Dem Sieg über die noch tiefer in der Krise steckenden Golden State Warriors am 1. November folgten in 16 Spielen nur drei weitere. Mitte November verloren die Spurs acht Partien en suite. Einziges Highlight vergangenen Monat war ein 107:97 über die Los Angeles Clippers, das aktuell drittbeste Team der Western Conference hinter den LA Lakers und Denver Nuggets.
Warum es San Antonio nicht schafft, sich aus der Krise zu ziehen, ist für Pöltl nur schwer erklärbar. „Für mich wirkt es so, als würden wir nicht aus unserem eigenen Kopf herauskommen, als stünden wir uns selbst im Weg“, richtete der 24-jährige Wiener via Presseaussendung am Dienstag vor dem Spiel gegen die Houston Rockets und NBA-Topscorer James Harden aus.
Defensive als Baustelle
Niederlagenserien tragen das ihre zur verfahrenen Situation bei, so der Wiener. „Das Selbstvertrauen und die Energie sind nicht da, wir schaffen es nicht, in den Spielen unser volles Potenzial abzurufen. Zu Hause und gegen bessere Teams schaffen wir es eher, auswärts und gegen mittelstarke und schwächere Teams weniger. Es ist auf jeden Fall ziemlich frustrierend“, sagte Pöltl.
Die größten Baustellen im Spiel der Spurs sind die Defensive und die oft schwache Dreier-Quote. „Das hängt meiner Meinung nach alles zusammen und auch vom Selbstvertrauen und Rhythmus ab. Wenn wir hinten erfolgreich verteidigen, kommen wir ins Laufen, und es fallen vorne auch die Würfe, wie zum Beispiel im Spiel gegen die Clippers“, analysierte Pöltl, der zuletzt wieder regelmäßig in der Starting Five stand.
Zuversicht als Strohhalm
Trotz der jüngsten Negativserie von elf Niederlagen in 13 Spielen ist Österreichs erster und bisher einziger NBA-Profi „weiterhin ziemlich zuversichtlich“, dass den Spurs noch die 23. Play-off-Teilnahme en suite gelingt. Damit würde das Team von Head-Coach-Legende Gregg Popovich zum alleinigen NBA-Rekordhalter aufsteigen.
„Aber natürlich ist klar: Es muss etwas passieren“, betonte Pöltl. „Wir haben das Zeug und die Leute dazu, wieder die Play-offs zu schaffen. Der Kader ist sogar etwas besser als in der letzten Saison. Wir wissen, dass wir besser sind als unser derzeitiger Output. Es ist auch eine Frage der Zeit, bis es wieder läuft“, so der 2,13 Meter große Center.