Karim Adeyemi und Mergim Berisha beim Trainingsstart von Salzburg
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Bundesliga

Salzburg stellt sich offensiv neu auf

Meister Red Bull Salzburg ist nach den Abgängen von Erling Haaland und Takumi Minamino am Sonntag mit einer erneuerten Offensivabteilung in die Vorbereitung auf das Frühjahr gestartet. Toptalent Karim Adeyemi soll wie Rückkehrer Mergim Berisha dazu beitragen, die Lücken zu schließen. „Es ist Zeit für die nächsten Spieler“, betonte Coach Jesse Marsch.

Nicht auf dem Trainingsplatz standen neben Rasmus Kristensen (angeschlagen) und Masaya Okugawa (krank) zum Auftakt auch der vom Ligarivalen WAC zurückgeholte Leihspieler Anderson Niangbo sowie Innenverteidiger Marin Pongracic, die beide mit Clubs aus dem Ausland verhandeln. „Es ist möglich, dass beide den Verein verlassen“, bestätigte Salzburgs Sportdirektor Christoph Freund. „Wir sind trotzdem überzeugt, dass wir sehr gut aufgestellt sind.“

Große Hoffnungen setzen die „Bullen“ in Adeyemi. Der 17-jährige Deutsche hatte im Herbst acht Tore und sieben Assists für das Zweitteam FC Liefering erzielt. „Er ist ein super Spieler. Er hat so viel Potenzial“, sagte Salzburg-Trainer Marsch. „Ich denke, mit einer richtig guten Mentalität kann er unserer Mannschaft viel helfen – als Joker auf dem Platz, aber auch von Anfang an.“ Die Konkurrenz in der Offensive sei aber nach wie vor groß.

Trainingsstart für Red Bull Salzburg

Serienmeister Red Bull Salzburg hat mit der Vorbereitung für die Frühjahrssaison begonnen.

Haaland hinterlässt große Lücke

Adeyemis Vertrag läuft nur noch bis Sommer 2021. Einsätze in der Kampfmannschaft könnten dazu beitragen, das Ausnahmetalent zu einer Verlängerung zu bewegen. Laut Freund soll Adeyemi als Kooperationsspieler aber auch weiterhin in der 2. Liga bei Liefering zum Einsatz kommen. „Das ist ganz, ganz wichtig für seine Entwicklung. Er muss weiterhin Woche für Woche ganz viele Minuten bekommen“, meinte der Sportchef. „Ich bin aber überzeugt, dass er das Potenzial mitbringt, dass er auch bei uns schon einige Minuten machen wird im Frühjahr.“

Trainingsstart von Salzburg
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Trotz der prominenten Abgänge sehen sich die Salzburger für die kommenden Aufgaben gerüstet

Die Lücke, die Haaland mit seinem 20-Millionen-Euro-Transfer zu Borussia Dortmund hinterlassen hat, wollte Freund nicht wegleugnen. Im vergangenen Sommer sei es aber auch bei Goalgetter Munas Dabbur oder anderen Spielern, die den Club verlassen haben, gut gelungen, diese zu füllen. Für einige Offensivakteure stellen die Abgänge von Haaland und Minamino auch eine Chance dar. „Der eine oder andere kann sich dann noch mehr präsentieren, weil Minuten frei werden“, erklärte Freund. „Wir haben richtig gute Jungs, die diese Minuten auch nutzen werden.“

Salzburger schließen Zugänge nicht aus

Ausschließen wollte der Sportdirektor weitere Zugänge im Winter aber nicht. „Wir sind sehr, sehr zufrieden mit dem Kader, aber wir halten die Augen immer offen.“ Die Situation sei ähnlich wie im vergangenen Sommer. Freund: „Wir haben einen Kader, der wirklich viel Qualität in sich birgt. Da ist es nicht leicht, jemanden dazuzuholen, der uns gleich besser machen wird.“

Die Salzburger absolvieren von 16. bis 26. Jänner ein Trainingslager in Katar. Das erste Pflichtspiel im Frühjahr steht am 9. Februar mit dem Cup-Viertelfinale beim Zweitligisten SKU Amstetten auf dem Programm. Fünf Tage später geht es für den Tabellenführer im Ligaschlager gegen den ersten Verfolger LASK. Die Europa-League-Sechzehntelfinalduelle mit Eintracht Frankfurt folgen am 20. und 27. Februar.

„Eine gute Energie, eine gute Qualität“

Marsch ist guter Dinge. „Es ist immer ein Thema in jedem Transferfenster, dass so viele gute Spieler weg sind", meinte der US-Amerikaner, der sich aber dennoch keine Sorgen macht. "Wir haben viele Spieler, die bereit sind für sechs super nächste Monate hier. Das ist ein gutes Gefühl für unseren Trainerstab. Wir sind begeistert von unserer Mannschaft. Es ist eine gute Energie, eine gute Qualität – besser, als ich gehofft habe.“

Trainer Jesse Marsch beim Trainingsstart von Salzburg
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Salzburg-Coach Marsch ist von der Einstellung seiner Mannschaft begeistert

Die Ziele sind relativ klar. „Wir wollen Meister werden und auch den Cup gewinnen“, sagte Marsch. In der Europa League gelte es, gegen jeden Gegner das Bestmögliche herauszuholen. „Die Auslosung für uns ist nicht so gut. Frankfurt ist eine gute Mannschaft“, betonte der Salzburg-Coach. „Adi Hütter ist ein super Trainer, also ist das eine große Herausforderung für uns.“ Wichtig sei ein guter Start. „Wir haben viele wichtige Spiele direkt von Anfang an. Wir müssen voll bereit sein für jedes Spiel im Februar.“