Michael Gregoritsch (Augsburg)
GEPA/Thomas Bachun
Fußball

Augsburg wirft Gregoritsch aus Kader

Michael Gregoritsch hat für seine Aussagen im Rahmen der letzten EM-Qualifikationsspiele von seinem Noch-Arbeitgeber FC Augsburg eine saftige Rechnung präsentiert bekommen. Der 25-jährige Stürmer flog wegen „vereinsschädigender Äußerungen“ nicht nur vorläufig aus dem Kader, sondern wird auch zur Kasse gebeten.

Gregoritsch erhielt laut Augsburg-Homepage in einem persönlichen Gespräch von Manager Stefan Reuter die Konsequenzen für seine Aussagen im Rahmen des österreichischen Teamcamps vergangene Woche mitgeteilt. Demnach darf der 25-Jährige von Donnerstag bis Dienstag, 26. November nicht am Trainingsbetrieb teilnehmen und gehört auch nicht dem Kader für das Bundesliga-Spiel gegen Hertha BSC am Sonntag an.

„Das Verhalten und die Äußerungen von Michael Gregoritsch sind in einem Mannschaftssport ein No-Go. Mit seinen Statements lässt er große Zweifel aufkommen, ob er den Weg des FC Augsburg vollumfänglich mitgehen möchte. Michael Gregoritsch hat nun in den kommenden Tagen Zeit, sich über seine Äußerungen und sein Verhalten intensiv Gedanken zu machen“, wird Reuter auf der Homepage des aktuellen Tabellen-15. in der deutschen Liga zitiert.

Michael Gregoritsch (ÖFB)
GEPA/Philipp Brem
Das Länderspiel in Lettland bleibt vorläufig die letzte Praxis für Gregoritsch

Dampf ablassen im Teamcamp

Der Teamstürmer, der seit 2017 bei Augsburg engagiert ist und dessen Vertrag noch bis 2022 läuft, hatte sich im österreichischen Teamcamp seinen Frust über seine aktuelle Situation im Verein von der Seele geredet. Gregoritsch äußerte dabei seinen Wunsch, Augsburg in der Winterpause zu verlassen. „Für mich ist klar, dass ich im Winter unbedingt von Augsburg weg will, damit ich die Möglichkeit habe, regelmäßig zu spielen und mich fürs Nationalteam zu empfehlen“, so der gebürtige Steirer.

Gregoritsch kritisierte auch, dass Augsburg einen möglichen Transfer zu Werder Bremen im vergangenen Sommer unterbunden hatte. „Es ist ein offenes Geheimnis, dass ich hätte wechseln können, es ist ein Angebot auf dem Tisch gelegen. Im Sommer war die Möglichkeit für mich und den Verein da, das war eine Win-win-Situation.“ Obwohl der Transfer platzte, ließ sich Gregoritsch nicht hängen. „Ich habe nie ein Training bestreikt oder abgebrochen, habe mich nie aufgeführt und auch öffentlich immer zurückgehalten, und jetzt bin ich ordentlich liegen gelassen worden.“

Kein zweiter „Fall Hinteregger“

Sein ehemaliger Clubkollege Martin Hinteregger verlieh dem Wechselwunsch zu Eintracht Frankfurt mit anderen Methoden Ausdruck. „Man sieht, dass es Möglichkeiten gibt, aus Augsburg wegzukommen, aber, wenn man sich so verhält wie ich, anscheinend nicht. Wenn man sieht, dass andere spielen und performen, und ich sitze in Augsburg auf der Bank, dann ist irgendwo die Frage, was im Fußball zählt. Ist es wichtig, dass du ein netter Kerl bist und dich immer gut verhältst und gut gespielt hast, oder muss man sich schlecht verhalten?“

Bis zur Wintertransferzeit wollte sich Gregoritsch aber nichts zuschulden kommen lassen, dann aber sollte Nägel mit Köpfen gemacht werden – egal ob mit einem fixen oder leihweisen Transfer. „Hauptsache weg.“ Interessenten gebe es bereits. „Da wird man schauen, was am besten für mich ist, wo ich gebraucht werde.“ An Augsburgs Ablöseforderungen sollte es diesmal nicht mehr scheitern. „Bei aller Liebe, aber ich habe jetzt ein halbes Jahr praktisch nicht gespielt. Da kann man sich nicht hinstellen und wieder eine zweistellige Millionensumme verlangen“, meinte Gregoritsch.