Jubel beim WAC
GEPA/Hans Oberlaender
Bundesliga

WAC kehrt fulminant in Erfolgsspur zurück

Der RZ Pellets WAC ist nach dem Cup-Aus in der tipico-Bundesliga fulminant in die Erfolgsspur zurückgekehrt. Die Wolfsberger fertigten am Samstag in der 13. Runde Puntigamer Sturm Graz auswärts mit 4:0 ab. Bereits zur Pause hatten die Kärntner in ihrem Europacup-Ausweichquartier die Weichen auf Sieg gestellt.

Michael Novak in der 20. Minute, Romano Schmid (29.) und Torjäger Shon Weissman (43.), der mit seinem zwölften Saisontor mit den Salzburgern Erling Haaland und Patson Daka gleichzog, sorgten bereits in der ersten Hälfte für klare Verhältnisse zugunsten der Wolfsberger. Christopher Wernitznig (70.) machte vor 9.117 Zuschauern in der Grazer Merkur Arena den schwarzen Tag aus Sturm-Sicht perfekt.

Nach zuletzt zwei Remis in der Liga und der 0:1-Niederlage im Achtelfinale des Uniqa ÖFB-Cups am vergangenen Mittwoch bei Wacker Innsbruck, durften sich die Kärntner wieder über einen Sieg, den achten der laufenden Saison, freuen. Während der drittplatzierte WAC damit den Anschluss an das Spitzenduo Red Bull Salzburg und LASK hielt, beträgt der Rückstand von Sturm auf Wolfsberg bereits sieben Punkte. Der WAC ist in Graz in wenigen Tagen erneut im Einsatz. Am Donnerstag geht es in der Europa League gegen Basaksehir.

WAC feiert klaren Auswärtssieg bei Sturm Graz

Wolfsberg fertigt Sturm mit 4:0 ab. Bereits zur Pause haben die Kärntner in ihrem Europacup-Ausweichquartier die Weichen auf Sieg gestellt.

Wolfsberg mit mehr Biss

WAC-Coach Gerhard Struber vertraute nach dem Cup-Aus in Innsbruck wieder auf seine Bestformation, sein Gegenüber Nestor El Maestro musste einzig den gesperrten Anastasios Avlonitis vorgeben. Die Grazer hätten rasch vorlegen können. Nach einem WAC-Eckball erkämpfte sich der agile Kiril Despodow in der vierten Minute den Ball und zog Richtung Wolfsberger Gehäuse. Sein Pass auf den mitgelaufenen Thorsten Röcher fiel aber zu ungenau aus.

Der mit vier Steirern im Mittelfeld eingelaufene WAC ließ sich dadurch nicht verunsichern. Die physisch präsenteren Lavanttaler attackierten Sturms Abwehr vehement und setzten erfolgreich auf ihre Umschaltmomente. Es war jedoch eine Standardsituation, die den Gästen die Führung bescherte. Nach einem Liendl-Eckball wehrte Jörg Siebenhandl den Kopfball des starken Anderson Niangbo noch ab, Novak stand jedoch goldrichtig (20.).

Vorentscheidung vor der Pause

Eine Unsicherheit von Alexander Kofler, der Sturms Bekim Balaj anschoss, sorgte zwar für einen Schreckmoment, Struber konnte aber an der Seitenlinie zufrieden beobachten, wie seine Elf mit Effizienz und Qualität nachzulegen wusste. Zunächst leitete eine missglückte Kopfballabwehr von Isaac Donkor das 2:0 durch Schmid ein, der nach einem Haken gegen Ivan Ljubic zwar nicht scharf, aber platziert abschloss. Die Leihgabe von Werder Bremen, die bei Sturm den Sprung zum Profi geschafft hatte, verzichtete auf großen Torjubel.

Eine Spielhälfte ganz nach dem Geschmack der Kärntner vollendete Weissman, der nach Liendls Flanke ungedeckt per Kopf zur Stelle war. Bei Sturm war Despodow Alleinunterhalter in der Offensive. Der formstarke Bulgare konnte sich immer wieder in Szene setzen, sein Abschluss aus zu spitzem Winkel (32.) war aber ebenfalls nicht von Erfolg gekrönt wie sein Eckball, den Röcher per Kopf neben das Tor setzte (36.). Es war Sturms beste Phase im gesamten Spiel.

Szene aus dem Match Sturm gegen WAC
GEPA/Hans Oberlaender
Weissman (l.) setzte sich ex aequo mit Haaland und Daka an die Spitze der Torschützenliste

Wernitznig setzt Schlusspunkt

Die Grazer schienen in der zweiten Spielhälfte nicht mehr wirklich an die Wende zu glauben. El Maestro nahm Despodow nach einer Stunde vom Feld, der WAC hatte zu diesem Zeitpunkt schon leichtes Spiel. Wernitznig legte aus kurzer Distanz noch Tor Nummer vier für die Wolfsberger nach. Sturm tauchte nur noch einmal gefährlich vor Kofler auf: Nach einem Fehlpass von Nemanja Rnic scheiterte Wechselspieler Philipp Huspek (75.) am WAC-Schlussmann.

Stimmen zum Spiel:

Nestor El Maestro (Trainer Sturm): „Die erste Halbzeit war suboptimal, das 0:3 schwer zu verkraften. Die zweite Halbzeit war gar nichts. Wir leiden darunter, dass es uns nicht gelingt, dreimal die Woche an die Grenzen zu gehen in Bezug auf Griffigkeit, Laufbereitschaft und Mentalität. Diese Liga ist extrem von Physis geprägt.“

Günter Kreissl (Sportgeschäftsführer Sturm): „Das war die erste klare Niederlage in dieser Saison, die überraschend kommt. Weil wir das Gefühl hatten, dass sich die Mannschaft in den letzten Wochen stabilisiert hat. Das Ergebnis ist schmerzhaft. In diesem Jahr gibt es ein stetes Auf und Ab. Es gibt immer wieder Rückschläge, die man nicht erwarten konnte.“

Gerhard Struber (Trainer WAC): „Es war ein sehr, sehr intensives Spiel. Wir hatten die taktisch richtige Ausrichtung mit und gegen den Ball, hatten gute Chancen im Gegenpressing. Meine Jungs haben heute alles fulminant umgesetzt und den Gegner 90 Minuten vor große Probleme gestellt. Wir haben verdient in dieser Höhe gewonnen. Wir haben heute auch die Akkus wieder hochgeschraubt. Jeder hat ein bisschen nachdenken dürfen in der letzten Woche. Am Donnerstag haben wir ein richtungsweisendes Spiel, mit einem Sieg haben wir sehr gute Chancen in der Europa League.“

Tipico-Bundesliga, 13. Runde

Samstag:

Sturm – WAC 0:4 (0:3)

Graz, Merkur Arena, 9.117, SR Schörgenhofer

Tore:
0:1 Novak (20.)
0:2 Schmid (29.)
0:3 Weissman (43.)
0:4 Wernitznig (70.)

Sturm: Siebenhandl – Donkor, Spendlhofer, Ljubic – Sakic, Dominguez, Kiteishvili, Hierländer – Despodow (63./Huspek), Röcher (63./Ch. Leitgeb) – Balaj (84./Pink)

WAC: Kofler – Novak, Sollbauer, Rnic, Schmitz – Schmid (64./Wernitznig), M. Leitgeb (80./Sprangler), Liendl, Ritzmaier – Weissman, Niangbo (74./Schmerböck)

Gelbe Karten: Dominguez, Despodow, Hierländer bzw. Weissman, M. Leitgeb

Die Besten: Despodow bzw. Schmid, Liendl, Niangbo, Novak