Skifahrer Matthias Mayer
AP/The Canadian Press/Frank Gunn
Ski alpin

Mayer bricht im Super-G den Bann

Österreichs Skifahrer haben im vierten Rennen der neuen Weltcup-Saison erstmals einen Sieger gestellt. Matthias Mayer brach am Sonntag im Super-G von Lake Louise den Bann und fuhr zu seinem insgesamt sechsten Weltcup-Sieg, dem ersten seit März 2018. Vincent Kriechmayr komplettierte als Dritter (+0,49 Sek.) ein starkes rot-weiß-rotes Ergebnis.

Zwischen Mayer und Kriechmayr, der sich Platz drei mit dem Schweizer Mauro Caviezel teilte, platzierte sich so wie in der Abfahrt am Vortag Dominik Paris aus Italien. Dem Südtiroler, der im Vorjahr nicht nur WM-Gold, sondern auch die Spezialwertung im Super-G für sich entschieden hatte, fehlten am Ende 0,40 Sekunden auf den Sieger. Der Sieger der Abfahrt vom Samstag, Thomas Dreßen, hatte mit dem Podest diesmal nichts zu tun. Der Deutsche kam mit der zehntschnellsten Zeit ins Ziel.

Mayer, der wie Dreßen mit Nummer 13 am Start gestanden war, erwischte vor allem die Schlüsselstellen im Mittelteil perfekt. „Ich habe einen guten Lauf erwischt, speziell ab dem Coaches Corner ist mir alles aufgegangen. Ich habe es geschafft, die Radien kurz zu halten, das hat mir den entscheidenden Vorsprung gebracht“, sagte der Kärntner im ORF-Interview: „Ich habe mich gut vorbereitet und habe gewusst, ich bin gut in Form und wollte es zeigen.“

Skifahrer Matthias Mayer
GEPA/Mario Kneisl
Mayer wusste es schon nach dem Abschwingen: Diese Fahrt war ihm nahezu ideal gelungen

Führung im Gesamtweltcup

Für den 29-Jährigen, der zuletzt bei der Abfahrt in Aare vor mehr als eineinhalb Jahren ganz oben gestanden war, war es sein dritter Erfolg in einem Super-G. Der Sieg in Lake Louise war, abgesehen von den Olympiatriumphen in Sotschi und Pyeongchang, sein erster Erfolg außerhalb Europas. Dank Mayer riss in Lake Louise auch eine norwegische Serie, siebenmal in Folge hatten der mittlerweile zurückgetretene Axel Lund Svindal (vier Siege) und Kjetil Jansrud (drei) die Nase vorne gehabt.

1. Matthias Mayer (AUT)
2. Dominik Paris (ITA)
3. Vincent Kriechmayr (AUT)
3. Mauro Caviezel (SUI)

Mayer, der als erster Österreicher seit Hermann Maier 2008 einen Super-G in Lake Louise gewinnen konnte, übernahm mit seinem Erfolg auch die Führung im Gesamtweltcup. Mayer liegt nach vier Rennen mit 161 Punkten nun einen Zähler vor Paris (160) und dem Deutschen Dreßen, der bei 126 Punkten hält.

Kriechmayr verliert unten Zeit

Kriechmayr verspielte einen möglichen zweiten Platz auf den letzten Fahrsekunden. Bei der letzten Zwischenzeit lag der Oberösterreicher noch acht Hundertstel vor dem zu diesem Zeitpunkt führenden Paris. „Ich bin zufrieden mit dem, was ich gezeigt habe. Es war eine gute Fahrt, aber halt noch nicht gut genug“, sagte Kriechmayr in einer ersten Reaktion.

Max Franz landete bei seinem zweiten Rennen seit seinem Fersenbruch in Kitzbühel in der Vorsaison auf dem elften Platz. Mit Christian Walder als 13. schaffte es ein weiterer ÖSV-Läufer in die Top 15., Hannes Reichelt verpasste diese mit Rang 19. Für Daniel Danklmaier (31.), Christoph Krenn (38.), Stefan Babinsky (40.) und Otmar Striedinger (42.) gab es keine Weltcup-Punkte.