Ales Pajovic (AUT)
GEPA/David Rodriguez
Handball-EM

Großes Ziel im letzten Spiel für ÖHB-Team

Das vierte Hauptrunden- und siebente Turniermatch gegen Weißrussland bildet am Mittwoch (18.15 Uhr, live in ORF1) den EM-Abschluss für Österreichs Handballer. Nach drei Siegen in der Vorrunde, gefolgt von drei Niederlagen in der zweiten Phase, geht es um ein würdiges Ende des Heimturniers. Vor allem aber haben die Österreicher noch die Chance, mit einem Remis oder Sieg die bisher beste Endrundenplatzierung zu schaffen.

Einen oder zwei Punkte braucht die Mannschaft von Cheftrainer Ales Pajovic in der Wiener Stadthalle, um in der Hauptrundengruppe I mit drei oder vier Zählern Vierter zu werden – noch vor Weißrussland, weil die Österreicher das bessere Torverhältnis haben, und Tschechien.

Damit wäre die Auswahl des Österreichischen Handballbunds (ÖHB) zumindest Gesamtachter. Nur bei einem Sieg über Weißrussland, zusätzlich zu einer Niederlage von Portugal gegen Ungarn in der Gruppe II und einem Remis zwischen Island und Schweden, wäre man sogar Siebenter. In jedem Fall wäre es ein historisches Endresultat.

Handballer spielen um Platz acht

Zum EM-Abschluss kämpfen Österreichs Handballer gegen Weißrussland um den vierten Turniersieg und Platz acht als bestes Endrundenresultat.

Bis dato ist Rang neun bei der Heim-EM 2010 das beste Ergebnis eines ÖHB-Männerteams bei einer Endrunde. Um das zu übertreffen, müssen Kapitän Nikola Bilyk und Co. im siebenten Spiel innerhalb von 13 Tagen die letzten Kräfte mobilisieren. „Natürlich spürt man das eine oder andere Wehwehchen. Wir werden unseren Körpern aber alles abverlangen, was noch drin steckt“, versprach ÖHB-Topscorer Bilyk.

Deutschland-Debakel abgehakt

Pajovic ersparte seiner Mannschaft das Dienstag-Training. Das dichte EM-Programm forderte seinen Tribut – zu sehen in der schlimmen zweiten Hälfte gegen Deutschland am Montag. Das 22:34 vor Heimpublikum tat dem österreichischen Team mit einigen Deutschland-Legionären besonders weh. Auch die Teilnahme am Finalwochenende in Stockholm, wo das Spiel um Platz fünf steigt, war damit erledigt. Nun muss man sich noch einmal mental und physisch aufrichten.

Man habe die Vorstellung gegen Deutschland aus den Köpfen getilgt, versicherte Bilyk. „Zum Glück haben wir nicht viel Zeit zum Nachdenken“, so der 23-Jährige. Pajovic zeigte sich ebenfalls überzeugt, dass seine Truppe noch ein starkes Spiel abliefern wird. „Ich habe ihnen gesagt: ‚Kopf Hoch! Ihr müsst stolz auf die bisherigen Leistungen sein‘“, so der Slowene. „Gegen Deutschland und einen Tormann, der 50 Prozent hält, kannst du nur schwer gewinnen.“

„Wir können noch immer das beste Ergebnis bei einer EM schaffen, und wir wollen einfach einen guten Abschluss. Denn wir haben abgesehen von der Partie gegen Deutschland eine gute Europameisterschaft gespielt“, sagte auch Rückraum-Mittelmann Gerald Zeiner. Auch ihm war aber klar, dass es „körperlich und geistig nicht leicht“ wird.

Positive und negative Erinnerungen

Pajovic gab für den EM-Abschluss eine klare Devise aus: „Kein Druck. Das Einzige, was ich erwarte, ist, dass sie 60 Minuten lang Gas geben.“ Für den letzten Gegner geht es aber ebenfalls noch um die beste Platzierung bei einer Endrunde. Ein knappes Spiel kündigt sich an.

20 Begegnungen zwischen Österreich und Weißrussland gab es bislang. Acht Siege für Österreich, ein Unentschieden und elf Niederlagen lautet die leicht negative Bilanz. Den wichtigsten Erfolg feierte man im Play-off zur WM 2019. Bitter war die Niederlage in der EM-Vorrunde 2018 verbunden mit dem Verpassen der Hauptrunde.