Lemawork Ketema jubelnd
APA/Hans Punz
Marathon

Jagd nach Rekord und Olympialimits bei VCM

Die Läuferszene blickt bereits mit Spannung auf den kommenden Vienna City Marathon (VCM), der am 19. April 2020 stattfindet. Die Veranstalter hoffen auf neue nationale Rekorde, wie bei einem Medientermin in Aussicht gestellt wurde. Für Valentin Pfeil und Eva Wutti geht es in Wien um die Teilnahme an den Olympischen Spielen in Japan, wenn sie das Limit schaffen.

„Wir sehen dem Jahr 2020 mit Freude entgegen“, sagte VCM-Geschäftsführer Gerhard Wehr. Beim Vienna City Marathon handle es sich um Österreichs größte Sportveranstaltung mit mehr als 40.000 gemeldeten Teilnehmern aus 125 Nationen. Im kommenden Jahr wird das Spektakel zum 37. Mal ausgetragen – auf der gleichen Strecke wie 2019. Dieses Mal finden im Rahmen der Veranstaltung auch die österreichischen und slowakischen Staatsmeisterschaften statt.

Dazu geht es auch um die Startplätze für den olympischen Marathon, der wegen der klimatischen Verhältnisse von Tokio nach Sapporo verlegt wurde. Für die Qualifikation muss entweder ein Limit erbracht (2:11:30 Stunden für Männer, 2:29:30 Stunden für Frauen) oder eine entsprechende Platzierung in der Weltrangliste erreicht werden.

Ketema will eigenen Rekord verbessern

Lemawork Ketema, der im Vorjahr in Wien mit 2:10:44 nationale Bestmarke gelaufen ist und damit sein Japan-Ticket bereits gelöst hat, hat sich ein hohes Ziel gesteckt. „Ich will beim Vienna City Marathon meinen österreichischen Rekord verbessern und erstmals unter 2:10 Stunden laufen“, kündigte der 33-jährige gebürtige Äthiopier an. „Danach gilt die absolute Konzentration den Olympischen Spielen.“

Ebenfalls für die Sommerspiele qualifiziert ist Peter Herzog, der im September in Berlin 2:10:57 Stunden gelaufen ist. Und mit Blick Richtung Japan will er in Wien einen „richtig guten“ Halbmarathon laufen. „Ich habe gemerkt, dass ich nach einem Marathon mit voller Auslastung Zeit zur Regeneration brauche“, erklärte der 32-jährige Salzburger die Entscheidung, warum er beim VCM nicht die volle Distanz absolviert. Seine bisher schnellste Zeit über die 21,1 Kilometer war Herzog bei der Halbmarathon-WM 2018 in 63:22 Minuten gelaufen.

Dass der Olympia-Marathon von Tokio nach Sapporo verlegt wurde, ist für Herzog kein Problem. Er sehe es positiv, dort zu laufen, da die Bedingungen etwa in puncto Feuchtigkeit und Temperatur „nicht so extrem“ seien. „Ich glaube, dass der Marathon in Sapporo mit einer guten olympischen Stimmung vorhanden ist.“

Pfeil und Wutti wollen nach Japan laufen

Diese wollen auch Pfeil und Wutti erleben. Beide müssen ihre persönlichen Bestzeiten vom VCM 2019 (2:12:55 bzw. 2:34:12) aber noch deutlich unterbieten, um sich für die Spiele zu qualifizieren. „Es steht fest, dass alles auf diesen einen Tag im April hinausläuft. Wenn man sieht, dass es auch Läufer aus dem eigenen Land schaffen, motiviert das dazu, nach höheren Zielen zu schauen“, sagte der 31-jährige Pfeil.

Eva Wutti jubelnd
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Im Vorjahr belegte Eva Wutti beim Vienna City Marathon in persönlicher Bestzeit Rang sechs

Auch Wutti ist motiviert: „Es ist noch ein großer Sprung von meiner persönlichen Bestzeit hin zum Limit. Aber ich denke, das ist realisierbar“, erklärte die 30-jährige Kärntnerin.

Sehr zufrieden mit den Leistungen der Marathonläufer ist der Sportdirektor des Österreichischen Leichtathletik-Verbandes (ÖLV), Gregor Högler. Er glaube „schon noch“, dass zu den zwei Fixplätzen für die Sommerspiele noch „ein, zwei dazukommen“. Überhaupt hob Högler die zentrale Bedeutung der Disziplin hervor, „wenn man sieht, wie viele Menschen das betreiben“.