Skifahrer Alexis Pinturault
AP/Marco Trovati
Ski alpin

Pinturault greift nach Slalom-Heimsieg

Der Slalom in Val d’Isere hat am Sonntag eine französische Zwischenführung gebracht. Alexis Pinturault markierte mit 52,85 Sekunden die klare Bestzeit und geht mit einem Vorsprung von 0,59 Sekunden auf den überraschend zweitplatzierten US-Amerikaner Luke Winters in die Entscheidung (12.30 Uhr, live in ORF1). Auf Rang drei liegt der Schweizer Ramon Zenhäusern (+0,72). Zwei Österreicher wahrten die Chance auf das Podest.

Michael Matt klassierte sich auf dem sehr selektiven Kurs mit einem Rückstand von 0,93 Sekunden auf dem fünften Zwischenrang, Christian Hirschbühl kam auf Platz sechs (1,08). Hinter dem ÖSV-Duo ist das Feld aber knapp zusammen. So liegt etwa der zwölftplatzierte Schwede Kristoffer Jakobsen nur 0,25 Sekunden hinter Hirschbühl. Marco Schwarz schaffte als 19. (2,04) noch die Qualifikation für den zweiten Durchgang. Fabio Gstrein wurde 33. (3,16), Matthias Graf 35. (3,27). Marc Digruber, Johannes Strolz und Dominik Raschner schieden aus.

Im Vergleich zu Samstag präsentierte sich Val d’Isere vom Wetter her prächtig. Die Slalom-Asse waren allerdings im ersten Durchgang mit einem sehr schweren Lauf konfrontiert. Der drehende Kurs mit unterschiedlichen Pistenverhältnissen verlangte den Läufern alles ab und forderte prominente Opfer. Der Franzose Clement Noel rutschte auf einer Eisplatte aus und scheiterte. Henrik Kristoffersen unterlief an derselben Stelle ein schwerer Fehler. Der norwegische Levi-Sieger zitterte sich als 27. (2,82) noch in die Entscheidung.

„Brutal viel Radius drinnen“

Matt, der von Winters mit Startnummer 40 noch um einen Platz verdrängt wurde, war froh, den ersten Lauf ins Ziel gebracht zu haben. Vor allem im oberen Teil lieferte der Tiroler eine starke Vorstellung und lag sogar voran. „Die Piste hat bei der Besichtigung besser ausgesehen, es ist sehr unruhig. Die Kurssetzung macht es nicht einfacher, es ist brutal viel Radius drinnen. Oben habe ich gut angefangen, unten aber viel Zeit verloren. Ich habe mir schwergetan, den Ski auf Zug zu halten“, sagte Matt.

Pinturault, der 2012 in Val d’Isere gewinnen konnte und nach seinem dritten Slalom-Sieg greift, meisterte die Begebenheiten mit Abstand am besten. „Das war nicht einfach mit Nummer eins. Es war kompliziert. Ich habe attackiert, mich aber nicht gut gefühlt. Die Piste und die Setzung ist sehr schwierig. Im zweiten Lauf ist alles möglich. Ich möchte mit Spaß an die Sache herangehen, und dann sehen wir, was dabei rauskommt“, sagte der 28-Jährige, der in Levi noch die Qualifikation für den zweiten Lauf verpasst hatte, im ORF-Interview.

Die Laufbestzeit von Pinturault

Alexis Pinturault legt mit Startnummer eins gleich die Bestzeit hin und geht mit einer komfortablen Führung in die Entscheidung.

Hirschbühl hat Podest im Visier

Während Pinturault für die Österreicher wohl bei normalem Verlauf außer Reichweite ist, hat Hirschbühl das Podest noch voll im Visier. „Die Zeit passt, aber hier runter fühlt sich wohl keiner ganz so gut. Man wird vom Rhythmus immer ein bisschen unterbrochen, der Lauf zwingt dir eine Fahrweise auf. Im Ziel war ich vom fünften Platz ein bisschen überrascht. Es ist vom zeiten Platz nicht ganz so weit weg, das stimmt mich für den zweiten Durchgang positiv. Es liegt mir, wenn es schwierig ist. Das ist es heute definitiv“, sagte der Vorarlberger.

Schwarz hätte sich indes eine Steigerung zu Levi erhofft. Der schwere Kurs machte es aber auch dem Kärntner in seiner Comebacksaison nicht einfach. „Es war brutal, ein Kampf von oben bis unten. Zum Zuschauen ist das wohl nicht ganz so lässig. Man muss aber auch das Fahren können. Ich habe mich richtig beschissen gefühlt und bin nicht auf Zug gekommen. Das war dann langsam. Ich hoffe, dass es im zweiten Durchgang besser geht“, sagte der 24-Jährige.