Nicht Quarterback Tom Brady, sondern der etatmäßige Passempfänger Julian Edelman warf im Lincoln Financial Field von Philadelphia 10:49 Minuten vor Schluss den entscheidenden Pass. Der Widereceiver, der beim jüngsten Finaltriumph der Patriots zum wertvollsten Spieler gekürt worden war, fand nach einem Trickspielzug Phillip Dorsett II in der Endzone und brachte New England entscheidend in Führung. Die starke Defense der Patriots machte schließlich ein Comeback der Eagles zunichte und fixierte die 19. „winning season“ – mehr Siege, als Niederlagen – in Folge für New England.
„Es ist sehr cool, dass man mir zutraut, den Ball zu werfen. Es macht Spaß, das ab und zu zu dürfen“, sagte Edelman, der auf der Highschool und im College noch Quarterback gespielt hatte. Auch von Trainer Bill Belichick gab es mit einem Augenzwinkern Lob für seinen 33-jährigen Leistungsträger: „Er hat das Spiel gut gelesen“, sagte der sechsfache Meistertrainer, „ich denke, er wird diese Woche viel Eis und Massagen für seine Schulter benötigen.“ Detail am Rande: Erstmals erzielte ein Spieler mehr Touchdownpässe in einer Partie für die Patriots als Brady. Der 42-Jährige steuerte „nur“ 216 Yards Raumgewinn im Passspiel bei.
Eagles geben Spiel aus der Hand
New England, das vor zwei Wochen in Baltimore die erste Saisonniederlage kassiert hatte, nahm damit erfolgreich Revanche für die Niederlage in der Super Bowl 52 vor zwei Jahren. Damals hatten sich die Eagles in einem Offensivspektakel mit 41:33 durchgesetzt. Für Philadelphia war es damals im dritten Anlauf der erste Sieg in einer Super Bowl und der erste NFL-Titel seit 1960.
Auch diesmal erwischte Philadelphia dank eines Fieldgoals von Jake Elliott und eines – nach Videobeweis – gegebenen Touchdownpasses von Carson Wentz auf Dallas Goedert mit 10:0 den besseren Start, doch brachte die Mannschaft den Vorsprung nicht über die Zeit. Während die Patriots ihren neunten Sieg im zehnten Spiel feierten, fielen die Eagles auf eine Bilanz von fünf Siegen und fünf Niederlagen.
49ers zurück auf Siegerstraße
Auch die San Francisco 49ers meldeten sich nach ihrer ersten Saisonpleite erfolgreich zurück. Angeführt von Quarterback Jimmy Garoppolo, der vier Touchdownpässe warf, setzte sich der fünffache Champions gegen den Divisionskonkurrenten aus Arizona mit 36:26 durch und festigte seine Position als Nummer eins der National Football Conference (NFC).
Die Cardinals hatten, vor allem dank ihrer Defensive, die zwei Pässe von Garoppolo abfing, die Partie über weite Strecken im Griff, doch die 49ers drehten das Spiel im Schlussviertel zu ihren Gunsten. 31 Sekunden vor Schluss krönte Garoppolo die Aufholjagd mit dem entscheidenden Touchdownpass auf Jeff Wilson.
Jackson-Show gegen Houston
In der American Football Conference (AFC) bleiben die Baltimore Ravens um Quarterback-Jungstar Lamar Jackson im Hoch. Der zweifache NFL-Meister feierte am Sonntag vor heimischer Kulisse einen souveränen 41:7-Sieg über die Houston Texans. Der 22-jährige Jackson zeigte mit insgesamt vier Touchdownpässen erneut eine starke Leistung. Hinzu kamen 86 Lauf-Yards.
Houstons Spielmacher Deshaun Watson blieb ohne Touchdown und warf eine Interception bei der Niederlage. Baltimore bleibt mit einer Bilanz von acht Siegen und zwei Niederlagen an der Spitze der AFC North und erster Verfolger der Patriots, denen sie vor zwei Wochen als bisher einziges Team eine Niederlage zufügen konnten.
Vikings machen 0:20-Rückstand wett
Die Minnesota Vikings legten am Sonntag das Comeback des Tages hin. Die favorisierten „Wikinger“ lagen zu Hause gegen die Denver Broncos zur Pause mit 0:20 und nach drei Vierteln 3:27 zurück, drehten die Partie aber angeführt von Quarterback Kirk Cousins (drei Touchdownpässe) im Schlussviertel noch in einen 27:23-Erfolg um. Denver hatte in der Endphase zwar noch einmal die Chance, der Partie eine Wende zu geben, brachte den Ball aber aus vier Yards Entfernung nicht in die Endzone.
Die Dallas Cowboys feierten einen wichtigen 35:27 (24:14)-Sieg gegen die Detroit Lions. Cowboys-Quarterback Dak Prescott warf drei Touchdownpässe und 444 Yards beim Auswärtserfolg, der den Cowboys, auch dank der späteren Niederlage der Philadelphia Eagles, eine sichere Führung in der NFC East einbrachte. Lions-Spielmacher Jeff Driskel, der den verletzten Matthew Stafford in der Startformation der Lions ersetzte, konnte trotz zweier Touchdowns die sechste Saisonniederlage nicht verhindern.