Trainer Christian Mitterund Katharina Truppe
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Ski Alpin

Damen-Chef baut auf Leistung auf

Nach vier Technik-Rennen in Sölden, Levi und Killington kommen Österreichs Ski-Damen mit nur einem Podestplatz zum Speed-Auftakt in Lake Louise. Trotzdem verließ Neo-Damen-Chef Christian Mitter die USA nicht unzufrieden. Vor allem die Leistungen im Slalom waren ansprechend, Katharina Truppe holte in Levi Rang drei. Nun hofft man in Kanada auf mehr.

Truppe ist nach vier Rennen als Zwölfte beste Österreicherin in der Weltcup-Gesamtwertung. Das verletzungsbedingte Fehlen von Stephanie Brunner und Bernadette Schild sowie der Formrückstand von Anna Veith nach Verletzung erklären dieses Bild. Mitter war dennoch vor allem mit dem Slalom zufrieden und lobte die Kärntnerin Truppe. „Sie hat das Gas-Gen, zieht nicht zurück. Aber auch Katharina Huber hat einen Riesenschritt gemacht“, fand der Coach Positives.

Zum absoluten Topergebnis hatte es in Vermont aber nicht gereicht, nachdem Katharina Liensberger und Katharina Gallhuber als Halbzeitvierte bzw. -fünfte im Slalom zurückgefallen waren. „Schade, da war sogar das Podium drin“, betonte Mitter. Im eher enttäuschenden Riesentorlauf hätte vor allem Ricarda Haaser liefern sollen. „Bis zu ihrem Ausscheiden war sie stark dabei mit einer Chance für ganz vorne“, sagte Mitter.

„Das müssen wir zusammenbauen“

Dass mit Brunner und Schild zwei Top-Sieben-Läuferinnen fehlen, spiele natürlich eine Rolle, erklärte Mitter. „Aber als Mannschaft darf einem das nicht im Kopf herumschwirren. Es ist ja nicht so, dass man das als Skination nicht kompensieren könnte. Man sollte sich nicht auf Verletzte ausreden, sondern schauen, dass man auch die letzte Konsequenz ausschöpft.“ Mitter ist überzeugt: „Wir sind dran, fahren Teile oder Sektionen schnell. Das müssen wir zusammenbauen, damit es für ein ganzes Rennen reicht.“

Katharina Truppe beim Slalom
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Katharina Truppe holte in Levi als bisher einzige ÖSV-Dame einen Podestplatz in dieser Saison

Der „schockierende“ (Gallhuber) Rückstand im Slalom auf Shiffrin, die mit 2,29 Sekunden Vorsprung vor der Slowakin Petra Vlhova gewann, war auch bei den ÖSV-Damen ein Thema. „Es war aber auch ein brutal schweres Rennen, bei dem nur eine auf der Welt die eisige Piste halbwegs auf Zug ‚derfahren‘ ist. Mikaela ist der Maßstab“, gestand Mitter, wies aber auch auf etwas anderes hin. „Bei den Nächstbesten sind wir dabei. Wendy Holdener wäre in Levi schon zu schlagen gewesen, Swenn-Larsson auch. Ja selbst Petra Vlhova“, so Mitter.

Andere Ausgangsposition vor Speed-Auftakt

Diese Woche liegt es an Nicole Schmidhofer und Co., in Kanada auf den Spuren von Matthias Mayer den ersten Saisonsieg der ÖSV-Damen einzufahren. Zwar beklagt man auch im Speed-Lager mit Cornelia Hütter, Christina Ager, Sabrina Maier und Christine Scheyer rekonvaleszente bzw. verletzte Athletinnen, stellte in der Vorsaison mit Schmidhofer, Stephanie Venier und Ramona Siebenhofer aber gleich die ersten Drei der Abfahrtswertung.

„Im Speed ist die Ausgangsposition eine ganze andere. Hier haben wir Läuferinnen am Start, die schon gewonnen haben und wissen, wie es geht“, ist Mitter für Kanada zuversichtlich. „Darauf wollen wir aufbauen, auch wenn Ilka Stuhec zurückkehrt und Shiffrin sehr viel Speed trainiert hat. Wir werden unsere Chance in Kanada nützen“, versprach Österreichs Damen-Rennsportleiter vor den beiden Abfahrten und dem Super-G in Lake Louise.

Die ÖSV-Speed-Damen haben dafür in Copper Mountain lange und gut trainiert. Eine interne Qualifikation in Kanada kann man sich aufgrund der vielen Verletzten aber sparen.