Ski alpin

Brignone greift nach RTL-Heimsieg

Federica Brignone liegt zur Halbzeit des Riesentorlaufs in Sestriere auf Kurs zum Heimsieg. Die Italienerin erzielte am Samstag im ersten Durchgang mit 1:10,28 Min. vor Petra Vlhova (SVK) und Viktoria Rebensburg (GER) Bestzeit. Die Österreicherinnen gehen hingegen mit viel Rückstand in die Entscheidung (14.05 Uhr, live in ORF1).

Brignone, aktuell Führende im Riesentorlauf-Weltcup, setzte sich bei strahlendem Sonnenschein im ersten Lauf mit 17 Hundertstelsekunden Vorsprung auf Weltmeisterin Vlhova an die Spitze. Rebensburg hat als Dritte 0,36 Sek. Rückstand auf die 29-jährige Italienerin, die in dieser Saison im Dezember 2019 bereits den RTL von Courchevel für sich entschieden hatte. US-Star Mikaela Shiffrin lauert mit 0,42 Sek. Rückstand auf die Bestzeit auf Rang vier.

„Es war sehr schwierig am Start, weil es recht stressig war. Aber ich habe versucht ruhig zu bleiben und zu kämpfen“, sagte die Halbzeitführende Brignone, die zuletzt in Zauchensee die Kombination gewonnen hatte. Ganz perfekt sei die Fahrt noch nicht gewesen: „Im Mittelteil hätte ich noch mehr riskieren können“, sagte die Lokalmatadorin im ORF und kündigte angesichts der knappen Rückstände in der Entscheidung volle Attacke an: „Die Mädels sind knapp hinter mir, ich muss alles geben.“

Liensberger weit zurück

Österreichs Damen spielten beim Weltcup-Comeback auf den Olympiapisten von 2006 im ersten Durchgang eine Nebenrolle. Als beste ÖSV-Läuferin klassierte sich Katharina Liensberger auf Rang 17, der Rückstand der Vorarlbergerin beträgt allerdings 1,93 Sekunden. „Ich hätte sicher mehr riskieren können, es wäre speziell im Steilhang direkter gegangen. Da heißt es Ski auslassen, und das summiert sich dann hier herunter“, so Liensberger im ORF-Gespräch.

Sie habe jedenfalls aus dem ersten Lauf gelernt, so Liensberger. „Im zweiten Durchgang heißt es einfach die Ski laufen lassen und befreit fahren“, so die 22-Jährige. Die Motivation zur Aufholjagd sei groß: „Ich freue mich schon, es macht richtig Spaß hier zu fahren“, sagte Liensberger, die heuer in Lienz mit Platz drei für den bisher einzigen Podestplatz einer Österreicherin im Riesentorlauf gesorgt hatte.

Liensberger zu verhalten

Die Vorarlbergerin fährt bei idealen Bedingungen etwas zu verhalten und verliert so fast zwei Sekunden auf die Bestzeit.

ÖSV-Damen benötigen Kraftakt

Ein sportliches Wunder benötigen auch die weiteren Österreicherinnen im zweiten Durchgang. Katharina Truppe, die sich zwei Plätze hinter Liensberger klassierte, muss in der Entscheidung 2,02 Sek. aufholen. Die Kärntnerin liegt unmittelbar vor ihrer Teamkollegin Julia Scheib, die mit Startnummer 35 auf den 19. Platz fuhr. Anna Veith kam als 29. mit 2,49 Sek. Rückstand ins Ziel. Franziska Gritsch und Eva-Maria Brem verpassten u. a. aus dem ÖSV-Team das Finale der besten 30.

Der Weltcup gastiert zum ersten Mal seit Dezember 2016 wieder in der bekannten Skistation im italienischen Piemont, wo bei den Olympischen Spielen von Turin vor 14 Jahren die alpinen Bewerbe über die Bühne gingen. Damals holte sich die diesmal wegen einer Verletzung fehlende Französin Tessa Worley den Sieg im Riesentorlauf.