Caroline Pilhatsch (AUT)
GEPA/Philipp Brem
Schwimm-EM

Pilhatsch soll lange Durststrecke beenden

Österreichs Schwimmverband (OSV) tritt von Mittwoch bis Sonntag mit 19 Aktiven und der kleinen Hoffnung auf die erste EM-Medaille seit 2011 bei der Kurzbahn-EM in Glasgow an. Bei der Kurzbahn-WM in Hangzhou in China vor einem Jahr hatte die Steirerin Caroline Pilhatsch mit Silber über 50 m Rücken für eine Überraschung gesorgt.

Pilhatsch konzentriert sich auf die beiden kürzeren Rückenstrecken und weiß, dass viele Augen auf sie gerichtet sind. „Mir ist klar, welcher Druck der Öffentlichkeit auf mir liegt. Nach WM-Silber im letzten Jahr erwartet jeder Gold bei der EM“, sagte die 20-Jährige. „Für mich ist dieser Wettkampf das erste wichtige Rennen in dieser Saison. Mit einer Medaille wäre ich zufrieden.“ Mit Edelmetall in Glasgow würde sie in die Fußstapfen von Markus Rogan treten, der vor acht Jahren mit 200-m-Lagen-Silber zur bisher letzten von insgesamt 19 österreichischen EM-Medaillen auf der Kurzbahn geschwommen war.

Pilhatschs Trainer Dirk Lange wies aber darauf hin, dass sie durch ihre Polizeiausbildung im Herbst einige Einschränkungen im Training hatte. „Ihre Konkurrentinnen hatten dagegen teils schon sehr beachtliche Leistungen zu verzeichnen. Ich hoffe, Caroline kann – wie häufig – wieder überraschen und über sich hinauswachsen.“ OSV-Sportdirektor Walter Bär sieht Pilhatsch in Glasgow zwar nicht als Favoritin: „Aber ich hoffe, dass eine Medaille rausschaut.“

Hoffen auf Finalteilnahmen

Allen OSV-Startern ist bewusst, dass die Kurzbahn-EM in der Olympiasaison nur ein Zwischenereignis ist. Anlauf zur Olympianorm für Tokio wird Pilhatsch Mitte Dezember in Györ nehmen. Die Norm schon erbracht hat Marlene Kahler, an eine EM-Medaille denkt sie aber nicht. „Ein 800-m-Kraul-Finale bzw. generell ein Finale wäre nicht schlecht“, sagte die 18-Jährige. „Aber ich erwarte mir nicht so viel, weil es kein wichtiger Wettkampf für mich ist.“

Marlene Kahler (AUT)
GEPA/Bildbyran/Joel Marklund
Für Marlene Kahler ist die EM in Glasgow nur ein Zwischenstopp auf dem Weg nach Tokio

Auch Lena Grabowski ist fix bei Olympia dabei und strebt in Glasgow persönliche Bestzeiten an. Für die Burgenländerin gehe es auch um Abwechslung von der Langbahn. Grabowski hat durchaus Finalpotenzial – wie auch Christopher Rothbauer. Trotz Halbierung des Trainingspensums im Oktober wegen der Polizeigrundausbildung kam er im Weltcup an seine Bestzeit heran. „Das hat mir sehr viel Motivation gegeben und gezeigt, dass die Ausdauer stimmt. Die EM passt mir dahingehend hinein, weil ich es als Chance nutze, um einmal wirklich vorne mitzumischen.“

Patrick Staber hat vor einem Monat in Kasan einen Weltcup-Sieg über 400 m Lagen gelandet. Auf die EM hat er sich aber nicht speziell vorbereitet. „Aber Rennerfahrung zu sammeln, ist immer etwas Gutes“, sagte er in Hinblick auf die Olympiaqualifikation. Der Tiroler Bernhard Reitshammer wiederum geht auf ein Finale los: „Die größten Chancen dafür rechne ich mir über 100 m Lagen aus.“

Spezieller Gradmesser für Kreundl

Ein spezieller Gradmesser sind die kontinentalen Titelkämpfe am Schauplatz der Langbahn-EM 2018 für Lena Kreundl. Die Oberösterreicherin ist im Herbst in die Schweiz gewechselt. „Hier geht es mir gut, und ich habe eine komplette Umstellung meines Trainingsalltags vorgenommen“, merkte die 22-Jährige an. „Ich weiß daher noch nicht, wie sich das Gesamte im Wettkampf äußern wird. Glasgow passt mir jedenfalls super in die Saison.“

OSV-Aufgebot für Kurzbahn-EM in Glasgow

Damen (9): Nina Gangl (SU Mödling), Lena Grabowski (SU Neusiedl), Claudia Hufnagl (USC Graz), Marlene Kahler (SVS Schwimmen), Lena Kreundl (SC Uster Wallisellen/SUI), Lena Opatril (SC Innsbruck), Cornelia Pammer (USC Traun), Caroline Pilhatsch (AT Graz), Arianna Sakellaris (SC Uster Wallisellen/SUI)

Herren (10): Valentin Bayer (SU Mödling), Johannes Dietrich (SC Steyr), Heiko Gigler (SV Spittal), Robin Grünberger (Tiroler Wassersportverein), Xaver Gschwentner (SC Innsbruck), Marvin Miglbauer (SC Steyr), Bernhard Reitshammer (ASV Linz), Christopher Rothbauer (SVS Schwimmen), Patrick Staber (SVS Schwimmen), Alexander Trampitsch (SC Steyr)