Skispringen

Kraft holt souverän ersten Sieg

Stefan Kraft hat am Sonntag beim zweiten Springen im russischen Nischnij Tagil den ersten Einzel-Sieg für Österreichs Adler eingefahren. Der Salzburger fing mit Flügen auf 140,0 und 134,5 m den Halbzeitführenden Ryoyu Kobayashi (JPN) noch ab und durfte sich über seinen insgesamt 17. Sieg im Weltcup freuen.

Der Schweizer Kilian Peier, der nach WM-Bronze im Februar in Innsbruck erstmals auch im Weltcup auf das Stockerl sprang, und Kobayashi komplettierten das Podest. Nach dem Mannschaftsspringen zum Auftakt in Wisla war der Erfolg Krafts der zweite ÖSV-Sieg der noch jungen Saison. Der Salzburger kaschierte damit ein ansonsten mäßiges Resultat aus österreichischer Sicht.

Michael Hayböck landete als zweitbester ÖSV-Springer auf dem 13. Rang und holte sich damit nach Platz 21 am Vortag sein bisher bestes Saisonergebnis. Jan Hörl, Daniel Huber und der Samstag-Dritte Philipp Aschenwald belegten die Plätze 18 bis 20.

„Heute lautete das Motto volle Attacke“

Kraft war nach seinem ersten Weltcup-Sieg seit Lillehammer im März zufrieden. „Es war ein schwieriger Wettkampf, oben ist ein sehr starker Wind gegangen, aber heute lautete das Motto volle Attacke. Es ist mir zweimal wirklich gelungen, voll zu riskieren, und das war heute offensichtlich das beste Mittel, dass es mit dem Sieg funktioniert“, so der Salzburger.

Er habe versucht, im zweiten Durchgang erneut voll anzugreifen, nachdem ihn Kobayashi im ersten überrascht hatte. „Ich dachte mir, ich kann mit einem Vorsprung in den zweiten Durchgang gehen, dann setzte Kobayashi noch einen drauf, da habe ich natürlich schon blöd geschaut“, sagte Kraft.

1. DG: Stefan Kraft (AUT)

Trotz 140,0 Meter im ersten Durchgang reichte es für Kraft nur für den zweiten Zwischenrang.

Der Sieger sah das gesamte österreichische Team in einer guten Verfassung. Kraft: „Ich hoffe, dass wir den Zug drin halten. Jetzt darf ich einmal wieder ganz oben stehen. Es wissen auch die anderen, dass sie es können. Wir wollen geschlossen gut Ski springen.“

Schlierenzauer nicht im Finale

Gregor Schlierenzauer, der am Vortag mit Rang vier aufgezeigt hatte, hatte in seinem insgesamt 300. Weltcup-Bewerb (inklusive Team-Konkurrenzen) Pech mit den Windbedingungen und musste nach einem 103,5-Meter-Satz in der Entscheidung zuschauen.

Im Weltcup ist Kraft nun neuer Zweiter, 64 Punkte hinter dem zweifachen norwegischen Saisonsieger Daniel-Andre Tande, der am Sonntag Vierter wurde. Der im ersten Russland-Springen drittplatzierte Aschenwald ist nun Fünfter. Weiter geht es im Weltcup kommendes Wochenende in Klingenthal, wo ein Team-Bewerb und ein Einzel-Springen auf dem Programm stehen.

Endstand:
1. Stefan Kraft AUT 140,0/134,5 277,6
2. Killian Peier SUI 138,0/137,0 254,6
3. Ryoyu Kobayashi JPN 133,5/113,0 252,3
4. Daniel-Andre Tande NOR 131,5/131,0 251,8
5. Thomas Aasen Markeng NOR 138,5/131,0 246,8
6. Karl Geiger GER 130,5/124,5 246,0
7. Constantin Schmid GER 131,5/131,0 239,2
8. Peter Prevc SLO 127,5/131,5 238,6
9. Robert Johansson NOR 122,0/128.0 234,0
10. Timi Zajc SLO 121,0/126,5 229,1
11. Yukiya Sato JPN 126,0/123,0 220,8
. Pius Paschke GER 125,0/124,5 220,8
13. Michael Hayböck AUT 124,5/125,0 220,4
14. Johann Andre Forfang NOR 118,0/123,0 220,3
15. Kamil Stoch POL 122,0/121,5 219,5
16. Jakub Wolny POL 124,5/120,0 218,7
17. Dawid Kubacki POL 125,0/120,0 218,4
18. Jan Hörl AUT 119,5/122,0 217,2
19. Daniel Huber AUT 125,0/119,0 216,3
20. Philipp Aschenwald AUT 120,0/120,0 216,1
21. Simon Ammann SUI 126,0/122,0 214,2
22. Stephan Leyhe GER 121,5/119,0 207,8
23. Robin Pedersen NOR 114,5/122,0 205,5
24. Maciej Kot POL 125,5/110,5 203,7
25. Stefan Hula POL 120,0/119,0 194,7
26. Dimitri Wassiliew RUS 123,0/107,0 188,5
27. Moritz Baer GER 121,5/107,5 187,2
28. Anze Lanisek SLO 114,0/116,0 183,6
29. Junshiro Kobayashi JPN 124,5/94,0 174,9
30. Richard Freitag GER 117,0/81,0 145,3
nicht im Finale dabei:
44. Gregor Schlierenzauer AUT 103,5 83,2