SALZBURG,AUZlatko Junuzovic (RBS)
GEPA/Mathias Mandl
Bundesliga

Salzburg siegt gegen Rapid in letzter Minute

Red Bull Salzburg hat Rapid zum dritten Mal in dieser Saison in die Schranken gewiesen. Der Meister behielt am Sonntag in der tipico-Bundesliga zum Abschluss der zwölften Runde dank eines späten Treffers von Zlatko Junuzovic hauchdünn mit 3:2 (2:1) die Oberhand. Der Vorsprung des Leaders auf Verfolger LASK beträgt damit weiter drei Punkte.

Junuzovic versenkte in der 94. Minute einen Freistoß und fixierte damit vier Tage nach der bitteren 2:3-Niederlage gegen SSC Napoli in der Champions League den zwölften Ligaheimsieg in Folge. Kurz zuvor hatte Mateo Barac (87.) die Gäste für einen nach der Pause mutigeren und besseren Auftritt belohnt. Die restlichen Highlights waren bereits in Hälfte eins, in der einmal mehr Erling Haaland glänzte, passiert. Der 19-jährige Norweger holte den von Dominik Szoboszlai (31.) verwandelten Foulelfmeter heraus und sorgte selbst für das 2:0 (38.).

Es war das 21. Pflichtspieltor für den Stürmer im 14. Spiel, in der Liga ist er mit zwölf Toren das Maß aller Dinge. Dazwischen hatte Haaland einen weiteren Elfmeter herausgeholt, den Hwang Hee Chan (34.) allerdings stümperhaft vergab. Rapid gelang durch Christoph Knasmüllner (45.+1) der Anschlusstreffer. Die Wiener fielen nicht wie zuletzt beim 1:1 gegen den WAC mit Härteeinlagen auf. Die Partie war sehr intensiv, aber auch sehr fair geführt. Nur eine von Oliver Drachta gezückte Gelbe Karte unterstreicht das.

Zlatko Junuzovic (FC Red Bull Salzburg)
APA/Krugfoto
In der Nachspielzeit zirkelte Junuzovic einen Freistoß ins linke Kreuzeck

„Bullen“ von Beginn an am Drücker

Salzburg-Trainer Jesse Marsch hatte sich für eine Dreierkette in der Abwehr entschieden. Die hatte vor der Pause nicht viel zu tun. Die „Bullen“ übernahmen von Beginn an das Kommando und hätten bei einem von Richard Strebinger an die Latte gelenkten Heber von Rasmus Kristensen (5.) beinahe einen Traumstart hingelegt. Der Rapid-Goalie verhinderte kurz darauf auch im ersten Duell mit Haaland (11.) das 1:0.

Mit Fortdauer der ersten Hälfte spielten sich die Hausherren richtig in einen Rausch. Strebinger konnte Haaland nach einem Junuzovic-Lochpass nur mit einem Foul stoppen, und Szoboszlai traf vom Elfmeterpunkt. Der Ungar machte sich damit zwei Tage nach seinem 19. Geburtstag selbst ein Geschenk. Rapids Tormann erriet die Ecke, war auch dran, konnte den Ball aber nicht parieren.

Strebinger hält Rapid im Spiel

Drei Minuten später blieb Drachta nichts anderes übrig, als neuerlich auf den Punkt zu zeigen. Barac foulte den heranbrausenden Haaland unnötig im Strafraum. Diesmal durfte Hwang ran, der schon beim ersten Elfmeter hatte antreten wollen. Sein nicht platzierter und wenig scharfer Schuss war aber leichte Beute für Strebinger. Der verhinderte den zweiten Gegentreffer auch bei einem Wöber-Weitschuss (35.). Weitere drei Minuten später zappelte der Ball im Netz. Nach Doppelpass mit Hwang traf Haaland durch die Beine des Rapid-Schlussmannes. Bei einem Szoboszlai-Freistoß (45.) lag das 3:0 in der Luft, die Kugel ging daneben.

Salzburg siegt gegen Rapid in letzter Minute

Salzburg hat auch das dritte Saisonduell mit Rapid gewonnen. Die Wiener holten einen 0:2-Rückstand auf, kassierten aber in der 94. Minute das 2:3.

Von Rapid war offensiv gar nichts zu sehen, eine gute Aktion kurz vor dem Pausenpfiff reichte aber für einen Treffer. Einen weiten Flankenball von Maximilian Hofmann verlängerte Stefan Schwab per Kopf auf Knasmüllner, dessen Kopfball von Carlos Coronel nicht zu halten war. Nach Wiederbeginn konnten die Salzburger nur in den ersten Minuten an ihre starke Offensivperformance zuvor anschließen. Barac konnte einen zu schwachen Hwang-Abschluss (49.) vor der Linie klären, Haaland (55.) knallte einen von Strebinger ausgelassenen Junuzovic-Freistoß in den Himmel.

In der Folge wirkten die Salzburger müde, lauerten fast nur noch auf Konter und Rapid kämpfte aufopferungsvoll. Der Lohn war der Kopfballtreffer Barac’ nach Schwab-Freistoß. Junuzovic machte Rapid mit der fast letzten Aktion aber noch einen Strich durch die Rechnung. Nach dem 2:0 in der Liga und dem 2:1 nach Verlängerung im Cup war es der dritte Salzburg-Sieg im direkten Duell mit Rapid in der laufenden Saison. Den weiter viertplatzierten Wienern, die nach sechs ungeschlagenen Partien wieder einmal verloren, fehlen jetzt schon elf Zähler auf Rang eins.

Stimmen zum Spiel:

Jesse Marsch (Salzburg-Trainer): „Die erste Halbzeit war super, da haben wir hervorragend gespielt, auch taktisch. Die zweite Halbzeit war etwas komisch, vielleicht haben wir davor zu viel Energie gelassen. Ich muss aber auch Rapid ein Kompliment aussprechen, weil sie wirklich gut waren und sehr gefährlich, vor allem bei den Standards. Wir haben zu viele Fouls und Eckbälle gegeben, aber ich denke schon, dass wir bei Standards bisher gut waren und das ist diese Saison sicher nicht das große Problem. Summa summarum waren alle drei Spiele gegen Rapid starke und enge Spiele.“

Dietmar Kühbauer (Rapid-Trainer): „Wenn man beide Hälften betrachtet, war es ein völlig konträres Spiel. Die ersten 20 Minuten haben wir gut mitgehalten, mit dem Elfmeter haben wir den Faden verloren. Salzburg war dann weit besser, hätte höher führen können. In der zweiten Hälfte hat Salzburg nur noch am Anfang diese Chance gehabt, dann haben wir das Spiel mehr als offen gestaltet. Aber ein Spiel ist nun einmal erst zu Ende, wenn der Schiedsrichter abpfeift. Offensichtlich wollte meine Mannschaft zu viel, das 2:2 hätte ich gerne genommen. Es tut mir leid und es ist schade für die Mannschaft, die ein unheimlich gutes Spiel abgeliefert hat.“

Zlatko Junuzovic (Salzburg-Siegestorschütze): „Ich war mir nicht ganz sicher, denn ich hatte vorher andere Gedanken, weil der Ball sehr mittig war. Als dann der Ball vom Fuß wegging, dachte ich mir, das könnte etwas werden. Solche Siege sind immer schön, aber auch ärgerlich, weil wir in der ersten Halbzeit den Deckel zumachen hätten müssen. Vor allem hatte ich nie das Gefühl, dass etwas passieren könnte. Wir haben dann Rapid geradezu eingeladen, Tore zu schießen. Aber der Sieg ist unheimlich gut für das Selbstvertrauen.“

Tipico-Bundesliga, zwölfte Runde

Sonntag:

Salzburg – Rapid 3:2 (2:1)

Wals-Siezenheim, Red Bull Arena, 17.218 Zuschauer, SR Drachta

Torfolge:
1:0 Szoboszlai (31./Elfmeter)
2:0 Haaland (38.)
2:1 Knasmüllner (45.+1)
2:2 Barac (87.)
3:2 Junuzovic (94.)

Salzburg: Coronel – Pongracic, Onguene, Wöber – Kristensen, Junuzovic, Ulmer – Minamino (66./Mwepu), Szoboszlai (89./Koita) – Hwang, Haaland (75./Daka)

Rapid: Strebinger – Hofmann, Dibon, Barac – Stojkovic, Velimirovic, D. Ljubicic, Schwab, Ullmann – Knasmüllner (58./Arase), Fountas (63./Badji)

Gelbe Karten: Haaland bzw. Keine

Die Besten: Haaland, Junuzovic bzw. Dibon, Schwab

Anm.: Hwang scheiterte mit einem Elfmeter an Strebinger (34.)