Für Altstar Tom Brady und seine Patriots war es zugleich die zweite Niederlage en suite, nachdem New England vergangene Woche bei den Houston Texans den Kürzeren gezogen hatte. Das Gefühl, zu Hause zu verlieren, kannte der sechsfache Super-Bowl-Sieger seit über zwei Jahren nicht mehr. Die davor letzte Niederlage in Foxborough setzte es am 1. Oktober 2017 mit 30:33 gegen die Carolina Panthers.
Die Patriots bleiben dennoch mit zehn Siegen und drei Niederlagen an der Spitze der AFC East der American Football Conference (AFC). Kansas City holte mit dem neunten Saisonsieg bei vier Niederlagen dank der gleichzeitigen 21:42-Pleite der Oakland Raiders daheim gegen die Tennessee Titans den Sieg in der AFC West und damit einen Platz im Play-off. Die Chiefs, aktuelle Nummer drei der AFC Setzliste, haben damit in der Wild-Card-Runde sicher Heimrecht. Aber auch ein Platz unter den Top Zwei und damit ein Freilos in der ersten Runde ist für das Team rund um Jungstar Patrick Mahomes noch möglich.
Kansas City kontert Patriots-Blitzstart
Mahomes leitete mit einem sehenswerten 48-Yard-Touchdown auf Mecole Hardman die Wende im Spiel ein, nachdem New England mit der ersten Angriffsserie durch einen Pass von Brady auf Julian Edelman in Führung gegangen war. Kansas City gelangen aber nach dem 0:7-Rückstand 23 Zähler in Folge. Highlight war ein Trickspielzug, bei dem Tightend Travis Kelce den Ball als Runningback in die Endzone trug. New England kämpfte sich zwar noch einmal heran, die Chiefs-Defense hielt jedoch dicht.
Zudem hatten die Patriots einmal Pech mit den Schiedsrichtern. Ein Touchdown von N’Keal Harry im vierten Viertel zum vermeintlichen 19:23 aus Sicht der Gastgeber wurde aberkannt, weil der Widereceiver laut Ansicht der Referees auf die Seitenlinie getreten war. Eine Fehlentscheidung, die Patriots-Coach Bill Belichek aber nicht mehr beeinspruchen konnte. New England hatte seine „Challenges“ bereits verbraucht.
Baltimore löst Play-off-Ticket
Neben den Chiefs lösten am Sonntag auch die Baltimore Ravens vorzeitig das Ticket für die K.-o.-Runde. Die Mannschaft rund um Quarterback Lamar Jackson gewann auswärts gegen die Buffalo Bills mit 24:17 (10:6) und steht damit als drittes Team nach New Orleans und Kansas City als Play-off-Teilnehmer fest. Für Baltimore, das mit elf Erfolgen bei nur zwei Niederlagen nun das beste Team der AFC stellt, war es zudem der neunte Sieg in Serie.
Jackson, der drei Touchdownpässe zum Sieg beisteuerte, trug sich in Buffalo auch in die Geschichtsbücher ein. Mit einem Lauf über sieben Yards im ersten Viertel erreichte der 22-Jährige den Meilenstein von 1.000 erlaufenen Yards in einer Saison. Jackson ist erst der zweite Quarterback in der NFL-Geschichte nach Michael Vick in der Saison 2006/07, dem dieses Kunststück gelang.
49ers gewinnen packenden Schlager
Nummer eins in der Western Division der National Football Conference (NFC) sind seit Sonntag wieder die San Francisco 49ers, die ein spektakuläres Punktefestival bei den New Orleans Saints mit 48:46 (28:27) für sich entschieden und bei elf Siegen und zwei Niederlagen halten. In einem Spiel, in dem die Führung mehrmals wechselte und die Fans im Superdome von New Orleans insgesamt zwölf Touchdowns zu sehen bekamen, wurde Kicker Robbie Gould zum Matchwinner. Der Routinier sorgte bei auslaufender Zeit mit einem verwandelten Field Goal aus 30 Yards für die Entscheidung zugunsten der Gäste.
Durch die knappe Niederlage rutschten die Saints, die eine Bilanz von zehn Siegen und drei Niederlagen aufweisen und als Sieger der NFC South bereits für das Play-off qualifiziert sind, in der Rangliste der NFC vorläufig hinter die Green Bay Packers zurück. Die Packers feierten mit einem 20:15-Heimsieg gegen die Washington Redskins ebenfalls ihren zehnten Erfolg. Packers-Coach Matt LeFleur schrieb damit Clubgeschichte. Noch kein Cheftrainer hatte mit Green Bay in seiner ersten Saison zehn Siege gefeiert. Selbst dem legendären Vince Lombardi war das nicht gelungen.