Miriam Ziegler und Severin Kiefer
GEPA/Newspix24/Kalle Parkkinen
Eiskunstlauf

Letzter Formtest für Grazer Heim-EM

Die Staatsmeisterschaften mit den Elitebewerben am Freitag und Samstag in Klagenfurt bieten Österreichs Eiskunstlauf-Assen die letzte Wettkampfüberprüfung vor der Heim-EM. Für die Titelkämpfe vom 22. bis 26. Jänner in Premstätten bei Graz ist mit Miriam Ziegler/Severin Kiefer bisher nur ein österreichisches Duo qualifiziert. Im Herren- und Damen-Einzel geht es in Kärnten um EM-Tickets.

Neben den Paarläufern Ziegler/Kiefer werden entweder der 27-jährige Tiroler Maurizio Zandron oder der 17-jährige Wiener Luc Maierhofer bzw. Olka Mikutina oder die ebenfalls 16-jährige Stefanie Pesendorfer Österreichs Farben bei der Heim-EM vertreten. Außenseiterchancen haben die Salzburgerinnen Lara Roth und Sophia Schaller, 20 bzw. 19 Jahre alt. In die Wertung kommen auch bisherige international erbrachte Ergebnisse.

Der heimische Fokus liegt aber klar auf Ziegler/Kiefer, auch schon in Klagenfurt. Die beiden kehrten nach ihrem Mitte November in Moskau absolvierten Grand-Prix-Auftritt zu ihrem Olympiakurzprogramm von Pyeongchang 2018 zurück. Zwar hatten sie mit Platz vier in Russlands Hauptstadt überzeugt, doch zum wiederholten Mal nicht im ersten, flott und peppig choreografierten Programmteil.

„Das Ziel sind die Top Fünf“

Ziegler sprach am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Wien von Planungsfehlern, für die Umstellung auf den neuen Rhythmus blieb zu wenig Zeit. „Wir hatten uns das alte Kurzprogramm aber in vier Tagen wieder erarbeitet“, sagte die 25-Jährige. Es galt, das in den knapp zwei Jahren seit den Spielen geänderte Regulativ zu berücksichtigen. „Wir haben einige Übergänge und Technikteile geändert, einen Sprung ausgetauscht“, so Ziegler.

Christiane Moerth (Skate Austria), Carmen Kiefer (Skate Austria), Claudia Kristofics-Binder, Olga Mikutina (AUT), Stefanie Pesendorfer (AUT), Miriam Ziegler (AUT) and Severin Kiefer (AUT)
GEPA/Philipp Brem
Claudia Kristofics-Binder (dritte v. l.) ist Österreichs bisher letzte EM-Medaillengewinnerin

Die eigene EM-Vorgabe der Burgenländerin und ihres 29-jährigen Salzburger Partners ist klar definiert. „Das Ziel sind die Top Fünf“, konkretisierte Kiefer. Als heurige WM-Zehnte waren sie Europas fünftbestes Duo, ihr Status wäre so bestätigt. Freilich geht ein Seitenblick zu den Podestplätzen. Kiefer: „Wir denken, dass wir eine realistische Chance haben, wenn wir eine kleine Sternstunde haben. Wir brauchen zwei saubere Programme.“

Kristofics-Binder auf der Spur

Claudia Kristofics-Binder hat mit EM-Gold 1982 in Lyon Österreichs bisher letzte Medaille bei einem Großereignis geholt. Im Jahr davor hatte sie mit Bronze in Innsbruck bei einer Heim-EM zugeschlagen. Sie spricht daher aus Erfahrung: „Bei einer Heim-EM zu laufen, ist eine Ehre, aber auch Druck. Für mich war jeder Wettkampf immer gleich wichtig. Man muss fokussiert bleiben, denn es ist der gleiche Wettkampf wie immer“, riet die 58-Jährige.

Carmen Kiefer, Mutter von Severin Kiefer und EM-Organisatorin, sprach von einer starken sportlichen Entwicklung im österreichischen Eiskunstlauf. „Es ist derzeit ein Niveau, das wir jahrelang nicht gehabt haben.“ Die Trainingsmöglichkeiten würden da aber nach wie vor hinterherhinken, weshalb auch alle rot-weiß-roten Topläufer ihre Hauptstützpunkte im Ausland haben. Für Ziegler/Kiefer ist das seit Jahren Berlin bei Coach Knut Schubert.