Snowboarderin Riegler Claudia (Österreich)
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Snowboard

Routiniers weiter „am Board“

Mit allen Routiniers und neuem Trainerteam starten Österreichs Snowboarder am Wochenende in Russland in den Parallel-Weltcup. Mit Andreas Prommegger (39), Benjamin Karl (34) und der 46-jährigen Claudia Riegler sind alle erfolgreichen Konstanten weiter mit „am Board“. Los geht es erstmals im Südural.

Weltcup-Gesamtsiegerin Ester Ledecka fehlt dort noch. Die Tschechin legt auch diesen Winter auf zwei Brettern los. Die weiter auf zwei Hochzeiten tanzende Super-G-Olympiasiegerin startet bei den Alpinski-Damen in Lake Louise und will auch weitere Alpinbewerbe absolvieren. „Damit wird es schwierig, auf einem Brett nochmals Weltcup-Kristall zu holen“, sagte die Pragerin.

„Im Snowboard gibt es diesmal so viele Rennen, dass es hart wird. Selbst wenn ich alle Rennen, an denen ich teilnehme, gewinne“, so die Atomic-Fahrerin, die jetzt auch der Red-Bull-Familie angehört. Vergangenen Winter hatte Ledecka drei Snowboard-Weltcups ausgelassen. „Und es ist sich nur knapp ausgegangen.“

Snowboarder Benjamin Karl (Österreich)
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Benjamin Karl und Co. bringen viel Erfahrung mit in die neue Saison

Alle Bedingungen im Training

Österreichs Raceboardern und Raceborderinnen hingegen gefällt der zwölf Stationen und 32 Wettbewerbe umfassende Weltcup-Kalender, der im Jänner die Heim-Events in Lackenhof (5./6.) und Bad Gastein (14./15.) beinhaltet. Neu ist das Trainerteam mit Head-Coach Hansjörg Berger, Co-Trainer Markus Apperle und Servicemann Ortwin Zitek. Auch die Saisonvorbereitung lief etwas anders. Der letzte Feinschliff passierte nicht in den USA, sondern in Schweden.

Und zwar in Funäsdalen, wo Ex-Skirennläuferin Kajsa Kling Pistenchefin ist, sowie in Ramundberget. „Wir sind bei minus 20 Grad und harter Piste ebenso gefahren wie bei plus zwei Grad und Neuschnee. Dazu haben wir auf verschieden steilen Hängen trainiert und die Kurse einmal drehender und dann wieder gerader gesetzt. Es war alles dabei, was auch während der Saison auf uns zukommen könnte“, sagte Cheftrainer Berger über die letzte Phase der Vorbereitung.

Schweden statt USA wurde auch gewählt, um die Reisestrapazen im Zaum zu halten. Denn los geht der Weltcup im russischen Bannoje nahe Magnitogorsk im Südural und daher mit vier Stunden Zeitunterschied zu einem Parallel-Riesentorlauf (Samstag) und einem Parallelslalom (Sonntag/jeweils 9.00 Uhr MEZ, live in ORF1). Russland pusht dank Andrej Sobolew und Weltmeister Dmitrij Loginow Snowboard nach wie vor und wird kurzfristig auch einen Flutlicht-Parallelslalom am 1. Februar 2020 in Moskau durchführen.

„Kein Rennen ohne Punkte“

Vierfach-Weltmeister Karl zog nach der Vorbereitung positiv Bilanz. „Meine Teamkollegen pushen mich dazu, auch mit 34 immer noch besser und schneller zu werden“, sagte der Niederösterreicher. Der dreifache Gesamtweltcup-Sieger Prommegger wiederum weiß, dass der Kampf um die große Weltcup-Kugel immer zäher wird. „Du darfst dir aufgrund der Dichte kein Rennen ohne Punkte leisten.“

Bei den Damen bestreitet die Weltcup-Dritte Sabine Schöffmann ihre zehnte Weltcup-Saison. Die 46-jährige Claudia Riegler startet in Bannoje sogar schon in ihre 26. „Ich habe immer noch riesige Freude am Snowboarden und möchte auch in dieser Saison zeigen, dass ich um die Topplätze mitfahren kann“, sagte die Salzburgerin, die vergangenen Jänner mit ihrem Slalomtriumph in Bad Gastein für eine rot-weiß-rote Snowboard-Sternstunde sorgte.

ÖSV-Aufgebot für den Parallel-Weltcup-Auftakt in Bannoje/Russland: Damen (4): Jemima Juritz, Sabine Schöffmann, Daniela Ulbing (alle K), Claudia Riegler (S). Herren (8): Arvid Auner, Sebastian Kislinger (beide ST), Aron Juritz, Fabian Obmann, Alexander Payer (alle K), Benjamin Karl (NÖ), Lukas Mathies (V), Andreas Prommegger (S).