stadion, 21.200 Zuschauer, SR Harkam

Torfolge:
1:0 Fountas (31.)
1:1 Leitgeb (64.)

Rapid: Strebinger – Hofmann, Dibon, Barac – Stojkovic (81./Auer), D. Ljubicic, Schwab, Ullmann – Knasmüllner (69./Murg) – Badji (58./Arase), Fountas

WAC: Kofler – Novak, Sollbauer, Rnic, Schmitz – Schmid (93./Wernitznig), M. Leitgeb, Liendl (77./A. Schmidt), Ritzmaier – Weissman (88./Schmerböck), Niangbo

Gelbe Karten: Ljubicic, Fountas, Badji, Murg, Hofmann, Schwab bzw. Rnic, Novak, Schmid, Sollbauer, Struber (Trainer)

Die Besten: Ljubicic, Fountas, Dibon bzw. Sollbauer, Schmid, Leitgeb