TV-Hinweis: „Flucht und Verrat – Die Stasi-Akte Tuchscherer“

Sport am Sonntag (18.00 Uhr in ORF1 und im Livestream) widmet sich heute mit einer Dokumentation von Toni Oberndorfer dem Fall der Berliner Mauer vor 30 Jahren. Unter dem Titel „Flucht und Verrat – Die Stasi-Akte Tuchscherer“ setzt er sich mit dem Skispringer Claus Tuchscherer auseinander, der in Österreich nicht nur durch seine Flucht aus der DDR bekannt wurde, sondern auch durch einen spektakulären Zwischenfall beim WM-Springen 1978.

Flucht bei Olympia

Claus Tuchscherer, DDR-Athlet in der Nordischen Kombination, setzte sich während der Olympischen Winterspiele in Innsbruck 1976 von seinem Team ab und floh mit Hilfe seiner österreichischen Freundin in die Steiermark. Er galt seit seiner Flucht in der DDR als Landesverräter und geriet zunehmend ins Visier der Stasi.

Das Misstrauen war in beiden Ländern groß, im ÖSV schwebte zunächst Sportspionage im Raum. Dennoch wurde Claus Tuchscherer Österreicher und schloss sich dem Springer-„Wunderteam“ von Trainer Baldur Preiml an. Bei der WM 1978 war Tuchscherer in der Form seines Lebens und galt als Favorit auf Gold. Auf der Normalschanze löste sich beim Absprung ein Ski. Schicksal oder gar Manipulation? Claus Tuchscherer sagt bis heute: „Ich habe der Stasi alles zugetraut.“