Coach Hans-Dieter Flick (Bayern)
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Champions League

Trainersuche nimmt bei Bayern Fahrt auf

Bayern München hat Spiel eins nach der Trennung von Niko Kovac positiv über die Bühne gebracht. Die 70.000 Zuschauer in der Allianz Arena bekamen am Mittwoch beim 2:0 gegen Olympiakos Piräus jedoch kein Feuerwerk serviert. In der Champions League wurde zwar der Einzug ins Achtelfinale fixiert, die Presse beschäftigte aber mehr die Suche nach dem neuen Coach, die in München Fahrt aufnimmt.

Entgegen ersten Medienberichten ist Arsene Wenger dabei kein Thema beim deutschen Rekordmeister. Eine Verpflichtung des früheren Coaches des FC Arsenal sei „keine Option“, teilten die Bayern der „Bild“-Zeitung mit und bestätigten ein Gespräch von Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge mit dem 70-Jährigen.

„Arsene Wenger hat Karl-Heinz Rummenigge am Mittwochnachmittag angerufen und grundsätzlich Interesse am Trainerposten beim FC Bayern signalisiert“, zitierte die „Bild“. „Der FC Bayern schätzt Arsene Wenger für seine Arbeit als Trainer bei Arsenal London sehr, aber er ist keine Option als Trainer beim FC Bayern München.“

Arsene Wenger
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Arsene Wenger wird bei Bayern München nicht an der Seitenlinie stehen

Flick mit „biederen Bayern“ zufrieden

Fix ist, dass Interimscoach Hansi Flick auch beim Ligahit gegen Borussia Dortmund am Samstagabend auf der Bank sitzen wird. Mit Wenger wollen sich die Bayern laut Medienberichten nach dem Spiel treffen. Sportdirektor Hasan Salihamidzic kommentierte Namen nicht. „Wir werden in Ruhe, ohne Druck den Trainer aussuchen, der unserer Meinung nach der richtige ist“, sagte der 42-jährige Bosnier.

Flick war nach dem Auftritt gegen Olympiakos zufrieden. Es sei noch „Luft nach oben“, sagte der Interimscoach. Robert Lewandowski machte einmal mehr den Unterschied aus. Der Pole brach in der 69. Minute den Torbann. Mit sechs Treffern im laufenden Bewerb liegt Lewandowski nur noch einen hinter dem in der Torschützenliste voran liegenden Salzburger Erling Haaland. Ivan Perisic (89.) sorgte kurz nach seiner Einwechslung für den Endstand. Der „kicker“ schrieb von „biederen Bayern“.

Alaba als Innenverteidiger

Eine Leistungssteigerung wird nötig sein, wenn im Topspiel gegen Dortmund Sieg Nummer zwei unter Flick folgen soll. „Das ist ein Spiel, auf das sich ganz Deutschland freut“, sagte Flick, „da wollen wir ein weiteres Zeichen setzen.“ Der ehemalige Assistent von Kovac probte gegen Olympiakos eine neue Abwehr, in der David Alaba neben Javi Martinez in der Innenverteidigung einlief. Ihr Hintermann Manuel Neuer war zufrieden: „Für unser Selbstbewusstsein in der Defensive ist das sehr wichtig.“ Die Griechen agierten offensiv allerdings harmlos.

David Alaba (Bayern)
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Alaba wurde von Flick nicht als linker Verteidiger, sondern in der Innenabwehr eingesetzt

Flick setzte auch sonst Zeichen. Am markantesten war die Maßnahme, die unter Kovac gesetzten Edeltechniker Philippe Coutinho und Thiago auf die Bank zu setzen. Das Duo stand nach den jüngsten Vorstellungen in der Kritik. Das Spiel der Bayern wirkte in Summe aber gehemmt. Es fehlte an Schwung und Kreativität. Die Beteiligten strichen dennoch das Positive hervor. „Das war nicht das Höchste der Gefühle, aber jeder hat gesehen, dass wir da waren“, sagte Thomas Müller.