Dominik Frieser (LASK) jubelt
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Europa League

LASK steigt ins Sechzehntelfinale auf

Der LASK hat in seiner Debütsaison bereits am vorletzten Spieltag in der Gruppenphase der UEFA Europa League den Aufstieg ins Sechzehntelfinale fixiert. Österreichs Vizemeister gewann am Donnerstag bei Gruppe-D-Schlusslicht Rosenborg Trondheim mit 2:1 (1:1) und profitierte gleichzeitig von der 0:4-Niederlage von PSV Eindhoven bei Sporting Lissabon.

Während die Niederländer den LASK aufgrund des verlorenen direkten Duells nun nicht mehr überholen können, machen sich am 12. Dezember in Linz die Oberösterreicher und Sporting den Gruppensieg aus. Dafür brauchen die Athletiker einen vollen Erfolg, die Portugiesen führen die Tabelle aktuell mit zwei Punkten Vorsprung an. Rosenborg hat noch in Eindhoven die letzte Chance auf einen Punktegewinn.

In Norwegen gingen die Gäste nach einem direkt verwandelten Corner von Thomas Goiginger in Führung (20.), kassierten aber durch Björn Johnsen den verdienten Ausgleich (45.). In der zweiten Hälfte traf Dominik Frieser zum 2:1 (54.) , diese Führung gab der LASK nach einer Leistungssteigerung nicht mehr aus der Hand und feierte schließlich den größten internationalen Erfolg in der Clubgeschichte.

WAC-Aus in der Europa League, LASK fix weiter

Der WAC schied nach einer 0:1-Heimniederlage gegen Mönchengladbach aus, der LASK fixierte mit einem 2:1 in Trondheim vorzeitig den Aufstieg.

Mit Filipovic von Beginn an

LASK-Trainer Valerien Ismael konnte wie erwartet in der Verteidigung auf Petar Filipovic zurückgreifen. Der Deutsch-Kroate hatte zuletzt mit einem Muskelfasereinriss zu kämpfen gehabt. Ismael entschied sich auf der linken Außenbahn für Marvin Potzmann, neben ÖFB-Teamspieler Goiginger stürmten Joao Klauss und Frieser.

Bei Gegner Rosenborg hing der Haussegen zuletzt sehr schief. Die Titelverteidigung in der Eliteserien wurde klar verpasst, in der Europa League war man ausgeschieden, und am Sonntag geht es in der Liga darum, mit einem Sieg immerhin noch ein Ticket für die kommende Europacup-Saison zu lösen. Rosenborg schonte daher mit Abwehrchef Tore Reginiussen und Stürmer Alexander Söderlund auch zwei Spieler.

Goiginger trifft per Ecke direkt ins Tor

Trondheim fand aber nach einer unspektakulären Anfangsviertelstunde die erste Großchance vor. Kapitän Mike Jensen bediente im Sechzehner Anders Trondsen, und der scheiterte an ÖFB-Teamgoalie Alexander Schlager, der mit einer hervorragenden Abwehr einmal mehr seine Topform in den vergangenen Wochen unter Beweis stellte (16.).

Vier Minuten später ging der bis dahin harmlose LASK ohne echte Chance in Führung. Goiginger hob die Linzer Gefährlichkeit bei Standards auf ein neues Level – der Offensivspieler traf per Ecke direkt ins Tor (20.). Torhüter Andre Hansen gab bei seinem Klärungsversuch an der ersten Stange keine gute Figur ab, Goiginger war es freilich bei seinem ersten Treffer in der Gruppenphase der Europe League egal.

Andre Hansen (Trondheim)
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Goalie Andre Hansen machte beim direkt verwandelten Corner Goigingers keine gute Figur

Ausgleich kurz vor der Pause

Aber auch danach ging beim LASK offensiv nur wenig, wie schon im ersten Duell taten sich die Gäste gegen Rosenborg schwer. Das lag wohl auch an den für die Linzer in dieser Saison noch ungewohnten Bedingungen, rund um den Anpfiff gab es heftiges Schneetreiben, der Boden war tief. So lieferte der LASK spielerisch nicht viel ab, fand aber kurz vor der Pause dennoch eine Triple-Chance durch Peter Michorl (42./Schuss), Reinhold Ranftl (43./Schuss) und Filipovic (43./Kopf) vor.

Knapp vor der Halbzeit belohnte sich Rosenborg aber für seine bis dahin couragierte Leistung mit dem durchaus verdienten Ausgleich. Nachdem wenige Minuten zuvor abermals Trondsen mit einem verzogenen Abschluss vergab (37.), machte es Johnsen in der Schlussminute der ersten Hälfte besser. Eine schöne Kombination auf der halbrechten Seite führte zu einer Flanke von Vegar Hedenstad, die Johnsen frei stehend im Zentrum per Kopf zum Ausgleich nützte (45.).

Neuerliche Führung durch Frieser

Auch wenn sich Gustav Valsvik per Kopf nach einem Eckball bemerkbar machte (48.), startete der LASK besser in die zweite Hälfte und hätte zunächst einen Elfmeter zugesprochen bekommen müssen, nachdem Goiginger im Sechzehner klar zu Fall gebracht wurde (53.). Eine Minute später war die Fehlentscheidung des georgischen Schiedsrichters Giorgi Kruashvili aber vergeben und vergessen.

Frieser hatte nach einer Maßflanke von Ranftl im Zentrum Raum sowie Zeit und versenkte das Leder per Flugkopfball – Tormann Hansen hätte zwar auch diesen Treffer verhindern können, doch der Ball bahnte sich seinen Weg in die Maschen zur erneuten Linzer Führung (54.). Sechs Minuten später blieb Hansen im Duell mit Frieser dann aber Sieger.

LASK vergibt höheren Sieg

Der LASK hatte in der zweiten Hälfte das Spiel wesentlich besser unter Kontrolle, nur die Effizienz ließ zu wünschen übrig. Frieser (70.) und der eingewechselte Marko Raguz verfehlten dabei ihr Ziel knapp (77.). Später vergaben auch Ranftl (80.) und wiederum Raguz sehenswert per Fallrückzieher (87.). Die vergebenen Chancen taten der Stimmung bei den 200 mitgereisten LASK-Fans keinen Abbruch, wurden sie doch Zeugen des dritten Sieges im fünften Spiel in der Premierensaison.

LASK-Spieler jubeln
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Der LASK jubelt letztlich über den Sieg und Aufstieg in der Europa League in Trondheim

Dieser bedeutet, dass der LASK erstmals in seiner Clubgeschichte im Frühjahr international spielt. Überhaupt sind die Schwarz-Weißen nach Salzburg und Rapid Wien erst der dritte ÖFB-Club, der es in die Runde der letzten 32 geschafft hat. Die Auslosung des Sechzehntelfinales erfolgt am 16. Dezember in Nyon, gespielt wird am 20. und 27. Februar.

Stimmen zum Spiel:

Valerien Ismael (LASK-Trainer): „Unglaublich. Wenn man überlegt, wo wir gestartet sind, und jetzt einen Spieltag vor Schluss den Aufstieg haben. Das Spiel in der ersten Halbzeit war sehr schwierig, in der zweiten Halbzeit haben wir das Spiel wieder in die Hand genommen und unser Spiel durchgezogen. Die Jungs haben das hervorragend gemacht. Es ist ein Meilenstein für den Verein, unglaublich, was entstanden ist. Die Reise ist noch nicht zu Ende. Wir werden erst morgen realisieren, was wir erreicht haben. Es war alles so souverän, ich muss mich kneifen. Wir können heute den Abend genießen, und ab morgen bereiten wir uns auf Rapid vor.“

Alexander Schlager (LASK-Torhüter): „Wir haben heute was richtig Historisches geschafft, da können wir richtig stolz sein. Man kann es in dem Moment nicht so realisieren. Für viele ist das die erste internationale Saison, und dann gleich so was. Wir haben in der Halbzeit angesprochen, was wir besser machen wollen und haben das umsetzen können.“

Thomas Goiginger (LASK-Torschütze): „Es ist unbeschreiblich schön. Wir freuen uns sehr, dass wir das erreicht haben. Wir sind überwältigt, es ist schwer in Worte zu fassen. Ich glaube, das haben uns nicht viele zugetraut. Wir haben uns schon was zugetraut.“

Zum Tor per direkte Ecke: „Ich probiere es ab und zu. Gegen Wattens ist er auf die Latte gefallen, heute ist er reingefallen.“

Eirik Horneland (Trondheim-Trainer): „Ich bin sehr enttäuscht. Das Kollektiv hat nicht funktioniert, weder in der Offensive noch in der Defensive. Wir haben versucht, den LASK aus seiner Taktik zu bringen und entweder durch die Mitte oder mit langen Bällen über das Mittelfeld nach vorne zu kommen, aber das ist nur teilweise Ende der ersten Hälfte gelungen. Dann haben wir wieder angefangen, den Ball in die Breite oder zurück zu spielen, dann hat der LASK die Dominanz gehabt. An nächste Saison denke ich nicht, wir haben noch zwei Spiele vor uns.“

Europa League, Gruppe D

Donnerstag:

Rosenborg Trondheim – LASK 1:2 (1:1)

Trondheim, Lerkendal-Stadion, 9.775 Zuschauer, SR Kruashvili (GEO)

Torfolge:
0:1 Goiginger (20.)
1:1 Johnsen (45.)
1:2 Frieser (54.)

Trondheim: Hansen – Hedenstad, Hovland, Valsvik, Meling – Jensen, Lundemo (77./Törset Johnsen), Trondsen – Akintola, Johnsen (67./Botheim), Adegbenro (67./Assen)

LASK: A. Schlager – Wiesinger, Trauner, Filipovic – Ranftl, Holland, Michorl, Potzmann – Goiginger (88./Renner), Klauss (71./Raguz), Frieser (71./Tetteh)

Gelbe Karte: Johnsen