Allan (Napoli) und Takumi Minamino (Salzburg)
AP/Kerstin Joensson
Champions League

Salzburg sinnt gegen Napoli auf Revanche

Sieben Monate nach ihrem bisher letzten Duell treffen Serienmeister FC Salzburg und der SSC Napoli am Mittwochabend (21.00 Uhr) in Wals-Siezenheim erneut aufeinander. Nach dem Achtelfinal-Aus letzte Saison in der UEFA Europa League (0:3 auswärts, 3:1 daheim) wollen sich die „Bullen“ nun in der Champions League revanchieren.

Salzburgs 6:2 daheim über KRC Genk und das 3:4 in Liverpool in den ersten beiden Gruppenspielen lassen auf ein Spektakel hoffen. Der denkwürdige Abend vor drei Wochen, bei dem man die Anfield Road nach einer Aufholjagd von 0:3 auf 3:3 doch noch als Verlierer verlassen hatte, sei in keiner Weise spurlos an seiner Mannschaft vorübergegangen, sagte Innenverteidiger Maximilian Wöber.

„In Liverpool war es für diese junge Mannschaft das erste Mal auf dieser großen Bühne. Wir hatten zu viel Respekt, haben daraus aber gelernt“, versicherte der 21-Jährige. Ähnlich klang Trainer Jesse Marsch. Von seiner Truppe erwarte er sich am Mittwoch „ein angstloses Gefühl“, während es in Liverpool diesbezüglich „schwierig“ gewesen sei. „Wir haben viel daraus gelernt. Die Mannschaft wird mutig auftreten", kündigte der US-Amerikaner an. „Wir werden nicht wie in Liverpool die ersten 30 Minuten verschlafen und alles versuchen, um die Null zu halten“, bestätigte Wöber.

Salzburg trifft auf Napoli

Am Mittwoch empfängt der österreichische Meister Salzburg im dritten Gruppenspiel der Champions League Tabellenführer SSC Napoli.

„Wir sind gewappnet und topmotiviert“

Dass Napoli in der Offensive über Weltklassespieler verfügt, ist eine Tatsache. Ob Arkadiusz Milik, der im März dieses Jahres das entscheidende Tor in Salzburg erzielte, Dries Mertens, Jose Callejon, Hirving Lozano, Lorenzo Insigne oder Amin Younes – Trainerroutinier Carlo Ancelotti verfügt vorne über eine Riege feiner, international erfahrener Spieler. „Wir haben mit unserer Viererkette extrem viel trainiert. Es wird sicher nicht einfach, aber wir sind gewappnet und topmotiviert“, sagte Wöber dazu.

Arkadiusz Milik (Napoli)
APA/AFP/Joe Klamar
Dank Miliks Auswärtstor in Salzburg erreichte Napoli letzte Saison das Viertelfinale der Europa League

Marsch, der alle zehn bisherigen Saisonspiele der Neapolitaner analysierte, hat offenbar keine Angst. „Ancelotti wechselt das System oft, es bleibt eine sehr gute Bewegung in der Mitte, immer mit verschiedenen Spielern. Wir sind auf schnelle Spieler, aber auch auf Große wie Milik oder Lozano eingestellt“, sagte der 45-Jährige. „Wichtig wird sein, dass wir Druck im Aufbau haben.“ Etwas, das in Liverpool vor der Halbzeit zu selten gelang.

Champions-League

Gruppe E, dritter Spieltag

Mittwoch, 21.00 Uhr:

Salzburg – Napoli

Wals-Siezenheim, SR Turpin (FRA)

Salzburg: Stankovic – Kristensen, Ramalho, Wöber, Ulmer – Mwepu, Junuzovic – Minamino, Daka – Hwang, Haaland

Napoli: Meret – Malcuit, Luperto, Koulibaly, Di Lorenzo – Callejon, Allan, Ruiz, Zielinski – Mertens, Lozano

Haaland „zu 100 Prozent bereit“

Die Stürmerfrage stellt sich für Marsch immerhin nicht. Senkrechtstarter Erling Haaland, in zwölf Saisonspielen 18-facher Torschütze, sei – so wie alle Kicker außer der langzeitverletzte Antoine Bernede – fit. „Haaland hat am Montag gut trainiert und wird zu 100 Prozent bereit sein“, sagte Marsch.

Gegenüber dem Wochenende in der Bundesliga erhofft er sich sowohl von der Mannschaft als auch von Haaland eine Steigerung. Da kam nämlich eine stark veränderte „Bullen“-Elf in Graz über ein 1:1 nicht hinaus. „Gegen Sturm war es für Erling nicht einfach, weil die Räume sehr eng waren. Aber das wird ein ganz anderes Spiel“, sagte Marsch.

Sein Gegenüber Carlo Ancelotti äußerte sich vor dem Match nur lobend über Salzburg. „Wir werden versuchen, ein Team zu besiegen, das sich bisher sehr gut geschlagen hat“, sagte der Italiener am Dienstag. Im Vergleich zum vergangenen Jahr hätten die Salzburger viele Spieler verloren, „aber noch immer die gleiche Idee vom Fußball“. Man habe bereits gesehen, dass Salzburg um den Aufstieg in dieser Gruppe kämpfen könne.

Ancelotti erwartet hohe Intensität und hohes Tempo

„Sie sind eine sehr starke Mannschaft, daher werden es wichtige Spiele für uns“, betonte der Napoli-Trainer, der hohe Intensität und ein hohes Tempo erwartet. Sein Team müsse aktiv auftreten und mutig dagegenhalten. „Vor allem auswärts ist Präsenz wichtig. Da ist man geneigt, ängstlich oder eingeschüchtert ins Spiel zu gehen. Wir müssen das Spiel dirigieren, dass es nach unseren Vorstellungen läuft.“

Besonders hob Ancelotti den Salzburger Sturm um den Norweger Haaland hervor. „Sie haben einen sehr gefährlichen Angriff mit unterschiedlichen Stürmern. Die haben verschiedene Qualitäten, die gut zusammenpassen“, meinte der 60-Jährige.

Salzburger Heimstärke im Europacup

Beruhigend ist aus Salzburger Sicht auch der Umstand, dass man seit 19 Europacup-Auftritten vor heimischer Kulisse ungeschlagen ist, 15 davon haben die „Bullen“ gewonnen. Die letzten sechs internationalen Gegner der Salzburger verließen Wals-Siezenheim stets als Verlierer – so wie auch Napoli beim 1:3 im März. Die „Azzurri“ warten hingegen in der Champions League seit acht Spielen auf einen Auswärtssieg. Fünf davon haben sie verloren. Zuletzt holten sie ein mageres 0:0 bei Genk.