Formel-1-Pilot Alex Albon (Red Bull)
Reuters/Tim Chong
Formel 1

Red Bull setzt bei Piloten auf Kontinuität

Bei Red Bull Racing bleibt in der kommenden Saison alles beim Alten – vor allem in Sachen Piloten. Der österreichisch-englische Rennstall bestätigte am Dienstag Alexander Albon aus Thailand als zweiten Fahrer neben Max Verstappen. Auch beim zweiten Team Toro Rosso setzen die „Bullen“ auf Kontinuität.

Albon, davor beim Zweitteam Toro Rosso tätig, hatte in der Sommerpause den glücklosen Franzosen Pierre Gasly abgelöst und danach konstant gute Leistungen geboten. Der 23-Jährige fuhr in den bisherigen sieben Rennen seit seiner Beförderung zu Red Bull immer unter die Top Sechs. Dafür wurde Albon mit einem Platz für die Saison 2020 belohnt.

Aber auch Gasly bleibt dem F1-Zirkus erhalten. Der 23-Jährige fährt an der Seite des Russen Daniil Kwjat bei Toro Rosso weiter. Das bestätigten die Italiener in einer eigenen Mitteilung. Damit ist von allen zehn Teams für die kommende Saison nur noch ein Cockpit offen, jenes von Williams neben dem Briten George Russell. Dieses dürfte an den bisherigen kanadischen Ersatzfahrer Nicholas Latifi gehen.

Formel-1-Pilot Alex Albon (Red Bull)
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Albon sicherte sich mit konstanten Leistungen eine weitere Saison bei Red Bull Racing

Albon: „Hartnäckig, kämpferisch, engagiert“

Albon ist bereits zwei Schritte weiter. Sein bisher bestes Ergebnis war der vierte Rang beim Grand Prix von Japan. Auf seinen ersten Podestrang fehlte dem in London geborenen thailändisch-britischen Doppelstaatsbürger, der erst in dieser Saison in der Königsklasse debütierte, in Suzuka noch rund eine Minute.

„Alex hat seit seinem Debüt für das Team in Belgien extrem gute Leistungen gebracht“, meinte Red-Bull-Teamchef Christian Horner. Albon verfüge über einiges an Potenzial, das noch auszuschöpfen sei. „Es ist extrem hart, so ein Level an Konstanz zurückzuweisen, und in Kombination mit einem wachsenden Ruf als hartnäckiger, kämpferisch-engagierter Rennfahrer, hat Alex bewiesen, dass er es völlig verdient.“

Ähnlich äußerte sich Toro-Rosso-Teamchef Franz Tost über Gasly und Kwjat. Beide würden das Potenzial des Autos ausschöpfen und wertvolles Feedback geben. „Dieses junge, aber erfahrene Duo kombiniert mit einem hoffentlich konkurrenzfähigen Auto werden die besten Faktoren sein, um 2020 eine sehr erfolgreiche Saison zu haben“, sagte der Tiroler. Am Sonntag steht in Brasilien das vorletzte Saisonrennen auf dem Programm. Toro Rosso kämpft in der Konstrukteurs-WM noch um Rang sechs.

Verstappen bläst zum Angriff

Auf diesen hat sich Albon in der Fahrerwertung bereits geschoben. Sein Teamkollege Verstappen ist Vierter. In der kommenden Saison will Letztgenannter die Vormachtstellung von Sechsfachweltmeister Lewis Hamilton im Mercedes zumindest angreifen. „Es wird ein wenig langweilig, Lewis siegen zu sehen, also müssen wir versuchen, das zu ändern“, erklärte der Niederländer am Montag bei einem Sponsorenevent. „Ich denke, es ist gut für den Sport, dass die jungen Burschen jetzt hinaufkommen und hoffentlich bald übernehmen.“

Charles Leclerc am Siegerpodest beim Grand Prix von Österreich
GEPA/Matic Klansek
Verstappen, hier nach seinem Sieg in Österreich, will 2020 noch öfter ganz oben stehen

Die jungen Burschen – damit meint der 22-Jährige vor allem sich selbst und den gleichaltrigen Monegassen Charles Leclerc, der in seiner ersten Ferrari-Saison als aktueller WM-Dritter überzeugt. Beide Youngsters haben zwei Saisonsiege stehen. Ansonsten gelang nur dem vierfachen Weltmeister Sebastian Vettel aus Deutschland ein Erfolg in einem anderen Boliden außer Mercedes.

Hamilton wird im Jänner 35 Jahre alt. Weil die revolutionären Reglementänderungen aber erst 2021 schlagend werden, darf sich der Engländer berechtigte Chancen ausrechnen, 2020 die Rekordmarken von Michael Schumacher (sieben WM-Titel, 91 Rennsiege) einzustellen. „Es wird an seinem Team liegen, um ehrlich zu sein. Es wird nicht von Lewis abhängen“, meinte Verstappen. „Wenn Mercedes weiterhin wirklich dominante Autos baut, dann wird er sicherlich gewinnen. Wir müssen also als Team sicherstellen, dass wir sie schlagen können.“