Ex-Paralympics-Athletin Aggar verlässt WADA aus Protest

Die ehemalige britische Paralympics-Athletin Vicki Aggar ist aus Protest über die Russland-Entscheidungen der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) aus der WADA-Athletenkommission zurückgetreten. Das teilte die frühere Ruderin und Bronze-Medaillengewinnerin von 2008 in Peking am Freitag mit. „Ich habe nicht das Gefühl, dass die WADA noch existiert“, schrieb Aggar in den Sozialen Netzwerken. Sie könne nicht länger Teil einer Organisation sein, die Politik über Prinzipien stelle.

Glaube an WADA „fundamental erschüttert“

Die WADA hatte am Montag wegen manipulierter Daten aus dem Moskauer Kontrolllabor eine Vierjahressperre gegen Russland verhängt. In dieser Zeit dürfen russische Athleten nur unter neutraler Fahne bei Olympischen Spielen wie im Sommer 2020 in Tokio und im Winter 2022 in Peking sowie bei Weltmeisterschaften starten. Aggar zählte zu den Athletinnen und Athleten, die sich für einen kompletten Ausschluss Russlands ausgesprochen hatten.

Ereignisse während der vergangenen zwei Jahre hätten ihren Glauben an eine Organisation, „bei der ich das Gefühl hatte, dass sie anfangs einen großartigen Zweck erfüllte, die Integrität des Sports zu schützen, fundamental erschüttert“, schrieb Aggar. Sie kritisierte unter anderem „zu viele politische Spiele, zu viele Konflikte, zu viel Eigeninteresse“, was zu „schlechten Entscheidungen, Kompromissen oder gebrochenen Versprechen“ geführt habe.