Der Weltcup-Titelverteidiger wiederholte wie auch schon davor bei den Damen Dorothea Wierer seinen Vorjahressieg. Bö triumphierte im dritten Saisonrennen zum zweiten Mal, dadurch übernahm er vom zehntplatzierten Franzosen Martin Fourcade auch das Führungstrikot.
„Das war nahe an der Perfektion, aber ein Fehler zu viel. Ich dachte, ein anderer wird null Schießen und schneller sein. Der nächste Sieg ist natürlich gut, ich mag die Strecke hier“, meinte Bö, der sich 7,8 Sekunden vor dem ebenfalls einmal in die Strafrunde gegangenen Franzosen Simon Desthieux durchsetzte. Dritter wurde der Russe Alexander Loginow (14,6/0).
Biathlet Leitner zeigt in Hochfilzen auf
Felix Leitner hat im Sprint beim Biathlon-Heimweltcup in Hochfilzen eine starke Leistung geboten. Der Tiroler schoss fehlerfrei und wurde Achter.
„Das Gefühl, dass keine Fehler passieren können“
Der große ÖSV-Hoffnungsträger Julian Eberhard landete nach drei Strafrunden nur an der 30. Stelle. Simon Eder und Dominik Landertinger hatten erkrankt gefehlt. Dafür zeigte Ex-Juniorenweltmeister Leitner auf. Er bewies am Schießstand Nervenstärke und hielt auch in der Loipe gut mit.
„Perfekt. Ich hatte schon im Gefühl, dass heute ein richtig guter Tag wird. Ich habe gewusst, dass ich null schieße, wenn ich so arbeite wie im Training. Ich habe zurzeit das Gefühl, dass keine Fehler passieren können, wenn ich sauber arbeite“, freute sich der Wahl-Hochfilzener über sein bestes Weltcup-Ergebnis nach Rang vier in der Verfolgung im März in Oslo.
Lauftraining trägt Früchte
Vor allem im Laufen habe er über den Sommer einen weiteren Schritt nach vorne gemacht. „Ich habe in Östersund schon gemerkt, dass das Training fruchtet, heute war es echt perfekt.“ Die gute Ausgangslage will er am Samstag in der Verfolgung in ein weiteres Spitzenergebnis umwandeln. „Ich möchte wieder so ein Rennen machen, so souverän am Schießstand durchkommen, und das Laufen pfeift momentan einfach, das ist geil“, so der 35,1 Sekunden hinter Bö ins Jagdrennen startende Leitner. ÖSV-Cheftrainer Ricco Groß war natürlich angetan. „Mit dem Burschen sind wir auf einem guten Weg“, so der Deutsche.
ÖSV-Aufgebot in Hochfilzen
- Damen: Lisa Theresa Hauser, Katharina Innerhofer, Christina Rieder, Julia Schwaiger, Dunja Zdouc
- Herren: Julian Eberhard, Tobias Eberhard, Simon Eder, David Komatz, Dominik Landertinger, Felix Leitner, Harald Lemmerer
Keinen Grund zur Freude hatte hingegen Julian Eberhard. Der Sprint-Olympiavierte schoss bereits im Liegend-Anschlag zweimal daneben, im Stehend-Schießen mit viel Risiko verfehlte ein weiteres Projektil das Ziel. „Das war natürlich nicht so geplant. Das kann passieren, aber gerade in Hochfilzen ist es natürlich nicht der ideale Zeitpunkt. Alles zusammen war das nicht mein Tag“, bedauerte der Sieger von bisher drei Sprint-Weltcup-Rennen, dem auch eine erneut sehr starke Laufzeit nichts brachte.
Als drittbester Österreicher holte sein Bruder Tobias Eberhard auf Rang 38 einige Weltcup-Punkte. Die Qualifikation für das Jagdrennen schaffte auch noch Harald Lemmerer (51.). Nicht in der Verfolgung mit dabei ist der für Eder nachnominierte David Komatz (85.).
Hauser freut sich über fehlerfreies Schießen
Bei den Damen eröffnete Hauser das Wochenende in Hochfilzen nach fehlerfreiem Schießen mit Rang elf. Den Sieg im Sprint sicherte sich wie im Vorjahr Wierer, die Südtirolerin gewann trotz einer Strafrunde 5,9 Sekunden vor der fehlerfreien Norwegerin Ingrid Landmark Tandrevold. Als Dritte überraschte die Russin Swetlana Mironowa.
Hauser durfte sich nach zehn Treffern, aber nicht optimaler Laufleistung über ihr bisher bestes Hochfilzen-Ergebnis freuen. „Mit null Fehlern durchkommen ist ein Riesenerfolg für mich. Ich habe in der Spur hart gekämpft, obwohl ich nicht den besten Tag erwischt habe. Aber ich habe versucht, alles aus mir rauszuholen, damit ich in der Verfolgung ein bisschen weiter vorne bin", sagte die Tirolerin.
Katharina Innerhofer wurde nach zwei Strafrunden gut eine Minute hinter der Siegerin 24., sie hatte im Stehend-Schießen zwei Scheiben stehengelassen („Das war ausbaufähig“). Dadurch war für die laufstarke Salzburgerin ein weiteres Spitzenergebnis wie zuletzt als Siebente in Östersund unmöglich. Die restlichen Österreicherinnen machten keine Weltcup-Punkte. Christina Rieder (47.) und Julia Schwaiger (56.) sind aber immerhin in der Verfolgung am Sonntag der besten 60 mit dabei. Zuschauen muss hingegen Dunja Zdouc (84.).
Biathlon-Weltcup in Hochfilzen
Freitag:
Weltcup-Programm Hochfilzen
- Samstag: Staffel Damen (11.30 Uhr), Verfolgung Herren (14.55 Uhr)
- Sonntag: Verfolgung Damen (12.00 Uhr), Staffel Herren (14.15 Uhr)
Alle Bewerbe live in ORF1 oder ORF Sport + (Verfolgung Damen).