Julian Edelman (New England Patriots)
APA/AFP/Getty Images/Mitchell Leff
NFL

Patriots nehmen mit „Trick“ Revanche

Die Spitzenteams der National Football League (NFL) sind nach ihren ersten Niederlagen in dieser Saison am elften Spieltag wieder auf die Siegerstraße zurückgekehrt. Während die San Francisco 49ers sich bei den Arizona Cardinals mit 36:26 durchsetzten, nahmen die New England Patriots mit 17:10 Revanche an den Philadelphia Eagles. Ein Trickspielzug brachte den Titelverteidiger auf Erfolgskurs.

Nicht Quarterback Tom Brady, sondern der etatmäßige Passempfänger Julian Edelman warf im Lincoln Financial Field von Philadelphia 10:49 Minuten vor Schluss den entscheidenden Pass. Der Widereceiver, der beim jüngsten Finaltriumph der Patriots zum wertvollsten Spieler gekürt worden war, fand nach einem Trickspielzug Phillip Dorsett II in der Endzone und brachte New England entscheidend in Führung. Die starke Defense der Patriots machte schließlich ein Comeback der Eagles zunichte und fixierte die 19. „winning season“ – mehr Siege, als Niederlagen – in Folge für New England.

„Es ist sehr cool, dass man mir zutraut, den Ball zu werfen. Es macht Spaß, das ab und zu zu dürfen“, sagte Edelman, der auf der Highschool und im College noch Quarterback gespielt hatte. Auch von Trainer Bill Belichick gab es mit einem Augenzwinkern Lob für seinen 33-jährigen Leistungsträger: „Er hat das Spiel gut gelesen“, sagte der sechsfache Meistertrainer, „ich denke, er wird diese Woche viel Eis und Massagen für seine Schulter benötigen.“ Detail am Rande: Erstmals erzielte ein Spieler mehr Touchdownpässe in einer Partie für die Patriots als Brady. Der 42-Jährige steuerte „nur“ 216 Yards Raumgewinn im Passspiel bei.

Eagles geben Spiel aus der Hand

New England, das vor zwei Wochen in Baltimore die erste Saisonniederlage kassiert hatte, nahm damit erfolgreich Revanche für die Niederlage in der Super Bowl 52 vor zwei Jahren. Damals hatten sich die Eagles in einem Offensivspektakel mit 41:33 durchgesetzt. Für Philadelphia war es damals im dritten Anlauf der erste Sieg in einer Super Bowl und der erste NFL-Titel seit 1960.

Auch diesmal erwischte Philadelphia dank eines Fieldgoals von Jake Elliott und eines – nach Videobeweis – gegebenen Touchdownpasses von Carson Wentz auf Dallas Goedert mit 10:0 den besseren Start, doch brachte die Mannschaft den Vorsprung nicht über die Zeit. Während die Patriots ihren neunten Sieg im zehnten Spiel feierten, fielen die Eagles auf eine Bilanz von fünf Siegen und fünf Niederlagen.

49ers zurück auf Siegerstraße

Auch die San Francisco 49ers meldeten sich nach ihrer ersten Saisonpleite erfolgreich zurück. Angeführt von Quarterback Jimmy Garoppolo, der vier Touchdownpässe warf, setzte sich der fünffache Champions gegen den Divisionskonkurrenten aus Arizona mit 36:26 durch und festigte seine Position als Nummer eins der National Football Conference (NFC).

Die Cardinals hatten, vor allem dank ihrer Defensive, die zwei Pässe von Garoppolo abfing, die Partie über weite Strecken im Griff, doch die 49ers drehten das Spiel im Schlussviertel zu ihren Gunsten. 31 Sekunden vor Schluss krönte Garoppolo die Aufholjagd mit dem entscheidenden Touchdownpass auf Jeff Wilson.

Jackson-Show gegen Houston

In der American Football Conference (AFC) bleiben die Baltimore Ravens um Quarterback-Jungstar Lamar Jackson im Hoch. Der zweifache NFL-Meister feierte am Sonntag vor heimischer Kulisse einen souveränen 41:7-Sieg über die Houston Texans. Der 22-jährige Jackson zeigte mit insgesamt vier Touchdownpässen erneut eine starke Leistung. Hinzu kamen 86 Lauf-Yards.

Lamar Jackson (Baltimore Ravens)
Reuters/USA TODAY Sports
Jackson (Nr. 8) war von der Houston-Verteidigung nicht zu halten

Houstons Spielmacher Deshaun Watson blieb ohne Touchdown und warf eine Interception bei der Niederlage. Baltimore bleibt mit einer Bilanz von acht Siegen und zwei Niederlagen an der Spitze der AFC North und erster Verfolger der Patriots, denen sie vor zwei Wochen als bisher einziges Team eine Niederlage zufügen konnten.

Vikings machen 0:20-Rückstand wett

Die Minnesota Vikings legten am Sonntag das Comeback des Tages hin. Die favorisierten „Wikinger“ lagen zu Hause gegen die Denver Broncos zur Pause mit 0:20 und nach drei Vierteln 3:27 zurück, drehten die Partie aber angeführt von Quarterback Kirk Cousins (drei Touchdownpässe) im Schlussviertel noch in einen 27:23-Erfolg um. Denver hatte in der Endphase zwar noch einmal die Chance, der Partie eine Wende zu geben, brachte den Ball aber aus vier Yards Entfernung nicht in die Endzone.

Die Dallas Cowboys feierten einen wichtigen 35:27 (24:14)-Sieg gegen die Detroit Lions. Cowboys-Quarterback Dak Prescott warf drei Touchdownpässe und 444 Yards beim Auswärtserfolg, der den Cowboys, auch dank der späteren Niederlage der Philadelphia Eagles, eine sichere Führung in der NFC East einbrachte. Lions-Spielmacher Jeff Driskel, der den verletzten Matthew Stafford in der Startformation der Lions ersetzte, konnte trotz zweier Touchdowns die sechste Saisonniederlage nicht verhindern.

National Football League

Woche 11

Donnerstag, 14. November:
Cleveland Pittsburgh 21:7
Sonntag, 17. November:
Miami Buffalo 20:37
Baltimore Houston 41:7
Indianapolis Jacksonville 33:13
Washington NY Jets 17:34
Minnesota Denver 27:23
Detroit Dallas 27:35
Tampa Bay New Orleans 17:34
Carolina Atlanta 3:29
San Francisco Arizona 36:26
Oakland Cincinnati 17:10
Philadelphia New England 10:17
LA Rams Chicago 17:7
Montag, 18. November:
LA Chargers Kansas City 17:24 *

* in Mexiko-Stadt (Estadio Azteca)

Spielfrei: Tennessee, NY Giants, Green Bay, Seattle

American Football Conference

East Division S U N %
New England Patriots * 12 0 4 .750
Buffalo Bills * 10 0 6 .625
New York Jets 7 0 9 .438
Miami Dolphins 5 0 11 .313
North Division S U N %
Baltimore Ravens * 14 0 2 .875
Pittsburgh Steelers 8 0 8 .500
Cleveland Browns 6 0 10 .375
Cincinnati Bengals 2 0 14 .125
South Division S U N %
Houston Texans * 10 0 6 .626
Tennessee Titans * 9 0 7 .563
Indianapolis Colts 7 0 9 .438
Jacksonville Jaguars 6 0 10 .375
West Division S U N %
Kansas City Chiefs * 12 0 4 .750
Denver Broncos 7 0 9 .438
Oakland Raiders 7 0 9 .438
Los Angeles Chargers 5 0 11 .313

National Football Conference

East Division S U N %
Philadelphia Eagles * 9 0 7 .563
Dallas Cowboys 8 0 8 .500
New York Giants 4 0 12 .250
Washington Redskins 3 0 13 .188
North Division S U N %
Green Bay Packers * 13 0 3 .813
Minnesota Vikings * 10 0 6 .625
Chicago Bears 8 0 8 .500
Detroit Lions 3 1 12 .219
South Division S U N %
New Orleans Saints * 13 0 3 .813
Atlanta Falcons 7 0 9 .438
Tampa Bay Buccaneers 7 0 9 .438
Carolina Panthers 5 0 11 .313
West Division S U N %
San Francisco 49ers * 13 0 3 .813
Seattle Seahawks * 11 0 5 .688
Los Angeles Rams 9 0 7 .563
Arizona Cardinals 5 1 10 .344
* Play-off-Teilnehmer