Der 31-jährige Deutsche nutzte vor 8.052 Zuschauern in der Merkur Arena in der 92. Minute das zögerliche Abwehrverhalten der Grazer zur Entscheidung und vollendete damit ein Comeback der Altacher. Davor hatte Christian Gebauer in der 62. Minute unter Mithilfe von Sturm-Goalie Jörg Siebenhandl die frühe Führung der Hausherren ausgeglichen. Jakob Jantscher hatte bereits nach drei Minuten Sturm in Führung geschossen.
Die Vorarlberger beendeten mit dem Erfolg eine fünf Jahre währende Negativserie gegen Sturm und verbesserten sich in der Tabelle auf den achten Rang. Für Altach war es der erste Sieg gegen Sturm seit 13. Dezember 2014 bzw. 16 Duellen. Die Grazer verpassten es hingegen, nach Punkten mit dem RZ Pellets WAC gleichzuziehen.
Altach dreht Partie bei Sturm
Sturm Graz hat es verpasst, in der Tabelle Boden gutzumachen. Denn die Grazer gaben gegen Altach eine 0:1-Pausenführung aus der Hand und gingen am Ende mit einer 1:2-Niederlage vom Platz.
Jantscher sorgt für Sturm-Traumstart
Die etwas über 8.000 Besucher sahen eine ausgeglichene Partie, in der ersten Halbzeit aber nur einen einzigen Höhepunkt. Den gab es bereits in der dritten Minute. Nach einer Balleroberung von Sturm an der Mittellinie zog Jantscher ganz alleine über das halbe Feld auf das Altacher Tor und ließ Torhüter Martin Kobras keine Chance.
Bundesliga, 17. Runde
Sturm setzte aber nicht nach, ließ Passgenauigkeit vermissen und kam so nicht mehr entscheidend ins letzte Drittel. Altach, das aufgrund einiger Ausfälle mit Matthias Puschl, Philipp Schmiedl und dem 18-jährigen Lars Nussbaumer ein unerfahrenes Trio in der Startelf hatte, war offensiv sehr bemüht, konnte die Abwehr der Gastgeber in Hälfte eins aber nicht knacken. Die Statistik zeigte daher nach 45 Minuten nur je einen Torschuss an, ein Negativwert in dieser Saison.
Altach übernimmt Kommando
Nach der Pause setzte Sturm durch zwei Kopfbälle von Stefan Hierländer die ersten Akzente (53., 55.), danach übernahm Altach das Kommando. Ein Schuss von Sam landete an der Stange, ein Gebauer-Tor wurde zu Recht wegen Abseits aberkannt (beide 60.). Zwei Minuten später belohnten sich aber die Gäste. Gebauer spitzelte eine Hereingabe von Mergim Berisha zum verdienten Ausgleich ins kurze Eck (62.).
Danach erhöhte Sturm das Tempo. Otar Kiteishvili (66.) vergab die Chance auf die postwendende Antwort, ein aussichtsreicher Konter über Thorsten Röcher blieb hängen (72.). Bereits in der Nachspielzeit kombinierten sich aber die Altacher auf der linken Seite durch, wurden nicht richtig attackiert und durften nach einem Schuss von Sam jubeln.
Stimmen zum Spiel:
Nestor El Maestro (Trainer Sturm): „Das war eine extrem enttäuschende Vorstellung. Wir haben schlecht ausgesehen, waren ohne Leben und ohne Intensität. Es gibt solche Spiele im Fußball, aber gerade dann, wenn man in Führung geht, erwartet man sich mehr Zusammenhang und Intensität, um das Ergebnis rüberzubringen.“
„Wir haben eine komplizierte Woche hinter uns, die Erkrankungen und die Absenzen beim Training sind vielleicht eine Erklärung, sollen aber keine Ausrede sein. Ein extrem bitterer Nachmittag.“
Alexander Pastoor (Trainer Altach): „Ich bin aus mehreren Gründen froh über die drei Punkte. Wir haben zum dritten Mal hintereinander gut und kontrolliert gespielt – und dass jetzt die Statistik in den Büchern neu geschrieben wird. Es freut mich auch, dass wir heute fußballerisch besser waren, wie auch in vielen anderen Spielen.“
„Insbesondere zählt aber nicht das schöne Spiel, sondern die Punkte. Heute haben sieben Spieler vom engeren Stamm gefehlt, und wir hatten eine junge Mannschaft auf dem Platz, die ohne Angst gespielt hat. Das ist gut für den Verein und für die Zukunft von Altach.“
Tipico-Bundesliga, 17. Runde
Sonntag:
Sturm – Altach 1:2 (1:0)
Merkur-Arena, 8.052, SR Drachta.
Tore:
1:0 Jantscher (3.)
1:1 Gebauer (62.)
1:2 Sam (90.+2)
Sturm: Siebenhandl – Sakic, Avlonitis, Spendlhofer, Schrammel – Hierländer (80./Pink), Ljubic (84./C. Leitgeb), Kiteishvili – Despodow, Jantscher (69./Röcher) – Balaj
Altach: Kobras – Puschl (79./D. Nussbaumer), Schmiedl, Zwischenbrugger, Schreiner – Sam, Oum Gouet, Tartarotti (89./Maak), L. Nussbaumer – Berisha – C. Gebauer
Gelbe Karten: Balaj bzw. Berisha, Puschl, L. Nussbaumer
Die Besten: Kiteishvili bzw. Kobras, Sam, Gebauer