Thomas Goiginger (LASK)
APA/EXPA/Reinhard Eisenbauer
Bundesliga

Salzburg und LASK enteilen der Konkurrenz

In der tipico-Bundesliga hat sich am Sonntag die Spreu vom Weizen vorerst getrennt. Champion Red Bull Salzburg führt nach dem letztlich klaren 3:0-Sieg beim Tabellendritten RZ Pellets WAC nach noch nie da gewesenen zwölf Siegen in den ersten 14 Spielen drei Punkte vor Vizemeister LASK, der gegen Schlusslicht Flyeralarm Admira mit 1:0 gewann. Beide Teams liegen nun bereits elf bzw. acht Punkte vor dem Rest der Liga.

„Die Intensität in der Liga ist top, ich liebe die Liga und auch die Konkurrenz, wir müssen zu jeder Zeit alles geben. Deshalb waren es drei wichtige Punkte für uns“, erläuterte Salzburg-Trainer Jesse Marsch nach dem Sieg in Kärnten. Enger könnte es wieder nach 22 Runden werden, wenn die Punkteteilung in Kraft tritt. „Im Play-off wird es sicher eine enge Situation, deshalb ist jedes Spiel enorm wichtig.“

Der Nachfolger von Marco Rose kann sich bisher nicht beklagen. Neben der ungeschlagenen Bilanz in der Liga und den ansprechenden Auftritten in der Champions League ist vor allem auch die Torbilanz von 82 Treffern in 21 Pflichtspielen unter seiner Führung imposant.

Salzburg gewinnt beim WAC

Der Serienmeister und Tabellenführer setzte sich in einer Partie mit vielen Chancen letztlich klar beim Dritten durch.

Alleine 26 Tore gingen auf das Konto von Erling Haaland. Der 19-jährige Norweger erzielte beim WAC alle drei Treffer. Richtig glänzen musste er dabei nicht. Der erste Treffer war eigentlich ein Eigentor von Benno Schmitz, bei den weiteren beiden wurde er von Patson Daka bedient und musste nur noch vollenden. „Wir können viel erreichen, müssen weiter hart arbeiten, dann ist viel möglich“, erklärte Haaland nach dem letztlich klaren Sieg, in dem auch der WAC Chancen vorfand.

Werbung für österreichischen Fußball

Die extrem intensive Partie war jedenfalls beste Werbung für den österreichischen Fußball. Da waren sich alle Akteure einig. „Es war ein super Bundesligaspiel, der WAC war ein richtig starker Gegner, es ging hin und her, gab viele Torchancen, Gott sei Dank waren wir der Sieger“, analysierte Salzburgs Mittelfeld-Routinier Zlatko Junuzovic. Laut Abwehrspieler Maximilian Wöber habe ein sehr hohes Tempo mit sehr hohem Niveau geherrscht. „Das spricht für die Qualität beider Mannschaften“, betonte der frühere Spanien-Legionär.

Marsch war mit dem Auftritt seiner Truppe in einem „sehr intensiven“ Spiel hochzufrieden. „Es war unser bestes Spiel in der Meisterschaft von der Art und Weise, wie wir aufgetreten sind. Die Jungs waren im Umschalten sehr gut“, sagte der seit Freitag 46-Jährige. Trotz der Europacupauftritte unter der Woche war bei beiden Topteams von Müdigkeit keine Spur. Aufgrund der ähnlichen Spielidee ging es munter hin und her. Den Unterschied machte die Effizienz aus.

Salzburg-Coach Jesse Marsch
GEPA/Daniel Goetzhaber
Salzburg-Trainer Jesse Marsch sprach von „unserem besten Spiel in der Meisterschaft“

„Vor dem Tor waren wir einfach harmlos. Es tut weh, wenn man gegen einen Topgegner zu solchen Chancen kommt und dann die Tore nicht macht“, ärgerte sich WAC-Trainer Gerhard Struber. Spielgestalter Michael Liendl ging es ähnlich. „Wenn du mit so vielen Chancen kein Tor erzielst, dann bist du einfach selbst schuld. Das war einfach dumm“, meinte der 34-Jährige.

LASK bleibt Salzburg auf den Fersen

Dem LASK reichte drei Tage nach der Europacupgala gegen PSV Eindhoven gegen Schlusslicht Admira eine dominante erste Halbzeit mit dem Treffer von Thomas Goiginger (30.) zum Erfolg. Nach dem Seitenwechsel schalteten die Athletiker einen Gang zurück. Doch die Abwehr vor Teamtorhüter Alexander Schlager, die in 14 Spielen nur acht Gegentreffer zuließ, hielt wieder dicht.

„Wir waren in der ersten Halbzeit sehr präsent, hatten viele Chancen. Die zweite Halbzeit war eine Kombination von Müdigkeit und dass der Gegner mutig aufgetreten ist. Aber wir haben es gut über die Bühne gebracht“, analysierte LASK-Trainer Valerien Ismael, dem die Pause nach bereits 25 Pflichtspielen in dieser Saison sehr gelegen kommt.

1:0-Sieg für LASK gegen Admira

Mit einem Tor von Thomas Goiginger in der 30. Minute gelingt dem LASK ein Sieg gegen Tabellenschlusslicht Admira.

„Ich freue mich auf die Pause, in der wir durchatmen, regenerieren, den Kopf freibekommen können. Wir haben noch einen letzten Block von sechs Spielen bis zur Winterpause, da brauchen wir alle Kraft“, sagte Ismael. Dass das intensive Programm auch psychisch alles abverlangt, gestand Peter Michorl. „Es ist nicht leicht, wenn du am Donnerstag ein Feuerwerk ablieferst und am Sonntag kommt die Admira. Die erste Halbzeit war sehr, sehr gut, in der zweiten haben wir vielleicht unbewusst drei Gänge zurückgeschaltet, weil wir gesehen haben, dass es doch relativ einfach geht. Spitzenteams gewinnen dann auch solche Spiele 1:0, das haben wir getan“, erklärte der Spielmacher.

„Sind von Salzburg noch weit weg“

Dass seine Mannschaft die einzige ist, die bisher mit Salzburg Schritt halten konnte, wollte Michorl nicht überbewerten. „Von Salzburg sind wir noch ganz weit weg“, erklärte er. „Das sind andere Sphären, wo sie sich bewegen. Wir können im Moment mithalten, das freut uns, das ist eine schöne Momentaufnahme. Aber das ist noch ein weiter Weg, wenn wir mit ihnen mithalten wollen“. Das nächste direkte Duell findet erst beim Frühjahrsauftakt statt.

Die Admira geht unterdessen als Schlusslicht in die Pause, aber auch mit intakter Moral. Trainer Klaus Schmidt hat die Admira nach sechs Runden mit einem Punkt übernommen, nach acht Zählern in den acht Matches seither ist aber ein klarer Aufwärtstrend erkennbar. „Ich habe mit zwei hohen Niederlagen begonnen, wir haben dann das Schiff relativ gut in den Griff bekommen. Wir wissen, wo wir hingehören, es steckt noch viel Arbeit in der nächsten Phase. Aber mir ist nicht angst und bange um die Mannschaft. Man sieht die Mannschaft kompakt und intakt, deshalb bin ich nicht panisch“, so Schmidt.