Jubel bei der Austria
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Bundesliga

Austria gewinnt gegen Mattersburg

Der Austria ist am Sonntag ein kleiner Schritt aus der Krise gelungen. Die Wiener kamen in der 14. Runde der tipico-Bundesliga gegen den SV Mattersburg durch Treffer von Alexander Grünwald (14.) und Thomas Ebner (50.) beziehungsweise Patrick Bürger (77.) zu einem 2:1-Heimsieg und reduzierten damit als Tabellensiebenter den Rückstand auf den Sechsten TSV Prolactal Hartberg auf sechs Punkte.

Den Violetten gelang nach zuletzt drei Runden mit nur einem Punkt wieder ein Erfolgserlebnis, auch wenn sie im Finish gehörig zittern mussten. Die Mattersburger kassierten hingegen ihre fünfte Niederlage in Folge und liegen damit als Tabellenvorletzter nur einen Punkt vor Schlusslicht Flyeralarm Admira, das beim LASK mit 0:1 verlor.

Der Erfolg konnte die Austria-Anhänger aber nicht milde stimmen. Die organisierte Fanszene verzichtete während der gesamten Partie auf Anfeuerungen und präsentierte stattdessen in regelmäßigen Abständen Transparente, auf denen die Clubführung – vor allem Vorstand Markus Kraetschmer, aber auch die sportlichen Leiter Peter Stöger und Ralf Muhr – stark kritisiert wurden.

Fans der Austria
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Die Austria-Fans verliehen ihrer Unzufriedenheit über die Situation bei ihrem Verein Ausdruck

Austria mit Systemumstellung

Die Partie begann für die Austria mit einem Schreckmoment. Nach einem Einwurf zog Mattersburgs Marko Kvasina relativ unbehelligt in den Strafraum, vergab aber aus guter Position. Kurz darauf hatte auf der Gegenseite Manprit Sarkaria eine Gelegenheit, sein Halbvolley nach Flanke von Christoph Monschein ging weit über die Querlatte.

Mattersburg unterliegt Austria mit 1:2

Der SV Mattersburg ist kurz nach der Halbzeitpause mit 0:2 im Rückstand. Patrick Bürger gelingt in der 77. Minute zwar der Anschlusstreffer, doch am Ende geht der Sieg mit 2:1 an die Wiener Austria.

Der 23-Jährige war auch aufgrund der Umstellung von Austria-Coach Christian Ilzer auf ein 4-2-3-1-System in die Mannschaft gerückt. Die Hausherren fühlten sich in der neuen Formation sichtlich wohl, drängten die Mattersburger klar in die Defensive und erarbeiteten sich Halbchancen, so etwa bei einem von Goalie Markus Kuster parierten, abgefälschten Sarkaria-Schuss (3.).

Verdiente Führung durch Grünwald

Die sich abzeichnende Führung der Wiener folgte in der 14. Minute. Nach einem Corner köpfelte Andreas Kuen den Ball zurück in die Gefahrenzone, Michael Madl gewann das Kopfballduell mit Kvasina und Grünwald schoss problemlos ein. Zehn Minuten später landete ein Distanzschuss von Florian Klein an der Lattenoberkante. Das Tor hätte gezählt, obwohl der Ex-Teamspieler klar im Abseits gestanden war.

Halbwegs gefährlich wurde es im Strafraum der Burgenländer auch noch bei einem Fehlschuss von Sarkaria (33.) und einem Versuch von Erik Palmer-Brown aus kurzer Distanz über das Tor (36.). Doch auch die Mattersburger hatten ihre Gelegenheiten: In der 30. Minute scheiterte Kvasina im Strafraum an Austria-Goalie Ivan Lucic, der auch kurz vor der Pause bei einem Schuss von Jano sein Können aufbieten musste.

Mit Abwehrschlacht zum Sieg

Die vermeintliche Vorentscheidung glückte der Austria in der 50. Minute. Wieder brachten die Mattersburger nach einem Corner den Ball nicht weg, und dieses Mal war es Ebner, der aus dem Hinterhalt per Flachschuss erfolgreich war. Danach waren die „Veilchen“ zunächst dem dritten Tor näher als der SVM dem Anschlusstreffer. In der 67. Minute fischte Kuster einen Grünwald-Freistoß aus der Ecke.

Im Finish warfen die Mattersburger allerdings noch einmal alles nach vorne, Lohn dafür war das Anschlusstor des eingewechselten Bürger. Der Stürmer köpfelte in der 77. Minute nach einem Eckball ein. Danach lieferte die Austria gegen den Abstiegskandidaten eine Abwehrschlacht ab und brachte den Vorsprung noch über die Zeit.

Stimmen zum Spiel:

Christian Ilzer (Austria-Trainer): „Für den gesamten Verein ist das ein sehr wichtiger Sieg, der allen extrem guttut. Über weite Strecken ist der Sieg verdient, auch wenn wir in der Schlussphase richtig ins Zittern gekommen sind. Das neue System hat dem Team gutgetan. Wir sind gefährlich über die Seiten gekommen, waren im gegnerischen Strafraum präsent. Wir hätten das Spiel viel ruhiger fertig spielen können. Aber da steckt viel Verunsicherung in den Köpfen der Spieler. Es war ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung.“

Markus Kraetschmer (Austria-Vorstand), zu Fanprotesten: „Es ist keine angenehme Situation, aber ich weiß das einzuordnen. Werden Proteste und Unmut im Rahmen ausgedrückt, werden wir das akzeptieren. Was mich verwundert, ist, dass ich bis zum Schluss überhaupt keinen Support für die Mannschaft gespürt habe. Das ist schade. Wir werden unsere Linie klar weiterverfolgen. Wir waren und sind immer gesprächsbereit. Aber die Leute, die sich in Pasching aufgeführt haben, werden ausgeforscht und die haben bei uns keinen Platz mehr.“

Franz Ponweiser (Mattersburg-Trainer): „Wir haben den Turnaround leider nicht geschafft. Wir wollten zumindest mit einem Unentschieden nach Hause fahren. Wir wollten in der zweiten Halbzeit das Ruder herumreißen, aber mit diesen Fehlern ist es schwer, ein Spiel zu gewinnen. Wir waren in der ersten Halbzeit in der Bewegung nicht gut, waren zu statisch unterwegs. Wir haben uns in der zweiten dann reingepeitscht, das hat dann besser funktioniert. Das war in Ordnung.“

Tipico-Bundesliga, 14. Runde

Sonntag:

Austria – Mattersburg 2:1 (1:0)

Wien, Generali Arena, 7.385 Zuschauer, SR Muckenhammer

Torfolge:
1:0 Grünwald (14.)
2:0 Ebner (50.)
2:1 Bürger (77.)

Austria: Lucic – Klein, Palmer-Brown, Madl, Borkovic – Ebner, Jeggo (83./Serbest) – Sax (79./Prokop), Grünwald, Sarkaria – Monschein (88./Edomwonyi)

Mattersburg: Kuster – Höller (55./Halper), Mahrer, Rath, Lercher – Hart, Jano, Erhardt (64./Bürger) – Kuen (84./Olatunji), Salomon – Kvasina

Gelbe Karten: Madl, Edomwonyi, Grünwald, Ilzer (Trainer) bzw. Salomon

Die Besten: Ebner, Sarkaria, Klein bzw. Jano, Salomon