Skispringen

Adlerinnen in Zao in eigener Liga

Der Weltcup der Skispringerinnen bleibt aktuell fest in der Hand von Österreichs Adlerinnen. Am Samstag feierten Daniela Iraschko-Stolz, Marita Kramer, Chiara Hölzl und Eva Pinkelnig im japanischen Zao mit einer dominanten Vorstellung den ersten Sieg in einem Team-Bewerb. Die ersten Verfolger Japan und Norwegen wurden so wie die restliche Konkurrenz zu Statisten degradiert.

Die Österreicherinnen, die dank Hölzl, Kramer und zweimal Pinkelnig die jüngsten vier Einzel-Springen für sich entschieden hatten, beendeten den ersten Team-Bewerb der Saison mit dem Rekordvorsprung von 140,4 Zählern auf die Japanerinnen. Das norwegische Quartett mit Maren Lundby landete mit nur 0,4 Punkten Rückstand auf die Gastgeberinnen rund um Weltcup-Rekordsiegerin Sara Takanashi auf dem dritten Platz.

Bereits zur Halbzeit lagen die Österreicherinnen fast uneinholbar in Führung, nachdem jede Springerin in ihrem Durchlauf Höchstweite erzielt hatte. Pinkelnig, die am Freitag bereits den ersten Einzel-Bewerb souverän für sich entschieden hatte, zeigte mit 97,5 Metern den weitesten Sprung im ersten Durchgang. Nach vier Springerinnen lag Österreich mit satten 92,0 Punkten Vorsprung auf Japan in Führung. Am Ende hätten den Österreicherinnen sogar sieben der insgesamt acht Sprünge genügt, um souverän den Sieg zu holen.

Pinkelnig weiter in Topform

Die zweifache Saisonsiegerin zeigte bereits im ersten Durchgang mit 97,0 m ihre aktuelle Hochform.

„Saugeil“, jubelten die Damen nach dem letzten Sprung von Pinkelnig, der nur noch Formsache war. Die Vorarlbergerin war auch im zweiten Durchgang mit 96,5 Metern Österreichs beste Springerin an diesem Abend. „Es ist einfach unglaublich. Alle vier Mädel waren großartig heute, und wir sind sehr, sehr glücklich“, meinte Hölzl nach dem Springen bei Flutlicht. Im Team-Springen war den Österreicherinnen bei zuvor vier Anläufen im Weltcup davor noch kein Sieg gelungen. Mehr Konkurrenzen hat es bisher nicht gegeben. Bei der nordischen Ski-WM im vergangenen Jahr in Seefeld hatten die ÖSV-Damen hinter Deutschland – diesmal nur Sechster – Silber geholt.

„Geht scheinbar alles von alleine“

„Alles wirkt momentan sehr leicht, aber das ist es sicher nicht. Man muss jeden Tag seine Hausaufgaben machen, und dazu kommt jetzt das nötige Glück, das man für so einen Höhenflug braucht. Dann geht scheinbar alles von alleine“, sagte Cheftrainer Harald Rodlauer zur aktuellen Dominanz seiner Springerinnen, die am Sonntag in einem weiteren Einzel-Bewerb in Zao (8.00 Uhr, live in ORF Sport +) ihre Siegesserie fortsetzen können.

Der Trainer betonte jedoch, dass man auch in der aktuellen Hochform bescheiden bleiben müsse: „Wir hatten vor der Saison das Ziel, als Team möglichst erfolgreich zu sein und im Nationencup weit vorne zu sein. Daran hat sich nichts geändert. Wir schielen jetzt nicht Richtung Gesamtweltcup. Wir werden weiter schauen, die Athletinnen so nah wie möglich an ihre Leistungsgrenzen zu bringen. Sie machen bisher einen super Job.“

Team-Bewerb in Zao

Endstand:
1. Österreich 889,4
Daniela Iraschko-Stolz 86,5 / 85,0
Marita Kramer 92,5 / 87,0
Chiara Hölzl 95,0 / 93,5
Eva Pinkelnig 97,5 / 96,5
2. Japan (Ito, Maruyama, Takanashi, Seto) 749,0
3. Norwegen (Ström, Braaten, Opseth, Lundby) 748,6
4. Russland 722,6
5. Slowenien 711,7
6. Deutschland 667,3
7. Italien 593,6
8. Polen 562,7