Skispringen

Pinkelnig führt Doppelsieg in Zao an

Österreichs Skispringerinnen bleiben im Weltcup das Maß der Dinge. Einen Tag nach dem ersten Sieg in einem Team-Bewerb feierten die Adlerinnen beim zweiten Einzel im japanischen Zao eine weitere Premiere: Eva Pinkelnig und Chiara Hölzl sorgten für den ersten österreichischen Doppelsieg und – inklusive Team-Bewerb – den sechsten rot-weiß-roten Erfolg en suite. Eine beispiellose Serie für die ÖSV-Damen.

Pinkelnig hatte mit Sprüngen von 99,0 und 95,0 Metern am Ende um 1,8 Punkte gegenüber ihrer Teamkollegin Hölzl die Nase vorne und durfte sich über einen Hattrick freuen. Die jüngsten drei Einzel-Springen gingen allesamt an die Vorarlbergerin. Inklusive Team-Bewerb stand Pinkelnig zum vierten Mal in Folge auf der obersten Stufe des Podests. Rang drei ging an Weltcup-Spitzenreiterin Maren Lundby, die 13,4 Punkte Rückstand auf die Siegerin hatte.

Auch die restlichen Österreicherinnen präsentierten sich wieder stark. Marita Kramer verbesserte sich in der Entscheidung vom zehnten auf den siebenten Platz, Daniela Iraschko-Stolz gelang der Sprung von Platz 15 auf Rang neun und damit ebenfalls in die Top Ten. Jacqueline Seifriedsberger rundete als 16. das sehenswerte Ergebnis der österreichischen Adlerinnen in Zao ab.

Pinkelnig fehlt nur noch ein Punkt

Im Weltcup rückte Pinkelnig dem Gelben Trikot bis auf einen Punkt nahe. Die Vorarlbergerin liegt mit 509 Zählern auf Tuchfühlung mit der Führenden Lundby (510). Hölzl, die die Siegesserie vor Weihnachten mit ihrem Premieren-Weltcup-Erfolg in Klingenthal eingeleitet hatte, liegt auch nur 40 Zähler dahinter auf Rang drei.

Kramer (289) und Iraschko-Stolz (224) rangieren in der Gesamtwertung ebenfalls unter den besten zehn. Der Tross der Springerinnen übersiedelt nun zurück nach Europa, wo kommendes Wochenende zwei Bewerbe im rumänischen Rasnov auf dem Programm stehen.

„Ich kämpfe mit den Tränen“

„Ich kämpfe mit den Tränen“, meinte eine gerührte Pinkelnig, die vor rund zwei Jahren schon vor dem Karriereende stand. Ein schwerer Trainingssturz in Oberstdorf sowie ein weiterer Sturz war für sie mental so schwer zu verarbeiten, dass sie 2017 die Saison vorzeitig beendete. Jetzt steht sie im Scheinwerferlicht und hat einen Hattrick geschafft. „Ich bin stolz, dass ich nie aufgegeben habe und meinem Herzen gefolgt bin.“

ÖSV-Doppelsieg in Zao

Nach dem Premierensieg im Team-Bewerb sorgen Eva Pinkelnig und Chiara Hölzl für den allerersten ÖSV-Doppelsieg im Damen-Weltcup.

„Im Moment muss ich nicht viel nachdenken und genieße die Sekunden, die ich in der Luft bin und einfach fliegen darf“, so Pinkelnig. Ehe der Weltcup-Tross der Damen nun kommendes Wochenende in Rasnov in Rumänien mit zwei Einzel-Bewerben von der Normalschanze weitergeht, will Pinkelnig nun ein „Ski-Tägli“ einlegen. „Ich werde meine Gedanken sortieren und in Rasnov wieder Spaß haben.“

Interne Stimmung reißt alle mit

Auch Hölzl war mit der Ausbeute in Japan trotz des knapp verpassten Tagessieges am Sonntag mehr als zufrieden. „In Sapporo waren meine Sprünge auch schon sehr gut, aber es hat noch nicht alles gepasst. Deshalb freue ich mich umso mehr, dass es mir jetzt in Zao auf der Normalschanze so gut aufgegangen ist. Der gestrige Team-Sieg war sicher etwas ganz Besonderes. Man fiebert einfach mit den anderen mit. Ein super Gefühl“, sagte die Salzburgerin.

Cheftrainer Harald Rodlauer sprach von einer „unglaublichen Japan-Reise“. Neben dem Doppelsieg freute sich der Betreuer vor allem über das Abschneiden von Lisa Eder, die eine ihrer besten Leistungen im Weltcup erzielte. „Das zeigt, dass alle von der Stimmung in der Mannschaft mitgerissen werden und dass bei uns jede Springerin die gleiche Wertigkeit hat und die gleiche Aufmerksamkeit bekommt. Morgen geht es mit dem Flieger nach Hause, wir werden schauen, dass wir den Schwung im Gepäck mitbringen“, so Rodlauer.

Damen-Weltcup-Springen in Zao

Sonntag:
1. Eva Pinkelnig AUT 99,0 / 95,0 226,5
2. Chiara Hölzl AUT 97,5 / 97,5 224,7
3. Maren Lundby NOR 92,0 / 92,5 213,1
4. Sara Takanashi JPN 92,5 / 90,5 206,9
5. Katharina Althaus GER 93,0 / 89,0 202,1
6. Juliane Seyfarth GER 94,5 / 92,5 198,8
7. Marita Kramer AUT 87,5 / 93,5 198,0
8. Nika Kriznar SLO 92,0 / 92,0 197,7
9. Daniela Iraschko-Stolz AUT 88,0 / 91,0 187,4
10. Lara Malsiner ITA 89,0 / 89,5 186,8
13. Lisa Eder AUT 88,5 / 87,5 179,3
16. Jacqueline Seifriedsberger AUT 87,5 / 87,5 175,2