Am Vormittag hatte Kovac noch das Training geleitet und war von der Vereinsführung vorerst im Amt belassen worden. Am Sonntagabend bestätigte der Arbeitgeber von ÖFB-Star David Alaba einen entsprechenden Bericht der „Bild“-Zeitung über die Trennung. Kovacs bisheriger Assistent Hans Flick wird die Mannschaft vorläufig und damit auch am Mittwoch in der Champions League gegen Olympiakos Piräus betreuen.
„Die Leistungen unserer Mannschaft in den vergangenen Wochen und auch die Resultate haben uns gezeigt, dass Handlungsbedarf bestand. Uli Hoeneß, Hasan Salihamidzic und ich haben mit Niko auf dieser Grundlage am heutigen Sonntag ein offenes und seriöses Gespräch geführt mit dem einvernehmlichen Ergebnis, dass Niko nicht mehr Trainer des FC Bayern ist“, so Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge. Kovac nahm seine Entlassung gefasst auf: „Ich denke, dass dies zum jetzigen Zeitpunkt die richtige Entscheidung für den Klub ist.“
Die Topligen
Kritik trotz Double-Gewinns
Kovac hatte den Trainerposten bei den Bayern im Sommer 2018 übernommen. Der frühere Bayern-Spieler kam als Pokalsieger von Eintracht Frankfurt nach München. Die ersten Monate waren für den ehemaligen kroatischen Nationalspieler und Trainer allerdings schwer. Auch im ersten Herbst als Bayern-Trainer musste der 48-Jährige, dem eine zu defensive Ausrichtung vorgeworfen wurde, schon um seinen Job bangen.
Besonders dank der Unterstützung des in zwei Wochen aus dem Amt scheidenden Bayern-Präsidenten Uli Hoeneß durfte der Trainer allerdings bleiben. In der Rückrunde machten die Münchner den Rückstand auf Borussia Dortmund wett und holten sich den siebenten Meistertitel in Serie. Im Pokalfinale wurde mit einem 3:0 gegen RB Leipzig das Double fixiert. Als Makel blieb allerdings das Aus im Achtelfinale der Königsklasse gegen den FC Liverpool (0:0, 1:3).
Ruhe hatte Kovac aber auch in seinem zweiten Jahr als Bayern-Trainer nie. Zum Bundesliga-Auftakt gab es nur ein 2:2 gegen Hertha BSC. Die Bayern erfingen sich jedoch schnell. Das 7:2 beim Champions-League-Finalisten Tottenham Hotspur Anfang Oktober war das Highlight. Danach ging es für die Münchner jedoch bergab. Es folgten eine Niederlage gegen Hoffenheim, ein Remis in Augsburg sowie glanzlose Erfolge über Piräus, Union Berlin und den VfL Bochum.
Deutsche Bundesliga, zehnte Runde
Samstag:
Frankfurt – Bayern 5:1 (2:1)
Tore: Kostic (25.), Sow (33.), Abraham (49.), Hinteregger (61.), Pacienca (85.) bzw. Lewandowski (37.)
Rote Karte: Boateng (9./Bayern)
Frankfurt: Hinteregger spielte durch
Bayern: Alaba spielte durch
Dortmund – Wolfsburg 3:0 (0:0)
Tore: Hazard (52.), Guerreiro (58.), Götze (88./Elfmeter)
Wolfsburg: Pervan spielte durch
Leipzig – Mainz 8:0 (5:0)
Tore: Sabitzer (5.), Werner (30., 48., 87.), Nkunku (35.), Halstenberg (38.), Poulsen (44.), Mukiele (50.)
Leipzig: Sabitzer bis 63. Minute, Laimer bis 45. Minute, Ilsanker auf der Bank
Mainz: Onisiwo ab 75. Minute
Leverkusen – Mönchengladbach 1:2 (1:2)
Tore: Volland (25.) bzw. Wendt (18.), Thuram (42.)
Rote Karte: Bailey (90.+7/Leverkusen)
Leverkusen: Baumgartlinger bis zur 45. Minute, Dragovic und Özcan auf der Bank
Mönchengladbach: Lainer spielte durch
Bremen – Freiburg 2:2 (1:1)
Tore: Rashica (9.), Gebre Selassie (59.) bzw. Petersen (28., 90.+3)
Bremen: Friedl spielte durch
Freiburg: Lienhart spielte durch
Union Berlin – Hertha 1:0 (0:0)
Tor: Polter (87./Elfmeter)
Union: Trimmel spielte durch
Freitag:
Hoffenheim – Paderborn 3:0 (3:0)
Tore: Skov (2.), Kaderabek (15.), Locadia (25.)
Hoffenheim: Grillitsch spielte durch, Baumgartner ab der 81. Minute, Posch auf der Bank
Sonntag:
Düsseldorf – Köln 2:0 (1:0)
Tore: Hennings (38./Elfmeter), Thommy (61.)
Köln: Schaub spielte durch
Augsburg – Schalke 2:3 (1:1)
Tore: Baier (38.), Finnbogason (60./Elfmeter) bzw. Lichtsteiner (45.+1/Eigentor), Kabak (71.), Harit (82.)
Augsburg: Gregoritsch ab der 85. Minute
Schalke: Schöpf ab 75. Minute, Burgstaller ab 85. Minute