Szene aus dem Match Rapid gegen St. Pölten
GEPA/Walter Luger
Bundesliga

Rapid-Heimpleite gegen St. Pölten

Zum dritten Mal in dieser Saison hat Rapid ein Heimspiel in der tipico-Bundesliga verloren. Am Samstag unterlagen die Grün-Weißen gegen den Letzten SKN St. Pölten überraschend mit 0:1. Für St. Pölten war es nach sieben sieglosen Partien der erste volle Erfolg und insgesamt der erst zweite in dieser Spielzeit. Das entscheidende, allerdings schwer abseitsverdächtige Tor ging auf das Konto von Husein Balic, der in der 74. Minute traf.

Während St. Pölten eine mutige und engagierte Vorstellung bot, enttäuschte Rapid vor allem im Spiel nach vorn. Zu wenig kreativ, zwingend und insgesamt zu harmlos präsentierten sich die Wiener im Allianz Stadion vor 20.400 Zuschauern. Im Mittelfeld leistete man sich zu viele vermeidbare Ballverluste. Nach der Niederlage fehlen Rapid schon sechs Punkte auf den Dritten WAC. St. Pölten verbesserte sich zumindest bis zum Sonntag auf den zehnten Platz.

In einer ersten Hälfte auf niedrigem Niveau gab es nur zwei Rapid-Großchancen zu notieren. Zunächst köpfelte Christoph Knasmüllner in der 37. Minute nach Ullmann-Flanke knapp neben das Tor, Solospitze Aliou Badji (45.+2) traf einen von einem St. Pöltner kommenden Ball nicht richtig. Mit Taxiarchis Fountas, der wegen Knieproblemen kurzfristig passen musste, stand Rapid-Trainer Dietmar Kühbauer die gefährlichste Angriffsoption nicht zur Verfügung.

Rapid unterliegt St. Pölten

Rapid wird seiner Favoritenrolle nicht gerecht und verliert daheim gegen den Underdog aus Niederösterreich mit 0:1.

Entscheidung knapp vor Rapid-Viertelstunde

Im gegenüberliegenden Strafraum war Pak Kwang-Ryong auffällig. Schon in der zweiten Minute hatte der Sturmtank Richard Strebinger mit einem Weitschuss geprüft, anschließend brachte Maximilian Hofmann den Nordkoreaner zu Fall. Nach einem Zusammenstoß mit Goalie Strebinger musste Pak auf dem Feld behandelt werden. In beiden Fällen hätte man auf Elfmeter entscheiden können. Wie auf der Gegenseite bei einer Attacke von Sandro Ingolitsch an Knasmüllner blieb der Pfiff von Manuel Schüttengruber aus.

Die beste Gelegenheit vor der Pause hatte St. Pölten: In der 44. Minute klatschte ein Kopfball von Luca Meisl an die Latte. Nach dem Seitenwechsel bekam Rapid den Gegner besser unter Kontrolle, war aber weiter nur ansatzweise gefährlich. Ein Gestocher vor SKN-Torhüter Christoph Riegler, der sein 100. Bundesliga-Spiel makellos absolvierte, blieb ohne Konsequenz.

Balic schickte den Ball dann nach einer unglücklichen Abwehr der Rapidler aus rund 20 Metern Entfernung flach zum entscheidenden 1:0 ins lange Eck. Direkt vor Strebinger standen beim Schuss aber zwei St. Pöltener Spieler im Abseits, die den Rapid-Schlussmann mit Sicherheit irritierten. Die Offiziellen gaben den Treffer dennoch. Die Hütteldorfer schafften es auch mit der Schlussoffensive nicht, ein Tor zu erzielen. Die vierte Niederlage der Saison war nach 93 Minuten fix.

Stimmen zum Spiel:

Dietmar Kühbauer (Rapid-Trainer): „Wir haben offensiv nicht das abgerufen, was man abrufen muss, und wir haben es St. Pölten im Offensivspiel zu leicht gemacht. Wir haben nicht die Breite gesucht, die wir gebraucht hätten, haben oft falsche Entscheidung getroffen. Fußball ist Zweikampf, das haben wir nicht abgerufen. Wir waren die bessere Mannschaft, aber davon kann man sich nichts kaufen. Über das Tor kann man diskutieren, weil zwei Spieler von St. Pölten im Abseits gestanden sind. Aber Strebinger hätte den Ball nicht gefangen, das muss man zugeben. Heute war unsere Leistung nicht gut genug für einen Dreier. St. Pölten hat nicht einmal eine unglaubliche Leistung bringen müssen.“

Alexander Schmidt (St. Pölten-Trainer): „Der Unterschied zu unseren bisherigen Spielen war, dass unser Zweikampfverhalten ein anderes war. Wir waren konsequent im Verteidigen des eigenen Tores. Man hat gemerkt, dass sich die Mannschaft am Verhalten gegen den Ball aufrichtet. Wenn das gut funktioniert, steigt das Selbstvertrauen, dann wird es auch spielerisch besser. Wir sind froh, dass wir heute belohnt worden sind, wir haben aber noch einen weiten Weg vor uns.“

Tipico-Bundesliga, 13. Runde

Samstag:

Rapid – St. Pölten 0:1 (0:0)

Allianz Stadion, 20.400 Zuschauer, SR Schüttengruber

Tor: 0:1 (74.) Balic

Rapid: Strebinger – Hofmann (62./Arase), Dibon, Barac – Stojkovic (75./Auer), Murg, D. Ljubicic, Schwab, Ullmann – Badji, Knasmüllner (80./Ibrahimoglu)

St. Pölten: Riegler – Ingolitsch, Meisl, Drescher, Muhamedbegovic, Davies (69./Rasner) – Luxbacher (50./R. Ljubicic), Hofbauer (74./Messerer), Ambichl – Balic, Pak

Gelbe Karten: Dibon, Auer bzw. Hofbauer

Die Besten: Schwab bzw. Davies, Balic