Der iranische Judoker Saeid Mollaei
AP/Tatan Syuflana
Judo

Iraner startet nach WM-Eklat im BL-Finale

Saeid Mollaei hat bei der Judo-WM im September in Tokio für Aufsehen gesorgt. Der Titelverteidiger musste auf Geheiß der iranischen Sportführung das Halbfinale verlieren, um ein Duell mit einem Israeli zu vermeiden. Er ging an die Öffentlichkeit und setzte sich nach Deutschland ab. Dort erhielt er nun den Flüchtlingsstatus und gibt beim Final Four der österreichischen Bundesliga am Samstag in Gmunden ein Comeback.

Mollaei tritt als Lizenzkämpfer für den Titelverteidiger, die Galaxy Tigers, an. Die Wiener haben den Grunddurchgang mit sechs Siegen, einem Remis und einer Niederlage für sich entschieden und peilen ihren siebenten Titel in Serie und den insgesamt achten an. Sie haben am Samstag im Halbfinale (Neuauflage des Vorjahresfinales) den JC Wimpassing (NÖ) als Gegner.

Die zweite Paarung lautet LZ Wels gegen JU Flachgau. Im Kader der Tigers finden sich drei weitere Legionäre und auch die Gegner setzen auf teils prominente Unterstützung aus dem Ausland.

Der iranische Judoker Saeid Mollaei
Reuters/Kim Kyung Hoon
Mollaei musste bei der WM nach politischer Weisung aufgeben, um ein Duell mit einem Israeli zu vermeiden

„Spannendstes Finale überhaupt“

Die Vorfreude auf die große Entscheidung ist bei allen Beteiligten schon groß. „Das wird das spannendste Bundesliga-Finale überhaupt werden“, fiebert auch der für die Bundesliga zuständige ÖJV-Vizepräsident Hans-Peter Zopf dem Finaltag entgegen.

Der Iran wurde nach dem Vorfall um Mollaei übrigens vom Weltverband für alle internationalen Bewerbe gesperrt. Der Grund ist die Weigerung, gegen israelische Athleten anzutreten oder auch nur mit ihnen auf dem Siegespodest zu stehen.