Maurizio Zandron (AUT)
GEPA/Daniel Goetzhaber
Eiskunstlauf-EM

Italiener trägt Österreichs Hoffnung

Bei der Heim-EM in Premstätten bei Graz trägt bei den Männern mit Maurizio Zandron ein Läufer die rot-weiß-roten Hoffnungen, der noch auf seinen österreichischen Reisepass wartet. Der gebürtige Bozener bestreitet ab Mittwoch (11.30 Uhr) in der Steiermarkhalle seine ersten Europameisterschaften für seine Wahlheimat und will sich gleich mit einer respektablen Platzierung in Österreich vorstellen.

Dass der 27-Jährige, der dank seiner Urgroßmutter mütterlicherseits österreichische Wurzeln hat, noch keinen österreichischen Pass besitzt, spielt für sein Antreten in der Steiermark keine Rolle. Im Hinblick auf Olympia braucht Zandron aber das begehrte Dokument, die Spiele 2022 in Peking sind das große Ziel des Studenten.

Vorerst gilt es aber, bei den kontinentalen Titelkämpfen erneut Erfahrung zu sammeln. Vor drei Jahren belegte der aktuelle österreichische Staatsmeister für Italien bei der EM den 19. Platz. Eine Platzierung unter den besten 20 soll es in einem 35-köpfigen Teilnehmerfeld auch bei der EM 2020 werden. Dafür muss er am Mittwoch (11.30 Uhr) erst einmal das Kurzprogramm unter den ersten 24 absolvieren, um am Donnerstag (18.30 Uhr) in der Entscheidung noch dabei zu sein.

Maurizio Zandron (AUT)
GEPA/Mario Buehner
Zandron hat sich mit dem Eis der Steiermarkhalle bereits seit Tagen vertraut gemacht

„Eine schöne Erfahrung“

„Es wird eine sehr schöne Erfahrung für mich sein“, ließ Zandron in einem Gespräch mit der APA Vorfreude auf seinen ersten EM-Auftritt als österreichischer Lokalmatador erkennen. Die Vorbereitung war intensiv und gezielt auf die Titelkämpfe ausgerichtet. Vor seiner Anreise nach Graz hatte Zandron u. a. in Telfs mit Japans Topstar Shoma Uno trainiert. „Das war sehr interessant und hat mir viel Motivation gegeben“, so der zukünftige Österreicher.

Der in Innsbruck lebende und Recht studierende Athlet läuft bereits seine zweite Saison in Österreich. Betreut wird er von Trainerin Claudia Houdek, wobei auch Franca Bianconi von seiner Zeit als Starter für Italien weiter in die Betreuung eingebunden ist. Sie ist auch Trainerin von Matteo Rizzo, als EM-Dritter des Vorjahres auch diesmal einer der EM-Medaillenanwärter. Dritte im Trainerinnenbunde ist Choreografin Raffaela Cazaniga.

Neue Saison, neues Programm

Vor der laufenden Saison hat Zandron sowohl für das Kurzprogramm wie auch für die Kür neue Programme einstudiert. „Das war sehr viel Arbeit, dass er da gut hineinkommt“, berichtete Houdek. Im ersten Programmteil läuft der 1,80 m große Zandron zur Musik „That’s Life“, die Musik für die Kür ist der Soundtrack für „Alice in Wonderland“. Seine Punkte-Bestmarken stammen durchwegs vom vergangenen September, die gilt es nun zu verbessern.

Zandrons Bruder hat sich ebenfalls dem Eiskunstlauf verschrieben, ist noch Junior und wird in Bergamo ebenso von Bianconi betreut. Maurizio Zandron hat gegenüber seinem Bruder nicht nur einen Alters-, sondern auch einen Leistungsvorsprung, er hat alle Dreifachsprünge im Programm. Houdek: „Vierfache noch nicht, aber das ist für nächste Saison vorgesehen.“ Mit der erhofften Staatsbürgerschaft in der Tasche soll es damit zu den Peking-Spielen gehen.

Programm der Eiskunstlauf-EM 2020

Samstag, 25. Jänner:
Eistanz-Kür 13.25 Uhr *
Kür der Damen 18.30 Uhr *
Sonntag, 26. Jänner:
Schaulaufen 14.30 Uhr

* live in der ORF-TVthek

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