Handballfeld in der Wiener Stadthalle
GEPA/David Bitzan
Handball-EM

Vorfreude auf doppelte Premiere

Europas Handball betritt in den nächsten zwei Wochen Neuland, was Österreich bei der zweiten Heim-EM nach 2010 eine doppelte Premiere beschert. Zum ersten Mal wird eine Endrunde in drei Nationen ausgetragen: Österreich, Norwegen und Schweden. Und erstmals sind 24 Nationen bei einer EM vertreten. Die Vorfreude ist groß, und der ORF überträgt live.

Fast 7.000 von 9.300 aufgelegten Tickets sind laut ÖHB-Generalsekretär Bernd Rabenseifner für den ersten Spieltag in der Wiener Stadthalle am Freitagabend verkauft. Zunächst wird Österreich um 18.15 Uhr (live in ORF1) sein Auftaktspiel gegen Tschechien bestreiten. Danach (20.15 Uhr, live in ORF Sport +) treffen mit der Ukraine und Nordmazedonien die weiteren Gegner der ÖHB-Männer in Gruppe B aufeinander.

„Alles läuft nach Plan“, berichtete Rabenseifner am Dienstag bei einer Pressekonferenz über die letzten Arbeiten in den österreichischen Spielorten Wien und Graz. In der steirischen Landeshauptstadt spielt die Gruppe A mit der durchaus brisanten Konstellation Kroatien, Serbien, Montenegro und Weißrussland. „In Graz müssen sich die Fans mit Tickets beeilen“, sagte der ÖHB-Generalsekretär zur sehr guten Kartenvorverkaufslage für die Messe Arena.

Handballteam setzt auf Abwehr

Um gegen Tschechien zu siegen und in die nächste Runde aufzusteigen, setzt die österreichische Mannschaft auf eine starke Abwehr.

Sechs Spielorte in drei Nationen

Österreich ist also zum zweiten Mal nach der – noch solo – veranstalteten EM 2010 Gastgeber. Im Gegensatz zu damals, als auch Wr. Neustadt, Innsbruck und Linz Schauplätze waren, sind diesmal nur noch Wien und Graz die Spielorte. In der Vorrunde sind zudem Trondheim (zwei Gruppen), Malmö und Göteborg vertreten, in der Hauptrunde Wien und Malmö. Das Finalwochenende geht dann in Stockholm über die Bühne.

Ob Österreich sein Handball-Wintermärchen von 2010 wiederholen kann, als man mit Rang neun die beste Platzierung schaffte, bleibt abzuwarten. Für die Mannschaft um Kapitän Nikola Bilyk und den seit April 2019 amtierenden Teamchef Ales Pajovic scheint vieles möglich. „Unser Ziel ist klar der Aufstieg in die Hauptrunde“, meinte der Slowene Pajovic. Um es in die Top Zwölf zu schaffen, ist Platz eins oder zwei in der Gruppe nötig.

Dann würde Rot-Weiß-Rot in Wien weiterspielen, wo vermutlich mit u. a. Deutschland, Spanien und Kroatien echte Kracher kommen würden. Ein Kracher soll während der EM auch das Österreich-Haus in Wien werden: Im Brauhof auf der Mariahilfer Straße 158 wird es an jedem Spieltag der Österreicher eine stimmungsvolle EM-Fanzone geben – mit TV-Liveübertragungen der Spiele, DJ und viel Party.

Vier heiße Titelkandidaten

Wenig Neues gibt es dafür beim engsten EM-Favoritenkreis, dem Weltmeister Dänemark, Frankreich, Kogastgeber Norwegen und Titelverteidiger Spanien angehören. Am 26. Jänner nach dem Finale in Stockholm wird es wohl einer der üblichen Verdächtigen sein, der die Trophäe stemmt – und nie zuvor werden ihm dabei so viele in der Halle zugejubelt haben. Die 22.000 Zuschauer fassende Tele2 Arena, mit ihrem verschließbaren Dach Heimstätte der Fußballclubs Djurgardens IF und Hammarby IF, macht das möglich.

Die 24 statt bisher 16 Teilnehmer sollen die Entwicklung des Handballsports abbilden und in den Nationen für einen weiteren Schub sorgen. Was die drei Veranstalterländer betrifft, wird dem Umstand Rechnung getragen, dass nur noch die wenigsten Nationen in der Lage sind, die gestiegenen infrastrukturellen Anforderungen alleine zu erfüllen. Niederlande, Lettland und Bosnien-Herzegowina geben ihr EM-Debüt. Portugal und Schweiz sind erstmals seit 2006 wieder dabei.