Manprit Sarkaria (Austria) und Kelvin Arase (Rapid)
GEPA/Philipp Brem
Bundesliga

Rapid und Austria teilen sich die Punkte

Rapid und Austria haben sich am Sonntag in der 17. Runde der tipico-Bundesliga im 330. Wiener Derby nach einem intensiven Spiel mit 2:2 (1:2) getrennt. Die Hütteldorfer sind damit weiter Vierter, der Austria fehlen hingegen sieben Zähler auf Platz sechs und die Meistergruppe.

Die Violetten begannen äußerst stark und zeigten vor der Pause ihr vielleicht bestes Saisonspiel. Nach der Pause ließen die Gäste aber stark nach. Die Heimbilanz von Rapid in dieser Saison ist weiter bescheiden. Den frühen Austria-Erstschlag durch Manprit Sarkaria (3.) konterte Rapid postwendend mit dem 1:1 durch Kapitän Stefan Schwab (4.).

Danach bestimmte die Austria das Spiel, bis die Grün-Weißen nach etwa einer halben Stunde besser wurden. Doch dann köpfelte Benedikt Pichler (39.) die Violetten nach Sarkaria-Flanke zur Halbzeitführung. Nach Rapid-Umstellungen zur Pause traf Dejan Ljubicic (69.) zum Ausgleich, mehr schaute aber wegen mangelnder Chancenverwertung nicht mehr heraus.

Rapid und Austria teilen sich die Punkte

Eine Punkteteilung hat das 330. Wiener Fußballderby am Sonntag gebracht. Rapid und die Austria trennten sich nach einem intensiven, unterhaltsamen Match im Allianz Stadion 2:2 (1:2).

Remis bringt für die Tabelle wenig

Im Rennen um die Meistergruppe hat die Austria, bei denen das junge Trio Sarkaria, Pichler und Dominik Fitz erneut eine starke Vorstellung lieferte, nun sieben Punkte Rückstand auf den Sechsten Hartberg. Rapid verpasste den Sprung auf Platz drei, den es mit einem Sieg gegeben hätte. Mit einem Zähler Rückstand auf den WAC ist man nach wie vor Vierter.

Bei Rapid ersetzte Aliou Badji im Angriff Taxiarchis Fountas, der die Mannschaft vor dem Spiel verlassen hatte und ins Krankenhaus gefahren war, wo seine Frau das erste gemeinsame Kind erwartete. Abgesehen davon gab es keine Änderung im Vergleich zum 4:0-Sieg beim LASK vor einer Woche. Austria-Coach Christian Ilzer ließ sein Startelf nach dem 5:0-Erfolg gegen Hartberg komplett unverändert.

Führung und Ausgleich in 60 Sekunden

Der erste Austria-Angriff über Pichler, Fitz und Christoph Monschein brachte gleich das erste Tor: Monschein löste sich von Mario Sonnleitner, der seine rechte Abwehrseite verlassen hatte. Den dort freigewordenen Raum nutzte Sarkaria, der Torhüter Richard Strebinger geschickt überhob. Für den 23-Jährigen war es der erste Bundesliga-Treffer. Nur eine Minute später schlug Schwab mit einem Flachschuss von außerhalb der Strafraumgrenze zurück.

Die Austria setzte sich danach in der gegnerischen Spielhälfte fest. Bei einem Grünwald-Kopfball (25.) musste Sonnleitner für den bereits geschlagenen Strebinger klären, der fing aber einen Ball von Grünwald aus der Distanz kurz darauf sicher. Beste Rapid-Aktionen waren ein Badji-Schuss (24.) sowie ein Kopfball des Senegalesen (29.) – beide verfehlten das Tor knapp.

Jubel von Dominik Fitz und Manprit Sarkaria (Austria)
GEPA/Philipp Brem
Manprit Sarkaria ließ die Austria früh jubeln, doch Rapid schlug postwendend zurück

Kühbauer stellt zur Pause um

In der Phase, als die Hütteldorfer die Gefahr scheinbar gebannt hatten, schlich sich Pichler in den Strafraum und ließ Strebinger mit einem Aufsitzer keine Chance. Vor dem Seitenwechsel rettete der Rapid-Goalie noch in höchster Not gegen Sarkaria (45.) und Monschein (45.+1).

Trainer Dietmar Kühbauer stellte in der Pause mit der Hereinnahme von Debütant Adrian Hajdari auf eine Viererkette um. Kelvin Arase wechselte links in die Offensive, für die rechte Seite wurde Thomas Murg eingetauscht. Das gab den Heimischen etwas mehr Zugriff.

Austria geht nach 60 Minuten ein

Die Austria drückte zunächst aber weiter, Strebinger klärte einen Fitz-Schuss (50.) und hatte bei einem Grünwald-Freistoß (53.) Glück, da er den Ball nicht festhalten konnte. Mateo Barac (56.) und Maximilian Ullmann (58.) verzeichneten auf der anderen Seite Halbchancen. Nach Vorarbeit von Schwab und Arase traf dann Ljubicic von knapp außerhalb des Strafraums zum 2:2.

Am Ende war Rapid dem Sieg näher. Badji (75.) verzog, danach vergab Christoph Knasmüllner (87., 89.) gegen Austria-Goalie Ivan Lucic zwei Matchbälle. Die letzte Chance ließ sich Badji (92.) entgehen. So blieb es beim Unentschieden.

Die Hütteldorfer haben im Allianz Stadion damit weiterhin kein Derby gewonnen – in sechs Versuchen gab es wie dieses Mal höchstens ein Remis. In der Bundesliga ist Rapid auf dem eigenen Platz seit einem 5:0 gegen die Admira am 15. September oder fünf Spielen sieglos.

Stimmen zum Spiel:

Dietmar Kühbauer (Rapid-Trainer): „Die erste Hälfte war nicht so, wie wir uns das vorgestellt haben, da hat uns Strebinger im Spiel gehalten. So habe ich auf unser altbewährtes System umstellen können. In der zweiten Hälfte haben wir ein Spiel gesehen, wo ich sage, das ist Rapid, dafür zahlt man Eintritt. Leider haben wir uns nicht belohnt, ein Sieg wäre machbar gewesen.“

Christian Ilzer (Austria-Trainer): „Es war ein sehr attraktives Derby. In der ersten Hälfte waren wir klar besser, in der zweiten Rapid. Am Ende müssen wir uns bei Lucic bedanken, dass er den Punkt festgehalten hat. Vor der Pause war es sicher die beste Hälfte von uns im Herbst. Ich bin froh, dass es Schritt für Schritt bergauf geht. Vielleicht ist am Ende dieser Punkt ausschlaggebend, dass wir es noch unter die Top Sechs schaffen. Wenn wir vor der Winterpause den Rückstand auf Hartberg noch reduzieren, sehe ich uns nicht chancenlos. In der zweiten Hälfte hatte Rapid mehr im Tank. Unsere Jungen haben mit extremer Intensität gespielt und dann Tribut zollen müssen.“

Ivan Lucic (Austria-Tormann): „In der ersten Hälfte war es in meinen Augen Champions League gegen Regionalliga. Da hätten wir das 3:1 oder 4:1 machen müssen, dann wäre die Partie entschieden gewesen. Unsere erste Hälfte war unglaublich, die zweite aber nicht gut. Das Selbstvertrauen ist da, wir haben gezeigt, dass wir es können.“

Tipico-Bundesliga, 17. Runde

Sonntag:

Rapid – Austria 2:2 (1:2)

Allianz Stadion, 26.100 Zuschauer, SR Schörgenhofer

Torfolge:
0:1 (3.) Sarkaria
1:1 (4.) Schwab
1:2 (39.) Pichler
2:2 (69.) D. Ljubicic

Rapid: Strebinger – Sonnleitner (46. Hajdari), Dibon, Barac – Arase, Grahovac (46. Murg), D. Ljubicic, Ullmann – Knasmüllner, Schwab – Badji

Austria: Lucic – Klein, Palmer-Brown, Madl, Martschinko – Ebner, A. Grünwald – Sarkaria, Fitz (88. Wimmer), B. Pichler (80. Serbest) – Monschein (89. Edomwonyi)

Gelbe Karten: Dibon, Ullmann, D. Ljubicic bzw. Monschein

Die Besten: Schwab, Strebinger, D. Ljubicic, Dibon bzw. Sarkaria, Fitz, B. Pichler, Lucic