Dallas Mavericks Luka Doncic mit Ball in der Hand
Reuters/USA Today Sports/Troy Taormina
NBA

Mavericks haben ein neues Wunderkind

Im April 2019 hat Dirk Nowitzki seine Karriere beendet. In 1.522 NBA-Spielen erzielte der Deutsche für die Dallas Mavericks 31.560 Punkte, was ihm über die Jahre den Spitznamen „German Wunderkind“ einbrachte. Nur wenige Monate nach dem Rücktritt des 41-Jährigen haben die Mavs schon ein neues Wunderkind in den Reihen: den 20-jährigen Luka Doncic.

Der hochbegabte Doncic drückt der National Basketball Association (NBA) aktuell seinen Stempel auf, denn der Slowene pulverisiert sämtliche Rekordmarken. In den unterschiedlichsten Statistiken wird er schon mit Superstars wie LeBron James und NBA-Legende Michael Jordan verglichen. Trotzdem bleibt Doncic stets bescheiden. „Noch haben wir nichts erreicht“, lautet seine Standardantwort.

Eine verbale Spitze gegen Vereinslegende Nowitzki konnte sich Doncic aber nicht verkneifen. Auf die Frage nach der verbesserten Defensive seiner Mavericks antwortete das Ausnahmetalent: „Letzte Saison hatten wir Dirk in der Verteidigung, das war hart.“ Erst lachten die Journalisten, dann lachte auch Doncic laut los. „Ihr wisst, ich mache nur einen Spaß.“

Dallas Mavericks Luka Doncic bei einem Sprungwurf gegen Houston Rockets Clint Capela und Austin Rivers
AP/David J. Phillip
Mit seiner jungendlichen Leichtigkeit lässt Luka Doncic viele NBA-Teams alt aussehen

„Luka schmeißt die Show“

In der ersten Saison nach 21 Nowitzki-Jahren erinnert bis auf zwei Dirk-Silhouetten auf dem Parkett der Arena in Dallas nicht mehr viel an das einstige deutsche Wunderkind. Die Mavs spielen dynamisch und frech, verteidigen besser und glänzen offensiv – vor allem dank Doncic.

„Luka schmeißt die Show. Wir alle hängen über einen Großteil des Spiels von ihm ab, und er spielt einfach unglaublich“, betonte Kristaps Porzingis. Der 2,21 Meter große Lette gilt ebenfalls als Basketballjuwel, das die Zukunft der Mavericks in den kommenden Jahren prägen soll.

Statistisch besser als Jordan und James

Der furiose 137:123-Auswärtssieg bei Titelanwärter Houston Rockets am Sonntag war ein Zeichen der Stärke des neuen Teams in Dallas. Doncic lieferte 41 Punkte und zehn Assists. Blickt man auf seine Zahlen in seiner erst zweiten NBA-Saison, erinnert das an die ganz Großen dieser Sportart: 30,6 Punkte, 10,1 Rebounds und 9,8 Assists – diese Werte übertreffen die allermeisten Spielzeiten von „His Airness“ Jordan oder „King James“, und das mit gerade 20 Jahren.

Doncic gehört inzwischen zum engsten Favoritenkreis für die Auszeichnung zum wertvollsten Spieler (MVP) in der besten Basketballliga der Welt. Sein Trainer Rick Carlisle, der über ein Jahrzehnt mit Nowitzki arbeitete, sagte jüngst über Doncic: „Besonderen Spielern wie ihm muss man vertrauen.“ Seinen Vorzeigespieler würde er nach eigenen Angaben „gegen keinen Spieler dieser Liga tauschen“.

Der Slowene freut sich über dieses Lob, weist aber auch stets darauf hin, dass er sich noch steigern müsse. „Für mich geht es immer noch darum, die Play-offs zu erreichen. Wir haben die Play-offs noch nicht erreicht, wir müssen einfach weitermachen“, gab der Allrounder deshalb auch nach dem Erfolg in Houston zu Protokoll. Mancher Experte hält Dallas dank Doncic sogar schon für einen Titelkandidaten.

Nowitzki kommt ins Grübeln

Nowitzki beobachtet all das aus der Ferne. Der 41-Jährige lebt zwar mit Frau und Kindern weiter in der Metropole in Texas, hat sich nach seinem Rücktritt im April aber etwas zurückgezogen. Beim 143:101 gegen Cleveland vergangene Woche war Nowitzki erstmals wieder in der Halle. Er sah, wie Doncic 30 Punkte und 14 Assists in gerade einmal 28 Minuten verbuchte.

Dirk Nowitzk als Zuschauer beim Cleveland Cavaliers und Dallas Mavericks Spiel in Dallas
AP/Tony Gutierrez
Dirk Nowitzki beobachtet seine Nachfolger voller Freude

Mit diesem talentierten Team wäre Nowitzki gerne noch einmal in eine 22. Saison gezogen, wie er selbst jüngst erzählte. „Die Spielerei hat noch Spaß gemacht. Ich könnte mich nochmal ein Jahr motivieren mit Luka und Kristaps, da wäre ich gerne noch dabei gewesen. Mit dem Fuß war es aber unmöglich, das hat mir den Spaß geraubt.“ Doch auch als Zuschauer und Fan dürfte er an diesem Team momentan seine Freude haben.

National Basketball Association

Play-in-Duell (Orlando)

Portland Trail Blazers Memphis Grizzlies 2:0*
* Endstand im "Best of three"

Eastern Conference

Atlantic Division S N %
Toronto Raptors * 53 19 .736
Boston Celtics * 48 24 .667
Philadelphia 76ers * 43 30 .589
Brooklyn Nets * 35 37 .486
New York Knicks 21 45 .318
Central Division S N %
Milwaukee Bucks * 56 17 .767
Indiana Pacers * 45 28 .616
Chicago Bulls 22 43 .338
Detroit Pistons 20 46 .303
Cleveland Cavaliers 19 46 .292
Southeast Division S N %
Miami Heat * 44 29 .603
Orlando Magic * 33 40 .452
Charlotte Hornets 23 42 .354
Washington Wizards 25 47 .347
Atlanta Hawks 20 47 .299

Western Conference

Northwest Division S N %
Denver Nuggets * 46 27 .630
Oklahoma City Thunder * 44 28 .611
Utah Jazz * 44 28 .611
Portland Trail Blazers * 35 39 .473
Minnesota Timberwolves 19 45 .297
Southwest Division S N %
Houston Rockets * 44 28 .611
Dallas Mavericks * 43 32 .573
Memphis Grizzlies 34 39 .466
San Antonio Spurs 32 39 .451
New Orleans Pelicans 30 42 .417
Pacific Division S N %
Los Angeles Lakers * 52 19 .732
Los Angeles Clippers * 49 23 .681
Phoenix Suns 34 39 .466
Sacramento Kings 31 41 .431
Golden State Warriors 15 50 .231
* Play-off-Teilnehmer