Mario Leitgeb (WAC) und Thomas Goiginger (LASK)
GEPA/Jasmin Walter
Bundesliga

Europacup-Helden im direkten Vergleich

Im Samstag-Schlager der 17. Runde der tipico-Bundesliga empfängt der drittplatzierte WAC den zweitplatzierten LASK. Beide Clubs möchten nach ihren jüngsten Patzern wieder auf die Siegerstraße zurückkehren und nutzten dafür die ungewöhnliche lange Woche ohne internationalen Auftritt. Mit einem Heimerfolg könnten die Kärntner bis auf fünf Punkte an die Linzer herankommen. Red Bull Salzburg empfängt Tirol, St. Pölten gastiert in Hartberg.

„Gott sei Dank haben wir wieder ein normale Woche gehabt“, sagte Mohamed Sahli. „Wir haben mit und gegen den Ball und in beide Umschaltrichtungen wieder intensiv gearbeitet“, berichtete der WAC-Coach. Die 1:2-Niederlage in Altach am Sonntag, wenige Tage nach dem Aus in der Europa League, war bereits die zweite Pleite in den drei jüngsten Ligapartien, für Sahli dennoch „kein Beinbruch“. „Damit war zu rechnen“, so Sahli im Hinblick auf die Doppelbelastung. „Wir werden unsere Kräfte mobilisieren“, versprach der Tunesier.

„Wir haben das erste Duell beim LASK verdient gewonnen“, sagte er und erinnerte an den Auftritt in Pasching Ende August, als ein Tor von Michael Liendl (80.) die erste Meisterschaftssaisonniederlage für die Linzer brachte. Zu Hause allerdings ist der WAC gegen die Linzer seit deren Wiederaufstieg in vier Heimspielen noch ohne Sieg. Dass die Truppe von Valerien Ismael gerade auf fremdem Terrain gefährlich ist, weiß Sahli. „Der LASK ist eine sehr gute Mannschaft, die nicht umsonst acht Auswärtssiege gefeiert hat.“

Tipico-Bundesliga, 17. Runde

Samstag, Beginn 17.00 Uhr:

WAC – LASK

Lavanttal-Arena, 17.00 Uhr, SR Lechner

Mögliche Aufstellungen:

WAC: Kofler – Novak, Sollbauer, Rnic, Schmitz – Wernitznig, M. Leitgeb, Ritzmaier – Liendl – Weissman, Niangbo

LASK: A. Schlager – Wiesinger/Wostry, Trauner, Filipovic – Ranftl, Holland, Michorl, Renner – Frieser, Klauss, Tetteh

Gäste auf Revanche aus

Passend dazu erlitt der LASK das jüngste 0:4 gegen Rapid vor eigenem Publikum. Es war eine vielleicht auch etwas zu hohe Niederlage gegen hoch effiziente Wiener, „wir wurden deutlich unter Wert geschlagen“, sagte Mittelfeldregisseur Peter Michorl. Es war die erste Niederlage nach neun Runden bzw. nach sieben Siegen in Folge und die zweite in dieser Saison nach dem 0:1 (ebenfalls daheim) am 31. August gegen den WAC. Die Linzer verpassten es zudem, an Leader Salzburg nach dessen 1:1 bei der Admira vorbeizuziehen.

„Wir haben die Lehren aus diesem Spiel gezogen“, meinte Ismael, der diesmal auf den gesperrten Stürmer Thomas Goiginger verzichten muss. Gegen Rapid monierte Ismael wenige Tage nach dem Aufstieg in der Europa League u. a. mangelnde Frische. Das sei nun anders. „Wir wollen mit der gewohnten Intensität und Motivation in dieses Spiel reingehen und wissen, dass wir auf einen starken Gegner treffen. Wir haben das Hinspiel verloren, das wollen wir wiedergutmachen. Wir gehen sehr, sehr konzentriert in dieses Spiel rein.“

CL-Generalprobe für Salzburg

Für Salzburg ist das Heimspiel gegen Aufsteiger WSG Tirol die Generalprobe für den Champions-League-Hit vor Heimpublikum gegen den FC Liverpool. Gegen Tirol sind drei Punkte eingeplant. Ein dritter Ausrutscher in Folge nach dem 2:2 gegen St. Pölten und dem 1:1 bei der Admira soll unbedingt vermieden werden, um das Selbstvertrauen für Dienstag weiter zu stärken.

„Nur mit der halben Kraft in die Zweikämpfe zu gehen, kann man sich im Profifußball nicht leisten. Das wäre der falsche Weg. Wir wollen uns am Samstag ein gutes Gefühl für Liverpool holen. Und dann wird am Dienstag das Stadion brennen“, sagte Tormann Cican Stankovic und gab damit die Marschroute vor. Coach Jesse Marsch konnte endlich wieder einmal eine ganze Woche lang mit seinem Team auf eine Partie hinarbeiten. „Das war gut, vor allem, weil wir auch in den letzten zwei Spielen nicht alle Punkte geholt haben“, erläuterte der US-Amerikaner.

Tipico-Bundesliga, 17. Runde

Beginn 17.00 Uhr:

Salzburg – Tirol

Red Bull Arena, SR Kijas

Mögliche Aufstellungen:

Salzburg: C. Stankovic – Kristensen, Wöber, Onguene, Ulmer – Szoboszlai, Junuzovic, Mwepu, Minamino – Hwang, Haaland

Tirol: Oswald – Svoboda, Hager, Gugganig – Santin, Jurdik, Grgic/Gölles, Adjei – Yeboah, Dedic, Pranter

Marsch räumt eigene Fehler ein

Aus den jüngsten Auftritten gegen extrem defensiv eingestellte Gegner wurden die nötigen Lehren gezogen. „Es war auch ein Fehler von mir, dass ich die Mannschaft nicht so richtig eingestellt habe. Es war eine Lektion für mich. Wir müssen dieses Spiel verstehen, und ich denke, mit einem guten Plan und einer guten Aufstellung werden wir auch erfolgreich sein“, sagte der Salzburg-Trainer. Alles andere als der 13. Sieg im 17. Saisonspiel wäre eine herbe Enttäuschung. „Wir wollen gegen Tirol eine gute Leistung abrufen und drei Punkte“, so Marsch.

Wichtig sei vor allem, dass seine Akteure trotz des folgenden Liverpool-Duells mit einem klaren Kopf und der nötigen Mentalität ins Spiel gehen würden. Viele Serien gilt es für den auf dem Tivoli klar mit 5:1 siegreich gebliebenen Tabellenführer dabei zu verteidigen. Salzburg ist in der Liga zu Hause 52 Partien unbesiegt, und in dieser Saison gab es noch keine Niederlage auf nationaler Ebene.

Im Gegensatz dazu setzte es für Tirol zuletzt bei einem Torverhältnis von 2:16 vier Niederlagen in Folge. Dennoch lebt bei Trainer Thomas Silberberger die Hoffnung auf eine Überraschung. „Wir fahren nicht nach Salzburg, um uns kampflos zu ergeben“, betonte der Coach und kündigte an: „Wir werden sicher nicht hoch stehen, müssen gut und clever verteidigen, Umschaltmomente und Standards nützen. Dass es schwer wird, weiß eh jeder. Wir werden auch Glück brauchen.“

Tipico-Bundesliga, 17. Runde

Beginn 17.00 Uhr:

Hartberg – St. Pölten

Profertil-Arena, SR Ebner

Mögliche Aufstellungen:

Hartberg: Swete – Lienhart/Kainz, Huber, Luckeneder, Rasswalder – Dossou, Rep, Cancola, Heil, Ried – Tadic

St. Pölten: Riegler – Luan, Drescher, Muhamedbegovic – Ingolitsch, R. Ljubicic, Ambichl, Hofbauer, Davies – Pak, Balic

Hartberg kämpft um „Normalform“

Hartberg will sich eine Woche nach dem 0:5 bei der Wiener Austria zu Hause gegen St. Pölten wieder in „Normalform“ präsentieren. „Das heißt, sich nicht von einer Euphorie anstecken zu lassen, diszipliniert, kompakt und nicht nachlässig zu agieren“, sagte Trainer Markus Schopp. Das wird gegen den erstarkten SKN auch nötig sein, will man Platz sechs bis ins Frühjahr verteidigen. „Es ist alles möglich“, so Schopp. „Wenn wir oben dabei sind, ist das grandios, und wenn nicht, dann ist es das, auf was wir uns von Tag eins vorbereitet haben.“

Das 0:5 in Wien habe auch sein Gutes gehabt. „Die Voraussetzungen sind klar wiederhergestellt“, sagte Schopp, der monierte, dass sich seine Kicker vom Gerede über die Favoritenrolle hätten anstecken lassen. „Der Auftritt war sehr mutig, aber einfach nicht passend, für das, was die Austria uns an Aufgaben stellt“, lautete sein Fazit. „Wir müssen als Team wieder eine Einheit bilden.“

Dass St. Pölten zuletzt mit zwei Siegen und zwei Remis aus seinem Starttief tauchte, ist auch Schopp nicht verborgen geblieben. „Sie haben das Gleichgewicht gefunden und kommen sicher mit viel Energie“, warnte er. SKN-Coach Alexander Schmidt forderte vor dem Duell jedenfalls, dass „auf alle Fälle am Ende in der Defensive wieder die Null stehen soll“ – so wie in der vergangenen Woche beim 0:0 gegen Mattersburg. „In der Offensive erwarte ich mir dieses Mal aber mehr Akzente als in der letzten Partie.“