Juergen Heil (Hartberg), Stefan Hierlaender (Sturm) und Jodel Harold Dossou (Hartberg)
GEPA/David Rodriguez
Bundesliga

Sturm glückt Revanche im Steirerderby

Mit einem 3:1-Heimsieg über TSV Prolactal Hartberg hat sich Puntigamer Sturm Graz in der 14. Runde der tipico-Bundesliga am Samstag für die 0:1-Niederlage im August in Hartberg revanchiert. Die „Blackies“ verdrängten den steirischen Kontrahenten damit vom fünften Tabellenrang.

Nach einer eher schwachen ersten Hälfte wurde Kiril Despodow mit einem Assist für Thorsten Röcher (56.) und zwei Treffern (83., 90.) zum Mann des Steirerderbys. Felix Luckeneder (74.) brachte die vor der Pause gefährlicheren Hartberger mit dem 1:1 zwar in die Partie zurück, am Ende setzte es für die Gäste aber die erste Niederlage nach drei vollen Erfolgen en suite. Sturm rehabilitierte sich hingegen für die 0:4-Heimpleite gegen den WAC in der Vorwoche.

Hartberg, ohne Goalie Rene Swete und Mittelfeldmann Bakary Nimaga, startete besser und kam in seinen Umschaltaktionen vor allem über Jodel Dossou auf der rechten Seite zu gefährlichen Aktionen. Erst bändigte Jörg Siebenhandl einen leicht abgefälschten Versuch des Mannes aus Benin (18.), wenig später setzte Dario Tadic seine Hereingabe im Fünfer über das Tor (20.). Schon davor hatten die Gäste gejubelt, die vermeintliche Führung durch Luckeneder nach Freistoß erwies sich aber als Abseits (13.).

Sturm gewinnt Derby gegen Hartberg

Sturm Graz konnte sich gegen Tabellennachbar Hartberg mit 3:1 durchsetzen. Kiril Despodow erzielte spät die entscheidenden beiden Tore.

Umstellung bei Sturm zeigt Wirkung

Spielerisch fand Sturm nach rund 20 Minuten besser in die Partie, ohne aber konkrete Chancen zu verzeichnen. Mit einer Ausnahme: Ein Freistoß des Bulgaren Despodow aus gut 16 Metern ließ die Außenstange erzittern (24.). Vielmehr waren es die Hartberger, die kurz vor der Halbzeit in einer Kopie der Dossou-Tadic-Aktion noch zu einer guten Möglichkeit kamen, diesmal aber war bei Siebenhandl Endstation (45.+2).

Der Grazer Schlussmann musste nach dem Seitenwechsel auch bei einem strammen Schuss Dossous eingreifen (52.), dennoch wirkte das vor der Pause zu behäbig agierende Sturm verbessert – auch die Umstellung von Dreier- auf Viererkette zeigte Wirkung. Nach gut einer Stunde gingen die Hausherren dann mit ihrer ersten guten Aktion in Führung: Despodow bediente nach erfolgreicher 1:1-Situation den in den Strafraum einlaufenden Röcher, der aus wenigen Metern sicher einschoss.

Hartberg antwortete zwar postwendend mit einem Kopfball von Rajko Rep, den Siebenhandl mit einer starken Parade über das Tor lenkte (61.), Sturm blieb aber am Drücker – etwa bei einem Röcher-Schuss, den Swete-Ersatz Florian Faist hielt (62.).

Despodow beendet Hartbergs Hoffnungen

Wenig deutete auf den Ausgleich hin, und doch war es in der 74. Minute so weit: Nach einer misslungenen Hereingabe Dossous schien der Ball bereits geklärt, kam aber hoch noch einmal in den Strafraum und zu Luckeneder, den die Sturm-Defensive vergessen hatte. Der Verteidiger nahm sich das Spielgerät seelenruhig herunter und erzielte aus wenigen Metern den Ausgleich.

Sturm vermochte aber nachzulegen. Vorerst ging ein Kopfball von Otar Kiteischwili zu zentral auf Faist (80.), schließlich war Despodow nach Vorarbeit von Röcher zur Stelle und legte mit einem abgefälschten Schuss kurz vor Ende der regulären Spielzeit mit seinem fünften Saisontor in der Bundesliga nach.

Spieler von Sturm Graz jubeln
GEPA/Christian Walgram
Sturm ist nach dem umjubelten Sieg gegen Hartberg vorerst wieder die Nummer eins in der Steiermark

Stimmen zum Spiel:

Nestor El Maestro (Sturm-Trainer): „Wir haben in einer Situation, in der wir in der Pflicht waren, insgesamt eine sehr gute Leistung abgeliefert. Die zweite Hälfte war toll, auch für unsere Zuschauer, die letzte Woche enttäuscht nach Hause gingen. Wir waren in der zweiten Hälfte viel griffiger und näher am Gegner und haben uns besser in Szene gesetzt. Es schaut gut aus, wenn alle Spieler gleichzeitig gut funktionieren, dann entsteht etwas.“

Markus Schopp (Hartberg-Trainer): „Ich habe heute ein gutes Spiel von Hartberg gesehen, es ist insgesamt eine bittere Niederlage für uns. Wir haben aber aus unseren Möglichkeiten zu wenig gemacht. Unser Anspruch hat sich verändert. Wir wollen etwas mitnehmen und nicht nur dabei sein. In der zweiten Hälfte hat Despodow den Unterschied ausgemacht. Wer in der Serie A spielt, das sagt schon etwas. Es ist gut, dass solche Spieler in unserer Liga spielen.“

Tipico-Bundesliga, 14. Runde

Samstag:

Sturm Graz – Hartberg 3:1 (0:0)

Merkur Arena, 10.087 Zuschauer, SR Gishamer

Torfolge:
1:0 Röcher (56.)
1:1 Luckeneder (74.)
2:1 Despodow (83.)
3:1 Despodow (89.)

Sturm: Siebenhandl – Sakic, Donkor (46./Schrammel), Avlonitis, Spendlhofer (79./C. Leitgeb), Hierländer (82./Jantscher) – Röcher, Ljubic, Kiteischwili – Despodow, Balaj

Hartberg: Faist – Lienhart, Huber, Luckeneder, Klem – Cancola (85./Gotal) – Dossou, Heil (69./Rakowitz), Rep, Ried (79./Kainz) – Tadic

Gelbe Karten: Kiteishvili, Hierländer bzw. Cancola, Dossou, Klem

Die Besten: Siebenhandl, Despodow, Röcher bzw. Dossou, Luckeneder