Eine Knöchelblessur sorgte in Satz eins bei Berrettini für Sorgenfalten, nach Konsultation des Physiotherapeuten fand er jedoch wieder den Fokus und drehte einen Satzrückstand zum Sieg. Im virtuellen Ranking hat der Weltranglistenelfte mit diesem Erfolg den wegen einer Verletzung nicht in Wien angetretenen japanischen Vorjahresfinalisten Kei Nishikori und den Spanier Alberto Bautista Agut bereits überholt, sicher hat er die Top Ten aber noch nicht.
Zweites Ziel neben den Top Ten ist die Qualifikation für die ATP-Finals, da nimmt Berrettini aktuell den zweiten von zwei noch freien London-Plätzen ein. „Die ATP-Finals wären eine unglaubliche Leistung für mich, ich hätte mir das nicht erwarten können“, so der 23-Jährige nach seinem Sieg. „Wenn es aber nicht klappt, wäre ich auch auf mich stolz.“ Zu erwarten sei sein Erfolgslauf nicht gewesen, zu Saisonbeginn stand er außerhalb der Top 50.
Berrettini besiegt Edmund
Am ersten Tag des ATP-Turniers in Wien zog der Italiener Matteo Berrettini mit einem Dreisatzsieg über den Briten Kyle Edmund ins Achtelfinale ein.
Jedes Match genießen
Seine Saisonvorbereitung sei sicher ein Grund für seinen Aufstieg, aber im Grunde wolle der vom großen Wien-Zuschauerzuspruch beeindruckte Berrettini über das Warum derzeit nicht so viel nachdenken. „Ich versuche, jeden Moment und jedes Match zu genießen. Ich muss mich weiter und weiter pushen, um große Ergebnisse und Ziele zu erreichen. Aber klar, davon habe ich immer geträumt, als ich jünger war.“
Bei den US Open feierte der Wahl-Monegasse mit dem Einzug ins Halbfinale seinen bisher größten Erfolg, und das hat er mit seinem nächsten Gegner gemeinsam. Grigor Dimitrow zog mit einem 6:3 7:5 gegen den bosnischen Qualifikanten Damir Dzumhur ins Achtelfinale ein. „Ich habe gegen ihn in Monte Carlo gespielt und verloren“, erinnerte sich Berrettini. „Er kennt mich sehr gut, das könnte hart werden.“
Dimitrow will Saison „stark abschließen“
Dimitrow hat mit seinem nächsten Gegner gemeinsam, dass er auch im Fürstentum beheimatet ist. Mit seiner Saison ist er aber trotz des Halbfinales in New York nicht zufrieden. Dass er auf Weltranglistenplatz 29 steht, verdankt der 28-Jährige seinem Major-Abschneiden. Zwar gab es da noch ein Auftakt-Out in Wimbledon, aber ein Achtelfinale in Australien und immerhin Runde drei in Paris. „Ich wollte mehr heuer, aber jetzt versuche ich, die Saison stark abzuschließen.“
Der Russe Karen Chatschanow erreichte im letzten Spiel des Tages letztlich mit etwas Mühe das Achtelfinale. Gegen den Polen Hubert Hurkacz hatte die Nummer zwei der Setzliste bei 6:4 5:4 auf den Sieg serviert, musste aber dann noch ins mit 7:3 gewonnene Tiebreak. „Ich musste kämpfen, um zu gewinnen“, sagte Chatschanow. Sein nächster Gegner ist der Ungar Marton Fucsovics, der mit 6:4 6:4 gegen den Italiener Lorenzo Sonego gewann.
ATP-500-Turnier in Wien
(Österreich, 2.433.810 Euro, Hartplatz, Halle)