Ski alpin

US-Routinier Ford greift nach Heimsieg

Der Abschluss der Herren-Rennen in Nordamerika könnte am Sonntag mit einem US-Heimsieg enden. Tommy Ford liegt nach dem ersten Durchgang des Riesentorlaufs von Beaver Creek überraschend in Führung. Der 30-Jährige, der bisher noch nie auf einem Weltcup-Podest gestanden war, behielt im dichten Schneetreiben im Gegensatz zu den Österreichern den Überblick.

Ford, der als bisher bestes Weltcup-Ergebnis den vierten Platz vom diesjährigen Auftaktrennen in Sölden zu Buche stehen hat, markierte auf der „Birds of Prey“-Piste mit 1:16,40 Min. Bestzeit. Der Amerikaner hielt damit die beiden Norweger Leif Kristian Nestvold-Haugen und Henrik Kristoffersen um 0,20 bzw. 0,23 Sekunden auf Distanz. Hinter Weltmeister Kristoffersen lauert mit Ted Ligety (+ 0,61 Sek.) ein weiterer erfahrener US-Amerikaner.

Ford war über seine Zeit im ersten Lauf im Gegensatz zu manchen Beobachtern nicht überrascht. „Ich arbeite kontinuierlich an meinem Fortschritt und es ist großartig, dass ich es hier in der Heimat zeigen konnte“, sagte der Halbzeitführende im ORF. Der Amerikaner hatte so wie Kristoffersen mit dem Schneefall keine Probleme. „Die Sicht war gut, ich denke, es war ein ganz guter Lauf“, sagte der drittplatzierte Norweger, „es ist nicht meine Lieblingsstrecke, aber als Dritter mit zwei Zehntel Rückstand bin ich zufrieden.“

Österreicher lassen aus

Während die Gastgeber im zweiten Durchgang (20.45 Uhr, live in ORF 1) mit Podestplätzen spekulieren dürfen, sehen die Österreicher diese zur Halbzeit nur aus der Ferne. Als bester Österreicher landete Roland Leitinger (+ 2,28 Sek.) unmittelbar vor Marco Schwarz (2,32 Sek.) auf dem 18. Platz. Auch Matthias Mayer (+ 2,88) konnte die Kohlen nicht aus dem Feuer holen. Stefan Brennsteiner, dem im Vorfeld gute Chancen auf einen Spitzenplatz gegeben wurden, schied aus.

„Ich habe einige Passagen sehr gut erwischt, aber gewisse, wo ich es mir nicht so zugetraut habe, nicht. Speziell über die Wellen habe ich den Ski leicht angestellt und das bremst bei diesem aggressiven Schnee natürlich sofort“, sagte Schwarz im ORF-Interview zu seiner verpatzten Fahrt. Bei Mayer mit Nummer 32 hatte sich die Sicht deutlich verschlechtert. Kurz nach dem Kärntner wurde der Durchgang auch für ein paar Minuten unterbrochen. „Es ist rippig geworden und wenn die Sicht auch schlecht ist, dann ist extrem schwer zu fahren.“

Schwarz fährt hinterher

Marco Schwarz fand im Schneetreiben nicht die richtige Linie und verlor über zwei Sekunden auf den Führenden Ford.

Auch Sölden-Sieger zurück

Auch Alexis Pinturault, der den ersten Riesentorlauf in Sölden für sich entschieden hatte, benötigt im zweiten Durchgang ein kleines Wunder. Der Franzose riss nach einem schweren Fehler im Mittelteil 1,96 Sekunden Rückstand auf Ford auf und liegt nach dem ersten Lauf zwar vor den Österreichern, aber trotzdem nur auf Rang 16.

Brennsteiner rutscht aus

Der 28-Jährige kommt oben nicht auf Touren und rutscht im Mittelteil vom Kurs.

Keine Punkte gibt es für Vorjahressieger Stefan Luitz. Der Deutsche, der 2018 in Beaver Creek erst nach längerem Hin und Her – Stichwort Sauerstoffmaske – seinen ersten Weltcup-Sieg gefeiert hatte, schied noch vor der ersten Zwischenzeit aus. Auch für den Sieger des Super-G am Freitag, Marco Odermatt, war bereits im ersten Durchgang Schluss. Der ehemalige Junioren-Weltmeister aus der Schweiz rutschte am Innenski aus und damit an einem Tor vorbei.