Szene aus dem Match München gegen Dortmund
Andreas Gebert
Fußball

Heißes Duell zwischen Bayern und Dortmund

Die deutsche Bundesliga steht am Samstag (18.30 Uhr) ganz im Bann des Duells zwischen Bayern München und Borussia Dortmund. „Ein Spiel, auf das sich ganz Deutschland freut“, sagte Hansi Flick, der eigentlich nur bis nach dem Schlager Interimstrainer der Bayern sein soll. Mit einem Sieg würden die Münchner den BVB in der Tabelle wieder überholen.

Die Statistik spricht eine deutliche Sprache zugunsten der Bayern. Der Rekordmeister gewann die vergangenen fünf Bundesliga-Heimspiele gegen die Dortmunder mit 22:3 Toren. Für Michael Zorc verständlicherweise eine „Horrorbilanz“. Die klare Ansage von Dortmunds Sportdirektor: „Wir müssen Männerfußball spielen, wir müssen Kerle sein.“

Flick, für den noch kein Nachfolger in Sicht ist, blockte unterdessen alle Fragen nach seiner Zukunft bei den Bayern ab. „Das Spiel gegen Dortmund ist die Ziellinie. Da wollen wir durchgehen mit einem Sieg. Das ist das, was mich antreibt“, sagte er. Die Zukunft interessiere ihn vor dem Spiel nicht: „Der FC Bayern wird seine Entscheidung treffen.“

Defensivarbeit bei Bayern im Fokus

Wie beim 2:0 gegen Olympiakos Piräus im ersten Spiel unter seiner Leitung will Flick auch gegen Dortmund das Augenmerk der gesamten Mannschaft auf die Abwehrarbeit richten. „Es hat uns sehr gut getan, dass wir uns auf die Defensive konzentriert haben“, sagte Flick angesichts einer Vielzahl von Gegentoren in den Partien zuvor.

Vieles spricht dafür, dass der 54-Jährige wieder mit der Elf des Piräus-Spiels beginnt, also ohne Philippe Coutinho und Thiago, möglicherweise wieder mit ÖFB-Teamspieler David Alaba in der Innenverteidigung. Wegen der Sperre von Jerome Boateng kommt der 19-jährige Lukas Mai als „Option für die Defensive“ in den Kader.

Flick erwartet gegen den BVB ein „Spiel auf hohem Niveau“. „Die Spieler sind fokussiert, sie sind absolute Profis. Sie wissen genau um die Bedeutung dieses Spiels. Sie werden alles raushauen und sind absolut heiß“, sagte der 54-Jährige. Ein entsprechend heißes Duell erwartet sich deshalb auch BVB-Sportdirektor Zorc: „Wir sollten nicht glauben, dass wir am Samstag irgendetwas geschenkt bekommen oder dass es leicht wird.“ Beide Titelanwärter stehen unter Druck, um den Anschluss an Spitzenreiter Borussia Mönchengladbach zu halten.

Gladbach vor „Ritt auf der Rasierklinge“

Die Elf von Ex-Salzburg-Trainer Marco Rose empfängt erst am Sonntag Werder Bremen und möchte den Platz an der Spitze verteidigen. Selbst bei einer Niederlage von Stefan Lainer und Co. könnte Dortmund aber höchstens punktemäßig mit den „Fohlen“ gleichziehen. Für Rose ist drei Tage nach dem Last-Minute-2:1 in der Europa League gegen die AS Roma die große Belastung ein „Ritt auf der Rasierklinge“: „Wir müssen jetzt auf die Zähne beißen, um unsere Serie in der Bundesliga auszubauen.“

Gegen den Trend spielen hingegen Trainer Oliver Glasner und der VfL Wolfsburg: Nach sechs Pflichtpartien ohne Sieg bzw. drei Niederlagen en suite soll zu Hause gegen Bayer Leverkusen die Trendwende her. „Ich bin kein David Copperfield, ich habe keine Zaubertricks in petto“, sagte Glasner, der am Donnerstag ein bitteres 1:3 gegen KAA Gent in der Europa League zu verdauen hatte.

Deutsche Bundesliga, elfte Runde

Freitag, 8. November:
Köln Hoffenheim 1:2
Samstag, 9. November:
Hertha BSC Leipzig 2:4
Schalke 04 Düsseldorf 3:3
Mainz Union Berlin 2:3
Paderborn Augsburg 0:1
Bayern München Dortmund 4:0
Sonntag, 10. November:
Mönchengladbach Bremen 13.30 Uhr
Wolfsburg Leverkusen 15.30 Uhr
Freiburg Frankfurt 18.00 Uhr

Tabelle: