Skifahrer Matthias Mayer
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Ski alpin

Mayer legt in Wengen Bestzeit vor

Matthias Mayer hat am Donnerstag im zweiten und letzten Abfahrtstraining in Wengen die Bestzeit aufgestellt. Der 29-jährige Kärntner, der wie seine Verfolger nicht voll durchzog, lag bei optimalen Bedingungen 0,11 Sekunden vor dem Schweizer Mauro Caviezel und 0,31 vor dem Norweger Aleksander Aamodt Kilde.

„Ich habe gegenüber dem ersten Training das Setup umgestellt und alles ganz gut erwischt“, sagte Mayer, dessen Laufzeit (2:26,80) weit unter der Siegerzeit von Vincent Kriechmayr im Vorjahr (2:28,36) lag, im ORF-Interview. Nicht alle Mitfavoriten deckten die Karten auf, Vincent Kriechmayr beispielsweise bremste noch vor dem Ziel ab und schwang als 17. ab, Topfavorit Dominik Paris (+ 1,98) wurde 22.

Im ersten Abfahrtstraining am Dienstag benötigte Caviezel als Schnellster 2:27,78, Mayer unterbot dies am Donnerstag nochmals deutlich. „Das spürt man während dem Fahren auf jeden Fall. Morgen ist ja noch die Kombiabfahrt, auf die Spezialabfahrt hin wird das Ganze sicherlich noch einmal ein bisschen glatter werden“, sagte Mayer. Bei der Spezialabfahrt am Samstag werden nach dem prognostizierten Neuschnee wohl etwas andere Verhältnisse vorherrschen.

Bestzeit für Mayer

Matthias Mayer holte beim Abfahrtstraining in Wengen die Bestzeit und schlüpfte damit in die Favoritenrolle für das Rennen am Samstag.

Vorjahressieger Kriechmayr mit Reserven

Die 1,49 Sekunden Rückstand von Vorjahressieger Kriechmayr haben wegen seines Bremsschwunges wenig Aussagekraft. „Ein paar Sachen sind gelungen, ein paar weniger. Das Brüggli-S (neuerer Name Kernen-S, Anm.) lief nicht nach Wunsch, ich habe gesehen, dass Mothl es richtig gut gefahren ist, da muss ich noch ein bisschen besser analysieren“, sagte er über die Schlüsselstelle des Lauberhornrennens.

Otmar Striedinger hatte 1,23 Rückstand, Christian Walder 1,40 und Johannes Kröll 1,52. Erst dahinter reihte sich der Italiener Paris ein. „Es ist relativ gut gegangen, ich bin sehr zufrieden. Sicher, die Hundschopf-Passage war noch nicht optimal, aber ich denke, das wird am Renntag passen“, sagte der Sieger der beiden Abfahrten in Bormio. Zur hohen Geschwindigkeit meinte er: „Es ist noch alles im Rahmen, es sind Superverhältnisse vom Schnee her.“ Der Schweizer Beat Feuz hielt sich ebenfalls noch zurück (+0,79).

Striedinger feilt an seinem Rennplan

Striedinger machte „vom Material her einen Schritt nach vorne“, er habe sich auf den Ski gut gefühlt. „Es hat auf dieser Piste viel Spaß gemacht. Jetzt heißt es, einen Rennplan zurechtlegen und noch eines drauflegen.“ Walder hat seine in Bormio erlittene Knieblessur ausgeheilt. „Einem guten Jänner steht jetzt nichts im Wege. Die Piste ist Weltklasse beinander. Ich bin immer gern hier, ich glaube, da ist einiges möglich.“ Die guten Ski habe er noch geschont, die werden erst fürs Rennen ausgepackt.

Schneefall für Freitagabend angekündigt

Trotz schlechter Wetterprognosen für das Wochenende bliebt bei den 90. Internationalen Lauberhornrennen auch das restliche Programm unverändert. Nach der Kombination am Freitag geht am Samstag die Abfahrt in Szene (12.30 Uhr), am Sonntag folgt der Spezialslalom (10.15 Uhr bzw. 13.15 Uhr, jeweils live in ORF1 und im Livestream).

Wegen der unsicheren Wetterprognose hatte man sich bis Donnerstagnachmittag eine mögliche Änderung offengelassen. Freitagabend soll es sich eintrüben und zu schneien beginnen, bis Samstagfrüh könnten am Lauberhorn bis zu 35 Zentimeter Schnee fallen. Ab 10.00 Uhr sollen die Schneeschauer aufhören, die Wolkendecke soll sich auflockern.

Für Sonntag ist kein Niederschlag mehr angesagt, aber eine Mischung aus Wolken und Nebel, dazu könnte der Wind stärker werden. "Schneefall ist für uns in der Abfahrt handelbar, aber Nebel nicht“, hatte der Chef-Renndirektor des Skiweltverbands (FIS), Markus Waldner, bereits Mittwochabend in der Mannschaftsführersitzung betont.

Herren-Abfahrt in Wengen

Abschlusstraining am Donnerstag:
1. Matthias Mayer AUT 2:26,80
2. Mauro Caviezel SUI + 0,11
3. Aleksander Aamodt Kilde NOR 0,31
4. Christof Innerhofer ITA 0,49
5. Ryan Cochran-Siegle USA 0,66
6. Beat Feuz SUI 0,79
7. Kjetil Jansrud NOR 0,89
8. Mattia Casse ITA 0,91
9. Bryce Bennett USA 1,01
10. Carlo Janka SUI 1,03
11. Steven Nyman USA 1,18
12. Otmar Striedinger AUT 1,23
13. Benjamin Thomsen CAN 1,28
14. Niels Hintermann SUI 1,37
15. Christian Walder AUT 1,40
16. Jared Goldberg USA 1,45
17. Vincent Kriechmayr AUT 1,49
18. Johannes Kröll AUT 1,52
19. Andreas Sander GER 1,56
20. Nicolas Raffort FRA 1,68
22. Dominik Paris ITA 1,98
31. Daniel Danklmaier AUT 2,67
46. Stefan Babinsky AUT 3,51
57. Max Franz AUT 4,96
59. Niklas Köck AUT 5,15 *
69. Johannes Strolz AUT 6,80
* vor dem Ziel gestürzt